Der Quechee State Park gehört zu den populärsten Touristenattraktionen in Vermont. Zu tun hat dies mit der Quechee Gorge, die nichts weniger als die tiefste Schlucht des Bundesstaates ist. Seine Lage und die günstige Anbindung tragen dazu bei, dass der Strom an Besuchern kaum jemals abreißt.
Zumindest einen Blick von der Straßenbrücke des U.S. Highway 4, der die Schlucht überquert, sollte man sich bei der Durchreise nicht entgehen lassen. Neben der Fahrbahn ist eigens ein Fußweg angelegt. Zwar ist das 1911 errichtete Bauwerk, übrigens zugleich Vermonts älteste erhaltene Stahlbogenbrücke, mit einem Maschendrahtzaun versehen, um Suizidwillige davon abzuhalten, in die Tiefe zu springen. Doch der Anblick der rund 50 Meter tiefen Quechee Gorge ist einer, der durchaus in Erinnerung bleibt. Vor allem gilt dies natürlich im Herbst,wenn die Laubbäume, die die Schlucht säumen, sich in leuchtenden Farben präsentieren.
Vom östlichen Brückenkopf führt ein kurzer Wanderweg an der Abbruchkante der Schlucht zu mehreren Aussichtspunkten, der recht schnell absolviert ist. Besonders schön anzusehen ist die Stelle, an der sich das Wasser des Ottauquechee River unterhalb eines Staudamms über zerklüfteten Granit in die Schlucht ergießt. Wer mehr Zeit mitbringt, sollte eine Wanderung hinab in die Schlucht in Erwägung ziehen.
Im 19. Jahrhundert in der Gegend des heutigen Quechee Gorge State Parks mit der A. G. Dewey Company eine Wollmühle ansässig. Nur wenig erinnert heute noch daran, dass sie mit 500 Arbeitern eine der bedeutendsten Fabriken ihrer Art weit und breit war. Fast unmittelbar nach der Schließung der Wollmühle im Jahr 1952, die nach New Hampshire umzog, begann die Einrichtung des Quechee State Parks. Zehn Jahre später kamen Picknickbereiche und ein Campingplatz hinzu, der sich noch heute als günstig gelegene Übernachtungsmöglichkeit erweist.
200 Meter östlich der Quechee Gorge befindet sich direkt am Highway 4 ein Besucherzentrum. Auf der Westseite der Schlucht betreibt das Vermont Institute of Natural Science eine Naturstation mit zahlreichen Wildtieren, Vorführungen und Ausstellungen. Buchstäblich einer der Höhepunkte ist ein Baumwipfelpfad. Besonders beliebt ist die Fütterung von Raubvögeln. Das Nature Center ist eine Rettungsstation für Wildvögel.