Wenige Meilen östlich von Beaufort auf der gleichnamigen Barriereinsel gelegen, ist Hunting Island der beliebteste und somit meistbesuchte State Park in South Carolina. Wer das der landschaftlichen Schönheit und dem Naturreichtum der Insel zuschreibt, liegt zu einem Drittel richtig. Mindestens genauso attraktiv sind die Freizeitmöglichkeiten am Atlantischen Ozean und der historische Leuchtturm, der den Park überragt.
Das Hunting Lighthouse, nach dem die Insel und der State Park benannt sind, ist eine der wenigen menschengemachten Strukturen. Ansonsten ist die 20 Quadratkilometer große Insel naturbelassen, was ihren besonderen Reiz ausmacht. Der Leuchtturm wurde 1859 errichtet und 16 Jahre später, nachdem er im Bürgerkrieg zerstört worden war, neu aufgebaut. Einzigartig ist seine Bauweise aus austauschbaren gusseisernen Elementen. Fast wie riesige Legosteine zusammengefügt, kann der Turm bei Bedarf ab- und anderswo wieder aufgebaut werden.
Von dieser Möglichkeit machte man im Jahr 1889 Gebrauch, nachdem massive Erosion des Strandes an seinem ursprünglichen Standort die Existenz des Turmes bedrohte. Seitdem trotzt das Hunting Lighthouse den Naturgewalten und widerstand so manchem verheerenden Wirbelsturm. Ein kleines Museum beleuchtet die Geschichte des pittoresken Bauwerks, das sich auf 167 Stufen erklimmen lässt.
Umgeben ist der Leuchtturm von einem dichten Wald aus Palmen, der wie ein Dschungel anmutet und eines der verschiedenen Ökosysteme auf Hunting Island ausmacht. Während sich der Wald in einem breiten Streifen im Ostteil der Insel erstreckt, breitet sich landeinwärts von Wasserläufen durchzogenes Marschland aus. Auf dem kurzen Marsh Boardwalk Trail erlebt man einen Ausschnitt dieser artenreichen Wildnis. Er ist einer der besten Orte, um Vögel zu beobachten. Verschiedene Trails bieten nicht nur die Möglichkeit, ins Innere der Insel einzutauchen. Sie lassen sich zu einer Rundtour miteinander verbinden.
Im Hunting Island Nature Center bekommt man einige der einheimischen Wildtiere zu Gesicht und kann sich umfassend über die Flora und Fauna der Insel informieren. Der hier beginnende Anglersteg, der rund 300 Meter weit in das Fripp Inlet reicht, lädt ein, die Rute auszuwerfen.
Wenige Meter weiter lockt ein meilenlanger Sandstrand, der sich an der gesamten Küstenlinie entlang zieht und zum Relaxen einlädt. Während die südlichen Abschnitte von starker Erosion gezeichnet sind und ein beinahe apokalyptisches Bild bieten – die Gegend ist als Boneyard Beach bekannt – scheint der Strand nach Norden hin einem Bilderbuch entsprungen zu sein. Ohne hier in die Fluten des Atlantiks eingetaucht zu sein (jedenfalls im Sommer), ist ein Besuch des Hunting Island State Parks nicht komplett.
Zwei Campingplätze im Norden von Hunting Island sind die perfekten Orte, um eine traumhafte Nacht zu verbringen. Begleitet von niemals enden wollenden Rauschen der Wellen ist man hier genau richtig, um neuen Erlebnissen entgegenzuschlummern. Da diese Erlebnis viele zu schätzen wissen, ist die Nachfrage nach den reservierungspflichtigen Plätzen allerdings hoch. Eine Reihe von Alternativen zum Übernachten findet sich im nahegelegenen Beaufort, South Carolinas zweitältester Stadt.
Übrigens wurden die meisten Vietnam-Szenen des Kinofilms „Forrest Gump“ auf Hunting Island gedreht.