Bannack

Viele Geisterstädte halten nicht das, was einem die Vorstellungskraft verspricht. Nicht so Bannack. Das wettergegerbte Städtchen und Mittelpunkt des Bannack State Parks ist die besterhaltene Geisterstadt in Montana. Und es ist nicht einmal übertrieben zu sagen, dass sie eine der schönsten in den ganzen USA ist. Wer möglichst authentisch erleben möchte, wie sich das Stadtleben Mitte des 19. Jahrhunderts im Wilden Westen zutrug, sollte sich dieses Juwel nicht entgehen lassen.

Bannack liegt im Südwesten des riesigen Bundesstaates. Es wurde 1862 gegründet, als am hiesigen Grasshopper Creek das erste größere Goldvorkommen Montanas entdeckt wurde. Binnen Wochen wuchs die Stadt zu bedeutender Größe, und trotz ihrer Abgelegenheit gab es Hotels, Saloons, Geschäfte, Schmieden und alles, was eine Stadt im Wilden Westen ausmachte. Im Jahr 1864 war Bannack sogar für kurze Zeit die erste Hauptstadt des damals durch Abspaltung von Idaho gegründeten Territoriums Montana.

Manches aus der Blüte der Stadt hat die Zeiten unbeschadet überdauert und erlaubt auf diese Weise einen unverfälschten Blick zurück. Die breite Bannack Street säumen jenseits der hölzernen Gehwege rund 50 gut erhaltene Bauwerke. Zu den herausragenden Juwelen zählen das Hotel Meade und das Masonic House schräg gegenüber.

Es hat beinahe den Anschein, als sei die Zeit hier eingefroren. Dazu beigetragen hat zweifellos die Tatsache, dass sich der Staat seit 1951 um die Erhaltung des historischen Ortes bemüht. Damals wurde der Bannack State Park gegründet; zehn Jahre später stellte man das Areal als National Historic Landmark sogar unter bundesweiten Denkmalschutz.

Vom Memorial Day bis zum Labor Day begrüßt ein kleines Besucherzentrum Gäste des Parks. Von hier starten Führungen durch Bannack. Am dritten Juliwochenende ist der historische Ort Schauplatz der alljährlichen Bannack Days. Mit historischen Vorführungen und Aktivitäten zeitgenössisch auftretender Darsteller ist die Illusion einer Reise zurück in die Zeit des Goldrausches nahezu perfekt.

Der Park ist ganzjährig mit Ausnahme von Weihnachten geöffnet. Die beste Zeit für einen Besuch ist aber zweifellos vom Frühjahr bis in den Herbst.

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