Das beschauliche Springfield ist nicht nur die Hauptstadt von Illinois und langjährige Heimatstadt von Abraham Lincoln. Drei Autostunden südwestlich der Metropole Chicago gelegen, ist die Stadt auch die erste bedeutende Station auf der legendären Route 66. Es gibt also gute Gründe für die verschiedensten Interessen, Springfield die Ehre zu erweisen.
Die bedeutendsten Sehenswürdigkeiten haben mit ihrem wohl berühmtesten Einwohner Abraham Lincoln zu tun, der Springfield zwischen 1837 und dem Umzug ins Weiße Haus im Jahr 1861 seine Heimat nannte. Auf keinen Fall verpassen darf man das Wohnhaus des späteren Präsidenten in der Eighth Street. Es ist das Herzstück der Lincoln Home National Historic Site. Der gesamte Straßenblock rings um die Kreuzung von Eighth Street und Jackson Street mit liebevoll restaurierten Häusern und alten Bäumen wirkt, als sei die Zeit stehengeblieben. Ohne einen Besuch in dieser guten Stube der Stadt war man nicht wirklich in Springfield.
Ein weiteres Muss im Zusammenhang mit dem 16. Präsidenten der USA ist die Abraham Lincoln Presidential Library mit zugehörigem Museum. Die Einrichtung widmet sich umfassend Lincolns Leben und Wirken. Einen Teil hiervon brachte Lincoln, der als Anwalt tätig war, in seiner Kanzlei zu. Die Lincoln-Herndon Law Offices befinden sich in einem Backsteinbauwerk aus dem Jahr 1841, das heute das örtliche Besucherzentrum der Stadt beherbergt.
Direkt gegenüber thront mit dem Old State Capitol eine weitere Attraktion, die mit dem Leben Lincolns verbunden ist und bei einer Besichtigungstour zum Pflichtprogramm gehört. Er war hier als Abgeordneter an der Gesetzgebung beteiligt und trat später als Anwalt auf, indem er Fälle vor den hiesigen Obersten Gerichtshof des Staates brachte. Weitere Stationen sind das Lincoln Depot an der Great Western Railroad, an der er seine Reise nach Washington antrat, und schließlich seine letzte Ruhestätte auf dem Oak Ridge Cemetery. All diese Orte sind regelrechte Pilgerstätten und zeigen, dass Lincoln bis heute weithin geschätzt und verehrt wird.
Ein weiteres Highlight ist natürlich das heutige State Capitol. 1888 nach rund 20-jähriger Bauzeit eröffnet, ist es mit 110 Metern das höchste Kapitol in den USA, das kein Hochhaus ist. Die Kuppel übertrifft sogar jene des berühmten United States Capitol in Washington. Lediglich den Regierungsgebäuden von North Dakota, Nebraska und Louisiana, die in Form von Hochhäusern gebaut wurden, muss sich das Parlamentsgebäude in Springfield geschlagen geben. Bei einer kostenlosen Besichtigungstour kann man dem Bauwerk auf den Grund gehen.
Nur ein paar Schritte weiter beleuchtet das Illinois State Museum die Natur, Geschichte und Kultur des Bundesstaates in allen erdenklichen Facetten. Ein bedeutendes Stück Stadtgeschichte repräsentiert das Dana-Thomas House des gefeierten Architekten Frank Lloyd Wright. Das architektonische Juwel wurde Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut und umfasst 35 Räume auf drei Etagen. Ausgestattet ist das riesige Anwesen fast ausschließlich mit der ursprünglichen Originaleinrichtung, darunter viele kunstvolle Glasinstallationen und -accessoires.
Als wichtige Station der historischen Route 66 trifft man in Springfield natürlich auf allerlei Nostalgie im Zusammenhang mit der legendären Straßenverbindung. Im Knight’s Action Park, dem größten Freizeitpark der Region, betreiben sie mit dem Route 66 Twin Drive-In eines der wenigen heute noch existierenden Autokinos. Ein unbedingtes Muss ist der Maid-Rite Sandwich Shop in der Pasfield Street. Das 1921 eröffnete Restaurant rühmt sich als das erste Drive Through der USA. Wenn das kein Grund ist, sich mit einem Burger zu stärken.
Wem ein Hamburger zu gewöhnlich ist, sollte sich vielleicht anderen einheimischen Spezialitäten zuwenden. So ist der Name Springfields unzertrennlich mit dem Corn Dog verbunden. Das Würstchen, umhüllt von einem Teigmantel aus Mais und in heißem Öl ausgebacken, wird traditionell an einem Holzstiel serviert. Eine der ersten Adressen, um diesen Snack zu probieren, ist der Cozy Dog Drive In in der Sixth Street. Berühmt ist die Stadt für ihr Chili, das sie hier – vermutlich in Anspielung auf den Namen Illinois – als Chilli bezeichnen.