Viele halten Santa Monica für einen Stadtteil von Los Angeles. Tatsächlich ist das Seebad, das von der Metropole umschlossen wird, eine eigenständige Stadt. Noch dazu mit ihren rund 100.000 Bewohnern eine rechtlich stattliche. Und die hat abgesehen von ihrem herrlichen Strand am Pazifik eine Menge zu bieten.
Zweifellos am bekanntesten und eine der meistbesuchten Attraktionen ist der Santa Monica Pier. Der 1909 eröffnete Steg ist das Wahrzeichen der Stadt und lockt mit einem Freizeitpark mit einem solarbetriebenen Riesenrad und anderen Fahrgeschäften, Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten Besucher aus aller Welt an. Nicht zuletzt endet just hier die legendäre Route 66. Straßenkünstler und der traumhafte Blick auf den Pazifischen Ozean tun das Übrige zu der Beliebtheit dieses geschäftigen Kleinods.
Von dem Treiben lassen sich die Angler, die am Ende des mehr als 200 Meter ins Meer ragenden Piers auf ihren Fang warten, nicht aus der Ruhe bringen. Ebenso wenig wie die Einheimischen, die am berühmten Muscle Beach ein Stück weiter südlich ihre Körper stählen und so manchen staunenden Blick auf sich ziehen. Zuschauer sind willkommen. Doch Vorsicht, es könnte passieren, dass man spontan zum Mitmachen eingeladen wird.
Wem das dann doch zu gewagt ist, kann sich anderweitig sportlich betätigen. Zum Beispiel mit einem Spaziergang auf der endlosen Strandpromenade oder gleich einer Radtour auf dem Marvin Braude Bike Trail, der für Dutzende Kilometer der Küstenlinie folgt. Äußerst verlockend ist natürlich auch der Pazifik mit einem feinen breiten Sandstrand. Dank durchschnittlich 310 Sonnentagen und angenehmen Temperaturen, die sogar im Winter die 20 Grad Celsius übersteigen können, findet sich fast immer eine Gelegenheit zu einem lässigen Gammeltag am Meer.
Hierbei lohnt sich ein näherer Blick auf das Annenberg Community Beach House. Überragt von einer imposanten Steilküste, verspricht das öffentlich zugängliche Anwesen einen großen Pool und viele Sportmöglichkeiten am Sandstrand. Das Beach House entstand anstelle einer mondänen Strandvilla, das beim Northridge-Erdbeben im Jahr 1994 zerstört wurde. Der Neubau nimmt mit Details wie Säulen an der Front Anleihen an die historische Gestaltung und interpretiert diese auf moderne Weise. Das historische Gästehaus im Norden des Anwesens ist erhalten geblieben.
Oberhalb der Klippen erstreckt sich der Palisades Park. Die städtische Grünanlage mit ihren markanten Palmenreihen, Rosenbeeten und Statuen ist eine beliebte Flaniermeile und verheißt schöne Blicke hinaus aufs Meer. Am Abend kann man sich auch davon überzeugen, dass die Schwärmerei der Einheimischen für die zauberhaften Sonnenuntergänge nicht übertrieben ist.
Ein interessante Location jenseits von Sonne, Sand und Meer ist das Bergamot Station Arts Center. Die Ansammlung privater Kunstgalerien am östlichen Ende der Michigan Avenue ist in vielen Stadtführern nichts weniger als Santa Monicas kulturelle Top-Attraktion ausgewiesen. Kunstfreunde kommen hier in jedem Fall auf ihre Kosten. In Sachen Kultur hat die Stadt aber noch andere Leckerbissen zu bieten. So stößt man bei einem Bummel durch die Straßen früher oder später garantiert auf eines der Wandbilder, für die Santa Monica berühmt ist. In der ganzen Stadt gibt es Dutzende dieser überlebensgroßen Darstellungen.
In Downtown lädt die Third Street Promenade zu einer ausgiebigen Shoppingtour ein. Die Fußgängerzone nach europäischem Vorbild ist von unzähligen Geschäften gesäumt, in denen man Stunden zubringen kann. Für den Hunger zwischendurch gilt es zwischen Imbissständen, Straßencafés und allen erdenklichen Restaurants auszuwählen. Stille Straßenkunst und emsige Straßenkünstler runden die Szenerie ab.
Am südlichen Ende der Promenade wartet mit dem Santa Monica Place, einem Einkaufszentrum voller Boutiquen und namhafter internationaler Geschäfte und gastronomischen Angeboten, das keine Wünsche offen lässt. Auch an kleine Besucher wurde hier gedacht. Mit dem Cayton Children’s Museum und der Dr. Seuss Experience gibt es gleich zwei Orte am Santa Monica Place, den Kinder so schnell nicht wieder verlassen möchten. Abhilfe schafft da vielleicht die Aussicht, nochmals den Freizeitpark am Santa Monica Pier zu besuchen. Der ist nur 500 Meter entfernt, womit sich dann zugleich der Kreis schließt.
Für eine Übernachtung gleich in der Stadt bieten sich historische Hotels an, die im Zuge des aufkommenden Strandtourismus entstanden und seit jeher Institutionen sind. Zu den bekanntesten zählen das Hotel Casa del Mar und das Georgian Hotel.