„Phoenix als Reiseziel? Da gibt’s doch nur Wüste!“ So kann man sich täuschen. Zwar liegt Phoenix im Herzen von Arizona und somit tatsächlich inmitten der Sonora-Wüste. Doch die Stadt liefert mit einigen Attraktionen so manches Argument für eine Reise. Und wen das noch immer nicht überzeugt, sei an die zentrale Lage erinnert, die Phoenix zu einem idealen Ausgangspunkt einer Rundreise zu den Höhepunkten im Südwesten der USA macht.
Vor allem für seine Outdoor-Erlebnisse hat sich Phoenix einen Namen gemacht. Kein Wunder, denn bei ganzjährig schönem Wetter mit mehr als 300 Sonnentagen spielt sich das Leben im Freien ab. Die Berge, die die Stadt förmlich einrahmen – South Mountain und Camelback Mountain – sind ausgewiesene Wanderparadiese und bei den Einheimischen wie Besuchern der Stadt gleichermaßen beliebt. Obwohl die Berge mit ihren teilweise steilen Trails in den Sommermonaten bei Temperaturen jenseits der 40 Grad Celsius mit Vorsicht zu genießen sind. Von den Bergspitzen genießt man einen einzigartigen Blick über Phoenix und die Umgebung, die sie Sun Valley nennen. Zum Sonnenuntergang verspricht dies eines der schönsten Stadtpanoramen.
Rekordverdächtig klingen auch einige Superlative, die Phoenix für sich reklamieren kann. So ist der South Mountain Park and Preserve der größte Stadtpark der USA. Der Botanische Garten der Stadt beherbergt die bedeutendste Sammlung an Wüstenpflanzen der USA, während der Zoo als größte privat betriebene Non-Profit-Einrichtung der Nation gilt. Beide befinden sich im Papago Park im Osten von Phoenix, der mit dem Hole in the Rock auch noch ein bei Groß und Klein beliebtes Ausflugsziel aufweist.
Und das ist noch nicht alles im Reigen der Dinge, mit denen sich Phoenix eines Spitzenplatzen rühmen kann. Die Stadt und ihr Umland beherbergen sage und schreibe 200 Golfplätze, mehr als sonst irgendwo. Abgesehen davon, ob es eine so gute Idee ist, inmitten der heißesten Wüste Nordamerikas diese nach Wasser dürstenden Freizeitplätze anzulegen, finden Liebhaber dieses traditionellen Ballsports ausgezeichnete Bedingungen in einer unvergleichlichen Vielfalt.
Vielfalt ist ach das Stichwort für die Kulturlandschaft, was schon angesichts der Tatsache, dass Phoenix mit 1,7 Millionen Einwohnern eine der größten Metropolen der USA ist, nicht verwundert. Das Musical Instrument Museum zählt zu den bedeutendsten Museen der Stadt. Sein Fundus umfasst die weltgrößte Sammlung an Musikinstrumenten und damit einen weiteren Superlativ, mit dem sich Phoenix gern schmücken darf. Das Heard Museum entführt seine Besucher in die Kunst und Kultur der indigenen Bevölkerung. Das Erbe früher indianischer Kulturen erlebt man authentisch im Pueblo Grande Museum Archaeological Park, der Hügelplattformen und Bewässerungsgräben aus grauer Vorzeit umfasst. Kunstliebhaber sollten das Phoenix Art Museum nicht auslassen, während sich das Arizona Science Center mit angeschlossenem Planetarium verschiedenen Aspekten aus Wissenschaft und Forschung widmet.
Das Science Center befindet sich am Heritage Square, dem letzten heute noch bestehenden Teil des ursprünglichen Phoenix. Das viktorianische Rosson House ist das älteste Gebäude. Zusammen mit einigen anderen Bauwerken aus der Zeit der Wende vom 19. zum 20, Jahrhundert steht das kleine Viertel unter Denkmalschutz. Nur einen Block weiter östlich befindet sich mit der St. Mary’s Basilica ein weiteres architektonisches Juwel in der ansonsten von modernen Hochhäusern dominierten Innenstadt. In der Gegend gibt es reichlich Gelegenheit, in Phoenix‘ gastronomische Vielfalt einzutauchen. Die Küche der Stadt ist zwar recht deutlich mexikanisch geprägt, doch die Spuren der Einwanderer aus allen anderen Teilen der Welt finden sich ebenfalls auf den Tellern der Restaurants wieder.
Wie gemacht für einen kulinarischen Streifzug ist der Roosevelt Row Arts District. In dem angesagten Viertel im Norden von Downtown ist man umgeben von reichlich Street Art, während man sich durch leckere Speisen und verschiedene Craft-Biere probiert. In einer Rooftop-Bar wie dem From the Rooftop oder dem Floor 13 lässt sich ein Tag voller Abenteuer gechillt ausklingen.
Dank seiner zentralen Lage ist Phoenix nicht weit entfernt von einigen bedeutenden Attraktionen der Region. In der Umgebung befinden sich einige Nationalmonumente, die die Spuren vergangener Kulturen schützen. Auch der berühmte Grand Canyon lässt sich in weniger als vier Stunden mit dem Auto erreichen. Da Phoenix mit dem Sky Harbor International Airport, einem der größten Flughäfen der USA, ausgezeichnet erreichbar ist, bietet sich die Stadt als Basislager für Ausflüge und eine Rundreise durch den Südwesten der USA an.