Die kleine Stadt Page ist ohne Übertreibung einer der touristischen Hotspots im Südwesten der USA. Im Norden des Bundesstaates Arizona unweit der Grenzlinie zu Utah gelegen, ist die Stadt von Naturwundern und Sehenswürdigkeiten umgeben wie kaum eine andere. Selbst legendäre Attraktionen wie der Grand Canyon oder das Monument Valley befinden sich in Reichweite. Bei einem Roadtrip durch die auch als Grand Circle bekannte Region kommt man an Page daher nicht vorbei.
Die Stadtgeschichte von Page ist in wenigen Worten erzählt. Gegründet im Jahr 1957 als Baustellencamp anlässlich der Errichtung des Glen-Canyon-Staudamms, hieß die Siedlung zunächst nur Government Camp, erhielt jedoch schon bald den heutigen Namen Page. Nach der Fertigstellung des Staudamms und der damit verbundenen Entstehung des Lake Powell nahm der Ort einen rasanten Aufschwung. 1975 erhielt Page das Stadtrecht, womit es eine der jüngsten Städte der Vereinigten Staaten ist.
Die zentrale Lebensader ist der Lake Powell Boulevard, der einen weiten Bogen durch die Stadt beschreibt. Hier befindet sich mit dem Powell Museum eine Ausstellung zur Entstehung der Stadt und dem Bau des Staudamms. Zudem beleuchtet das Museum die Natur- und Kulturgeschichte der Region, die von den Navajo geprägt wurde. Die Navajo Nation, das größte Indianerreservat der USA, reicht bis an die Stadtgrenzen heran.
Die Navajo stellen einen bedeutenden Anteil der Einwohner, deren Zahl sich um die 8.000 bewegt. Das ist nichts im Vergleich zu den drei Millionen Besuchern, die Page jedes Jahr zählt und der Stadt vor allem in der Hauptreisezeit ein buntes, internationales Gewimmel bescheren. Dann werden auch die Kapazitäten an Unterkünften knapp, und das, obwohl die touristische Infrastruktur hervorragend ausgebaut ist. So säumen den Lake Powell Boulevard unzählige Hotels, Motels, Tankstellen, Läden und andere Einrichtungen. Hier sind außerdem Anbieter von Ausflügen zu verschiedenen touristischen Highlights der Umgebung ansässig.
Unter anderem beginnen direkt in Page die Touren zum oberen Teil des Antelope Canyons. Der Slot Canyon ist eine der gefragtesten Attraktionen. Er erstreckt sich an der State Route 98 vor den Toren der Stadt. Zu Exkursionen durch die beiden anderen Teile der Schlitzschlucht – Lower Antelope Canyon und Canyon X – startet man direkt vor Ort. Nicht minder beliebt ist der Horseshoe Bend, eine malerische Flussbiegung des Colorado River. Der Mäander gehört zur Glen Canyon National Recreation Area mit unzähligen weiteren Sehenswürdigkeiten und Freizeitangeboten. Im Carl Hayden Visitor Center direkt am Glen Canyon Dam kann man sich über all die Möglichkeiten informieren.
Derer gibt es in der Umgebung von Page viele. Unvergessliche Erlebnisse verspricht eine Bootstour auf dem Lake Powell ebenso, wie eine Rafting-Tour auf dem Colorado River durch den tief eingeschnittenen Canyon unterhalb des Staudamms, bei der man den Horseshoe Bend aus völlig anderer Perspektive bestaunt. Den vielleicht spektakulärsten Blick auf dieses Wunder der Natur verspricht ohne Frage ein Rundflug über die Naturschätze der Region. Flüge starten vom Flughafen in Page.
Hierfür ist Page das ideale Basislager, ebenso wie für Ausflüge in das nahegelegene Grand Staircase-Escalante National Monument, zum Vermilion Cliffs National Monument oder dem Buckskin Gulch, dem längsten Slot Canyon der Welt. All das ist nur eine gute halbe Autostunde entfernt. Wer etwas Zeit übrig hat, sollte auf dem Rim View Trail die Stadt einmal komplett umrunden. Der Wanderweg ist leicht und bietet Postkartenaussichten, aber mit mehr als 16 Kilometern auch recht lang. Am besten mietet man sich ein Mountainbike in Page und absolviert die Tour auf zwei Rädern.
Weitere Highlights der Region befinden sich schließlich ebenfalls in Reichweite. So sind sowohl der North Rim als auch der South Rim des Grand Canyon oder das sagenhafte Monument Valley in weniger als zwei Stunden erreicht. Auf dem Weg in diese ikonische Landschaft bietet sich gleich noch ein Abstecher zum Navajo National Monument an.