Eingebettet in die herrliche Landschaft im Pazifischen Nordwesten der USA, ist Olympia ein Traumziel für alle, die es nach draußen zieht. Die Hauptstadt des Bundesstaates Washington ist das Tor zur Olympischen Halbinsel mit dem riesigen Olympic National Park. Die historische Innenstadt, die über ein Geflecht aus Buchten und natürlichen Wasserwegen direkt mit dem Meer verbunden ist, bietet als Kontrast dazu urbanes Flair.
Bevor es in die Weiten der Natur geht, sollte ein Spaziergang durch die beschauliche Hautstadt auf dem Programm stehen. Aus dem kleinstädtischen Idyll sticht das prominente Kapitol hervor. Seine 87 Meter hohe freitragende Kuppel aus Mauerwerk ist die höchste ihrer Art in ganz Nordamerika. Das 1928 fertiggestellte Parlamentsgebäude steht Besuchern täglich außer an einigen Feiertagen offen und kann selbst oder im Rahmen einer Führung erkundet werden.
Es ist das Herzstück des monumental wirkenden Capitol Campus mit einer Reihe weiterer imposanter Bauwerke. Besonders markant ist das Gebäude des höchsten Gerichts Washingtons, der Temple of Justice. Mit seiner langen von Säulen dominierten Front wirkt das neoklassizistische Bauwerk wie ein griechischer Tempel. Dieses Bild greifen auch das Insurance Building, das Cherberg Building und das O’Brien Building auf, die den Campus flankieren. Fast schon wie eine Puppenstube mutet dagegen das angrenzende Gouverneur’s Mansion an. Die traditionelle Gouverneursresidenz liegt inmitten eines kleinen Parks. Nach vorheriger Anmeldung lässt sich sein Innenleben bei einer Führung entdecken.
Zwischen dem Capitol Campus und dem historischen Zentrum steht seit dem Ende des 19. Jahrhunderts das Old Capitol Building. Wer vor dem Vorgängerbau des heutigen Kapitols steht, versteht sofort, warum er im Volksmund The Castle genannt wird. Obwohl das Bauwerk bei dem Olympia-Erdbeben im Jahr 1949 einen markanten Turm einbüßte, erinnert es tatsächlich mit seiner sandsteinernen Fassade an ein Schloss.
Ein kleines Schmuckkästchen ist das Bigelow House nördlich des historischen Bezirks. In den 1850-er Jahren errichtet, ist es nicht nur eines der ältesten Häuser in Olympia, sondern auch eines der besterhaltenen Relikte der Pionierzeit in ganz Washington. Es beherbergt ein kleines Museum. In dem denkmalgeschützten Viertel befinden sich mit dem Byrd House, dem Dunbar House und dem Ruddell House weitere historisch bedeutende Wohnhäuser.
Informativ geht es im WET Science Center zu, wobei WET für Water, Education and Technology steht. Mit interaktiven Ausstellungen rund um das Thema Wasser können Besucher jedes Alters ihr Wissen erweitern. Direkt nebenan richtet sich das Hands On Children’s Museum ebenfalls mit Angeboten zum Mitmachen und Erleben an Kinder und verheißt so manches Abenteuer.
Wer sich für Straßenkunst begeistert, wird in Olympia buchstäblich an jeder Ecke fündig, wobei die Stadt ein breites Spektrum abdeckt. Da sind klassische Denkmäler am Capitol Capus oder die berühmte Skulptur des Kissing Couple im Percival Landing Park, die mit dem dahinter befindlichen Hafen ein schönes Fotomotiv abgibt. So manche Mauer ziert ein überdimensionales Wandbild, und Kultstatus haben mittlerweile auch die Rainbow Rails, bunt angemalte Eisenbahnschwellen im West Bay Park.
Kultureller Dreh- und Angelpunkt im Herzen Olympias ist das Washington Center for the Performing Arts. Als Heimat und Spielort von stattlichen 18 Ensembles ist hier für jeden Geschmack immer etwas Passendes im Unterhaltungsangebot. Dass die Einheimischen ihren Kulturkomplex einfach nur The Center nennen, ist also durchaus berechtigt. Eine Ecke weiter empfiehlt sich das 1924 erbaute Capitol Theater, das nicht nur Kinofilme zeigt, sondern auch als Theaterbühne dient.
Gefeiert wird in Olympia selbstverständlich ebenfalls gern. Unter den Events der Hauptstadt sticht das Sommerfest Capital Lakefair ganz besonders hervor. Alljährlich in der dritten Juliwoche zieht das überregional bekannte Stadtfest Tausende in den Heritage Park. Um die kulinarischen Köstlichkeiten aus der Umgebung, die bei dem Volksfest eine große Rolle spielen, zu probieren, muss man nicht extra bis zum Sommer warten. Eine der besten Adressen für Schmackhaftes aus der Region ist das ganze Jahr über der Farmer’s Market am nördlichen Ende des Capitol Way. Die Hafenkante entlang der Martin Marina säumen Fisch- und Meeresfrüchterestaurants.
Vor den Toren der Stadt bietet das Nisqually National Wildlife Refuge die perfekte Bühne, um Wildvögel zu beobachten. Fast 300 Arten sind in dem streng geschützten Naturparadies anzutreffen. Das Mündungsdelta des Nisqually River in den Puget Sound mit Marschland, Sumpf, Gras- und Buschflächen sowie Wald ist nicht einmal 15 Kilometer entfernt. Etwas weiter außerhalb warten mit dem Olympic National Park und dem landeinwärts gelegenen Mount Rainier National Park zwei der facettenreichsten Ausflugsziele im Nordwesten der USA.