Newport ist eine der Perlen des kleinen Bundesstaates Rhode Island. Die beschauliche Hafenstadt an der Öffnung der Narragansett Bay zum Atlantik empfiehlt sich nicht nur mit dem für Neuengland typischen Charme. Sie kann auch mit einigen bemerkenswerten Attraktionen punkten, die einmalig sind.
So kann sich Newport rühmen, einzigartige Kostbarkeiten aus der Kolonialzeit zu beherbergen. Einer dieser Schätze ist die im Herzen der Stadt gelegene Touro Synagogue. Sie stammt aus dem Jahr 1763 und ist damit nichts weniger als das älteste jüdische Gotteshaus der USA. Ein paar Ecken weiter lädt die White Horse Tavern nicht nur zu einem Schmaus ein. Das in einem auffällig rotbraunen Farbton gestrichene Gasthaus gilt als älteste Kneipe des Landes.
Auf dem direkten Weg dorthin kommt man zwangsläufig am Old Colony House vorbei, einem weiteren Juwel aus der Kolonialzeit. Das Bauwerk stammt aus dem Jahr 1739 und war zunächst das Parlament der Kolonie Rhode Island. Ab 1776 bis ins frühe 20. Jahrhundert tagte das Gesetzgebungsorgan des Staates abwechselnd im Old Colony House und dem Old State House in der Hauptstadt Providence. Im Laufe der Zeit baulich so gut wie nicht verändert, gilt das geschichtsträchtige Haus heute als eines der besterhaltenen georgianischen öffentlichen Bauwerke der Nation.
Eine weitere architektonische Ikone der Stadt ist der Old Brick Market. Das dreistöckige Backsteinhaus aus dem Jahr 1762 mit seinen markanten Bögen im Erdgeschoss beherbergt das Museum of Newport History. Hier erfährt man alles, was es über die Geschichte der Stadt zu wissen gilt. Einen Schwerpunkt bildet dabei die Architektur aus der Blütezeit nach dem Bürgerkrieg, die in den USA als Gilded Age bezeichnet wird.
Doch am besten nimmt man die prunkvollen Villen, für die Newport berühmt ist, selbst in Augenschein. Entlang der Bellevue Avenue, die von der Innenstadt bis zum südlichen Zipfel des Festlandes führt, und ihrer Nebenstraßen reihen sich zahlreiche bemerkenswerte Herrenhäuser aneinander. Zu den bekanntesten Anwesen zählt The Breakers. Weitere Villen, die man sich nicht entgehen lassen sollte, sind The Elms, das Marble House, Rosecliff, Miramar oder Belcourt. Viele dieser Bauwerke, die von aufwendig gestalteten Parkanlagen umgeben sind, können besucht werden.
Für eine Erkundungstour kann man auf den eigenen fahrbaren Untersatz getrost verzichten und sich stattdessen in den Bellevue Trolley schwingen, der die einzelnen Anwesen ansteuert. Dazu passt ein Spaziergang auf dem Cliff Walk, einem Wanderweg hinter den herrschaftlichen Anwesen entlang der steil zum Atlantik hin abfallenden Küstenlinie. Der insgesamt etwa 3,5 Meilen lange Trail zählt zu den beeindruckendsten Wandermöglichkeiten der Region, beginnt am Memorial Boulevard und endet am südlichen Endpunkt der Bellevue Avenue.
Von hier aus lädt der Ocean Scenic Drive zu einer entspannten Autotour zu einigen weiteren Höhepunkten Newports ein. Am Brenton Point, wo fast immer eine steife Brise weht, kann man hervorragend Drachen steigen lassen. Ein Stück weiter versteckt sich an der felsigen Küste das Castle Hill Light, bevor man den Fort Adams State Park erreicht. Das historische Fort Adams lässt sich auf eigene Faust erkunden oder bei einer Führung. Der Park umfasst außerdem das Sommerhaus des US-Präsidenten Dwight David Eisenhower.
Von hier fällt der Blick über die Brenton Cove und die der Stadt vorgelagerte Insel Goat Island auf den Newport Harbor. Der Hafen der Stadt war im 18. Jahrhundert ein überaus bedeutsamer Umschlagplatz. Heute ist er nicht mehr so gewichtig, doch geschäftig geht es allemal zu. Besucher wissen die Segel- und Bootstouren zu schätzen, die von hier aus starten.
Zurück in der Innenstadt, lädt die Gegend rings um die Long Wharf Mall und entlang der Thames Street zu einem Einkaufsbummel ein. Das nahegelegene Aquarium oder das Museum of Art sind nur einige der weiteren Sehenswürdigkeiten, mit denen sich das hübsche Newport im Vergleich zu anderen Städten der Region erfolgreich behaupten kann.