New Orleans steht für pure Lebensfreude, die sich aus einer historischen und kulturellen Vielfalt speist, die in dieser Form wohl einmalig ist. Eine reiche Geschichte, die musikalische Szene und kulinarischer Genuss gehen hier Hand in Hand, und die freundlichen Bewohner reißen jeden, der in ihre Stadt kommt, auf der Stelle mit.
Berühmt ist New Orleans für sein French Quarter. Hier befinden sich zahlreiche Attraktionen, die aus der Kolonialzeit stammen und der historischen Innenstadt ihr einmaliges Flair verleihen. Markant sind die farbenfrohen Häuser mit ihren gusseisernen Balkonen, von denen sich eine verschwenderische Bepflanzung ergießt. Weltbekannt ist die Bourbon Street, die wohl unangefochtene Promeniermeile mit einem Nachtleben, das genauso facettenreich ist wie die Stadt selbst. Der Gerechtigkeit halber sei erwähnt, dass Bars, Clubs und andere Party-Locations über das gesamte Viertel verteilt sind. Und um ganz korrekt zu sein, verdient eigentlich die gesamte Innenstadt das Prädikat als einzige Partymeile. Legendär ist zum Beispiel die Gegend um die Frenchmen Street nordöstlich vom French Quarter.
Doch das kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass das French Quarter das pulsierende Herz der größten Stadt Louisianas ist und bleibt. Einer dessen weiterer touristischen Magnete ist der French Market, der älteste Markt der USA. Hier kann man nach Herzenslust zwischen Ständen flanieren oder in Cafés und Bars einheimische Köstlichkeiten probieren. Mit dem Café du Monde beherbergt der Markt eine gastronomische Institution der Stadt. Berühmt für seinen Kaffee und das traditionelle Fettgebäck namens Beignet, sollte man sich eine kleine Auszeit nicht entgehen lassen.
Schräg gegenüber markiert der Jackson Square das Zentrum des French Quarter. An der Stirnseite des einstigen Exerzierplatzes wacht mit der St. Louis Cathedral eine der ältesten Kathedralen der Nation. Links und rechts flankieren die Kirche die barocken Bauwerke Presbytère und Cabildo. Beide sind Bestandteile des Louisiana State Museum, ebenso wie die historische Münzprägeanstalt einige Straßen weiter. Letztere beherbergt heute zugleich das New Orleans Jazz Museum.
Mehr aus der Welt des Jazz – unter anderem – zu entdecken gibt es in dem Stadtteil Tremé. Dort befindet sich im Louis Armstrong Park der New Orleans Jazz National Historical Park. Er wurde eingerichtet, um die Entstehung und Entwicklung des Jazz zu würdigen, als dessen Wiege New Orleans gilt. Einer der vielleicht besten Orte, um die eingängigen Klänge zu erleben, ist die Preservation Hall im French Quarter. Dort treten fast jeden Abend des Jahres Künstler der Region auf.
Ein weiteres Stadtviertel, dem man seine Aufmerksamkeit zuwenden sollte, ist der Garden District. Der im 19. Jahrhundert angelegte Stadtteil ist bekannt für seine weitgehend erhaltene Bausubstanz aus der Zeit vor dem Bürgerkrieg. Die Häuser im so genannten Antebellum-Stil verleihen dem Viertel einen vornehmen Eindruck. Noch weiter westlich lädt das Audubon Nature Institute zu einem Besuch ein. Es umfasst mehrere Museen und Parks, darunter den Audubon Park, den Audubon Zoo und das Aquarium of the Americas.
Naturliebhaber sollten auch und vor allem den City Park im Blick haben. Einer der meistbesuchten Stadtparks der USA, befindet sich hier einer der weltgrößten Bestände an Lebenseichen. Einige der Bäume sind über 600 Jahre alt. Inmitten des Parks liegen unter anderem der Botanische Garten und das New Orleans Museum of Art.
Besondere Erwähnung verdienen die Friedhöfe der Stadt, denn mit ihren aufwendigen Grabmalen und Gruften sind sie nicht nur letzte Ruhestätten, sondern ausgewiesene Sehenswürdigkeiten. Viele Besucher lassen es sich nicht nehmen, zumindest über den Saint Louis Cemetery zu spazieren, einen der bekanntesten Friedhöfe in New Orleans. Wem das nicht morbide genug ist, kann sich im Museum of Death eingehend über das Bestattungswesen und die Kriminalgeschichte in New Orleans informieren.
Zu all diesen Attraktionen und vielen anderen gelangt man seit jeher zuverlässig mit der Straßenbahn. Die historischen Wagen, die auf mehreren Strecken durch die Stadt rumpeln, sind eine eigene Attraktion und gehören ebenso zum Stadtbild wie die traditionellen Schaufelraddampfer Natchez oder Creole Queen. Mit dem Schiff die Stadt vom Mississippi River aus zu erkunden, ist ein märchenhaftes Erlebnis.
Bei alldem darf man es natürlich nicht verpassen, New Orleans von seiner kulinarischen Seite aus zu betrachten. Ist die Stadt doch weltbekannt für ihre kreolische Küche, die nicht zuletzt aus der französischen Kolonialzeit herrührt. Wie wäre es mit Gumbo, Shrimp Creole, Red Jambalaya oder einem Eintopf aus Reis und roten Bohnen? Eine der vielen Gelegenheiten, sich den Genüssen Louisianas hinzugeben, ist in der Royal Street. Durch die Straße ziehende Straßenmusiker runden das Erlebnis stimmungsvoll ab.
Und schließlich: New Orleans wäre nicht New Orleans ohne all die Events und Feierlichkeiten, die diese einmalige Stadt in ganz besonderer Weise mit Leben erfüllen. Allen voran der legendäre Karneval, den sie hier in Anlehnung an die französische Tradition Mardi Gras nennen. Die Mardi Gras Parade live zu erleben, ist eine unvergleichliche Erfahrung.
Nicht minder spektakulär ist das alljährliche Jazz Fest. Es ist eines der größten Musikfestivals der USA und insbesondere dem Jazz gewidmet, aber auch der Musik und Kultur Louisianas im Allgemeinen. Das Volksfest Ende April und Anfang Mai ist eines der wichtigsten Events im Veranstaltungskalender von New Orleans. Das Voodoo Fest im Oktober ist ein weiteres Musik- und Kunstfestival.
Obwohl Louisianas Metropole durch den verheerenden Wirbelsturm Katrina im Jahr 2005 extrem gebeutelt wurde, hat die Stadt nichts von ihrer Anziehungskraft eingebüßt. Längst gilt sie wieder als eines der besten Ziele für Städtereisen in den USA.