Wie einem Bilderbuch entnommen präsentiert sich Naples. Die Kleinstadt im Südwesten Floridas gleicht einem tropischen Paradies. Urbanes Flair verschmilzt mit dem satten Blau des Golfs von Mexiko, nur getrennt von einem nicht enden wollenden schneeweißen Sandstrand. Es ist alles andere als eine Übertreibung, diese Mischung als traumhaft zu attribuieren.
Wer sich für Naples viel vorgenommen hat, sollte seine Pläne über Bord werfen – jedenfalls dann, wenn man erst einmal den Strand gesehen hat. Zwar nicht so breit wie die berühmten Strände bei Sarasota, aber kilometerlang und nicht minder einladend, kann es gut sein, dass man hier mehr Zeit verbringen möchte als ursprünglich gedacht (Badesachen nicht vergessen).
Der Naples Pier in Höhe der 12th Avenue ragt fast 300 Meter ins Meer hinein und ist wie geschaffen zum Spazierengehen. Mit etwas Glück lassen sich von dem 1888 errichteten Wahrzeichen der Stadt sogar Delfine beobachten. Angler werfen hier ihre Routen aus, und diesen idyllischen Ort sollte man sich schon einmal für den Sonnenuntergang vormerken.
Zuvor sollte man sich Zeit für einen Spaziergang auf der 5th Avenue nehmen. In der vornehmen Flaniermeile mit Galerien, Läden und Restaurants trifft man auf das Who-is-Who unter den Einheimischen wie Besuchern der Stadt. Spätestens angesichts der vielen Autos namhafter Marken wie Mercedes oder BMW drängt sich die Frage auf, ob die Namensgleichheit der 5th Avenue mit der berühmten Prachtmeile in New York City reiner Zufall ist. In der Straße ist mit The Naples Players überdies eines der renommiertesten Laientheater Floridas ansässig.
Die 3rd Street lädt zwischen der Broad Avenue und der 14th Avenue ebenfalls zum Shoppen und Bummeln ein. Hier lohnt sich dann auch ein kurzer Abstecher zur Palm Cottage. Im Jahr 1895 errichtet, ist das Haus das älteste Gebäude in Naples und beherbergt ein Museum. Die Naples Historical Society als Betreiber bietet geführte Touren an.
Wer Golf spielt, findet in Naples mutmaßlich das Paradies auf Erden. Die Stadt ist bekannt für die große Zahl an Golfplätzen und hat sich selbst den Beinamen als Golf-Hauptstadt der Welt verliehen. Viele Plätze können auch ohne eine Clubmitgliedschaft genutzt werden und sind somit für Besucher ideal.
Die 1886 gegründete und nach der italienischen Stadt Neapel benannte Gemeinde ist schließlich berühmt für ihren Zoo, dessen Anfänge in das Jahr 1919 zurückreichen, als der heutige Tierpark als Botanischer Garten angelegt wurde. Mit dem Naples Botanical Garden gibt es einige Kilometer südlich einen weiteren Botanischen Garten. Spätestens hier holt man sich einen Vorgeschmack auf das mit einer vielfältigen Flora und Fauna gesegnete Umland der Stadt.
Obwohl Naples und seine Umgebung dicht besiedelt sind, finden sich in der Umgebung einzigartige Naturschätze. Einer davon ist das Corkscrew Swamp Sanctuary nordöstlich der Stadt. Das 45 Quadratkilometer umfassende Naturschutzgebiet bewahrt den größten erhaltenen Wald Echter Sumpfzypressen der USA. Auf einem rund drei Kilometer langen Boardwalk lassen sich dieser Wald und verschiedene andere Ökosysteme erkunden. Ebenfalls nicht weit ist es von Naples bis zu den bedeutenden wie berühmten Naturschutzgebieten Everglades und Big Cypress.
Völlig der Zivilisation entfliehen lässt sich bei einem Bootsausflug durch die Ten Thousand Islands, die der südwestlichen Küste Floridas vorgelagert sind. Nicht ganz so weit ist es bis zur Keewaydin Island. Die Insel ist berühmt für ihre traumhaften Strände, aber ebenfalls nur per Boot erreichbar und dementsprechend von touristischen Anstürmen verschont.