Miami Beach

Manch einer hält Miami Beach für einen Stadtteil der bekannten Metropole Miami, doch weit gefehlt. Der berühmte Strandort ist eine eigenständige Stadt. Doch das nicht zu wissen, ist ein verschmerzbarer Vauxpas. Beide gehören schließlich – jedenfalls aus touristischer – Sicht doch irgendwie zusammen, denn Miami Beach ist ohne seinen großen Nachbarn schwer vorstellbar und umgekehrt.

Miami Beach ist ein äußerst populärer Badeort, wobei man eher von einer ausgewachsenen Stadt sprechen muss. Schließlich zählt sie heute mehr als 80.000 Einwohner. Wer es sich leisten kann, residiert auf einer der künstlichen Inseln, die in der Biscayne Bay angelegt wurden und heute zu den gefragtesten Wohngegenden der Region gehören. Für die vielen Besucher der Stadt ist dagegen in erster Linie der südliche Bereich der langgestreckten Barriereinsel von Interesse, die den Hauptteil von Miami Beach ausmacht. Hier befindet sich mit dem Stadtteil South Beach das touristische Epizentrum.

Bekannt und berühmt ist Miami Beach vor allem für seine kilometerlangen Sandstrände und den Ocean Drive. An dem Boulevard reihen sich zahlreiche Strandhotels im Stil des Art déco, architektonische Juwelen, denen Miami Beach sein unverwechselbares Gesicht verdankt. In den pastellfarben angestrichenen Gebäuden sind auch Restaurants, Bars und Clubs untergebracht, die dem Ruf der berühmten Meile als exzellentem Ausgehziel zur Ehre gereichen.

Besonders zum Einbruch der Dunkelheit lohnt es sich, die Atmosphäre auf einer der vielen Freiterrassen zu genießen. Wenn warmes Neonlicht die ohnehin schon farbenfrohen Fassaden ungleich imposanter erscheinen lässt, ist es auf dem Ocean Drive besonders stimmungsvoll. Ist die Flaniermeile damit schon selbst touristischer Dreh- und Angelpunkt, gilt dies natürlich auch für den buchstäblich endlosen Strand, den nur eine Reihe Palmen vom Ocean Drive trennt.

Mit feinem weißen Sand und den ikonischen Rettungsschwimmertürmen ist der Strand von Miami Beach nicht nur ein begehrtes Fotomotiv, sondern perfekt für eine Auszeit. Abgesehen von gelegentlichen Wetterkapriolen kann man hier das ganze Jahr über die Seele baumeln lassen. Außer vielleicht während Ereignissen wie der Spring Break, denn dann wird es hier extrem voll.

Es gibt in Miami Beach allerdings noch einiges mehr zu sehen und erleben als Strand und den eigentlichen Ocean Drive. Architekturliebhaber finden im Miami Art Deco District, der fest den gesamten Süden der Stadt einnimmt, das größte Ansammlung von Bauwerken im Stil des Art déco weltweit. Es lohnt sich also, durch die Straßen zu schlendern. Herausragende Beispiele für diesen modernen Baustil der 1920-er bis 1940-er Jahre sind neben den markanten Gebäuden am Ocean Drive das Surfcomber Hotel, das Greystone Hotel oder das Raleigh Hotel.

Detaillierte Hintergründe erfährt man im Miami Beach Art Deco Museum, das sich als Auftakt für eine Museumstour anbietet. Zu den bedeutenden Kunstmuseen der Stadt zählen das Bass Museum of Art und das Wolfsonian. Eine besonders ungewöhnliche Facette der Kunst beleuchtet das World Erotic Art Museum. Zwei frühere Synagogen in der Washington Avenue beherbergen das Jewish Museum of Florida, das das jüdische Leben im Sunshine State in all seinen Aspekten zeigt.

Wer Lust auf einen lässigen Einkaufsbummel verspürt, ist in der Lincoln Road bestens aufgehoben. Die Straße im Herzen von Downtown wurde in eine Fußgängerzone umfunktioniert, in der es sich herrlich schlendern lässt. Die Restaurants an der Einkaufsmeile sind eine empfehlenswerte Alternative zum touristischen Rummel auf dem Ocean Drive. Eine grüne Oase verspricht der Miami Beach Botanical Garden, der an den Collins Canal angrenzt und kostenlos besucht werden kann. Direkt nebenan ist mit dem Holocaust Memorial eine symbolträchtige Gedenkstätte eingerichtet.

Bevor man sich spät abends in einem der mehr als 25.000 Hotelbetten, die Miami Beach seinen Gästen bietet, von einem aufregenden Tag erholt, könnte man auch noch dem Miami Beach Convention Center einen Besuch abgestattet haben. Eines der größten Veranstaltngszentren im Süden Floridas, ist das Kongresszentrum Schauplatz von Sportereignissen, Großevents und Ausstellungen wie dem örtlichen Ableger der renommierten Kunstmesse Art Basel. Zu dem Komplex gehört auch das traditionsreiche Fillmore.

Obwohl Florida im Ganzen eigentlich recht konservativ ist, gilt die Stadt als Vorreiter bei der Gleichberechtigung von Minderheiten und ist einer der LGBT-freundlichsten Orte in den USA. Kein Wunder, das die Miami Beach Pride im örtlichen Eventkalender einen enormen Stellenwert innehat.

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