Miami ist eines der beliebtesten touristischen Ziele der USA. Bei internationalen Besuchern rangiert die Stadt im Süden des Sonnenstaates Florida an zweiter Stelle, mehr ausländische Gäste verzeichnet nur New York City. Miamis Popularität dürfte mit den klimatischen Bedingungen zusammenhängen – in der Stadt herrscht ganzjährig schönes Wetter, was vor allem im Winter ein ausgesprochener Pluspunkt ist. Mit vielen Attraktionen in der Stadt, lateinamerikanischem Flair und einem traumhaften Umland gibt es zudem jede Menge zu sehen und zu erleben.
Auf einem Streifzug erlebt man schnell, dass Miami eine kosmopolitische Stadt ist, der insbesondere hispanische Einwanderer ihren Stempel aufgedrückt haben. Zwei Drittel der rund einer halben Million Einwohner stammen aus Lateinamerika. Unweit des Finanzzentrums trifft man in Vierteln wie Little Haiti oder Little Havana auf die typische Lässigkeit ihrer Bewohner, gepaart mit Temperament und Lebensfreude. Vor allem Little Havana ist einen Abstecher wert. Auf der Calle Ocho reihen sich Läden, Galerien, Bars und Zigarrenmanufakturen aneinander und verleihen der Straße karabisches Flair. Hier gibt es sogar einen Walk of Fame nach dem Vorbild Hollywoods. Auf dem Calle Ocho Walk of Fame ehren sie allerdings kubanische Prominente.
Das, was viele für das eigentliche Miami halten, befindet sich wenige Meilen weiter östlich. Es ist die selbständige Stadt Miami Beach mit ihrem angesagten Viertel South Beach. Auf einer Barriereinsel der Küste vorgelagert und von Miami nur durch die Biscayne Bay getrennt, ist South Beach die wohl angesagteste Gegend der Region. Der Ocean Drive ist ihr touristisches Zentrum. An der Prachtmeile reihen sich die berühmten Strandhotels im Art-Deco-Stil mit ihren pastellfarbenen Fassaden.
Um den berühmten und denkmalgeschützten Miami Art Deco District eingehend zu studieren, kann man sich einer Stadtführung anschließen. Oder man lässt sich auf einer der Terrassen vor den farbenprächtigen Schätzen der Architektur aus den 1920-er Jahren nieder und genehmigt sich einen Drink. Es lohnt sich, hier ein bisschen länger zu verweilen – am besten bis zum Sonnenuntergang. Denn wenn die Dämmerung hereinbricht und die Neonlichter eingeschaltet werden, ist es am Ocean Drive besonders stimmungsvoll. In einem solchen Moment wünscht man sich, dass ein Urlaub in Miami niemals endet.
Direkt hinter der palmengesäumten Promenade beginnt der breite und feine Sandstrand, während die türkisfarbenen Fluten des Atlantik zu einer erfrischenden Abkühlung einladen. Wobei das Wort Abkühlung jedenfalls im Sommer eher eine Metapher ist, wenn die Wassertemperatur bis zu 31 Grad beträgt. Die Häuschen der Rettungsschwimmer am Strand sind ebenso farbenfroh wie die Hotels am Ocean Drive und ebenfalls ein traditionelles Fotomotiv.
Wem der Strand in South Beach zu turbulent ist, findet ein paar Meilen abseits ebenso ruhige wie traumhafte Alternativen. Zum Beispiel auf Key Biscayne mit ihren öffentlichen Stränden und Parks. Wer mag, kann hier sogar gleich noch eine Partie Golf vor der herrlichen Kulisse der Bucht einschieben. Überhaupt ist es nicht weit bis zu einzigartigen tropischen Naturparadiesen.
So ist Miami die einzige Stadt der USA, die gleich zwei Nationalparks vor ihren Toren vorweisen kann. Während man den Biscayne National Park am besten mit einem Boot erkundet, da sich der größte Teil über die flachen Gewässer und einige Inseln vor der Küste erstreckt, gelingt die Erkundung der Everglades ganz klassisch mit dem Auto und weiter zu Fuß oder mit einem Mietfahrrad.
Zurück in Miami, lohnt es sich, Downtown unter die Lupe zu nehmen. Nicht etwa wegen der Wolkenkratzer, die die dritthöchste Skyline der USA bilden und damit auch schon wieder eine Klasse für sich sind, sondern wegen der ansässigen Kulturszene. Der hiesige Arts & Entertainment District beherbergt unter anderem das Adrienne Arsht Center for the Performing Arts, eines der größten Zentren für darstellende Kunst der USA. Es ist unter anderem die Heimat des Miami City Ballet und der Florida Grand Opera. Im Museum Park befinden sich mit dem Pérez Art Museum Miami und dem Frost Museum of Science zwei der herausragendsten Museen der Stadt.
Im Downtown Historic District kann man einen Blick auf Bauwerke aus dem Miami der 1920-er Jahre werfen. Eines der architektonischen Highlights ist der Freedom Tower. 1925 im Stil des berühmten Giralda-Turmes in Sevilla errichtet, beherbergt er heute ein Museum für zeitgenössische Kunst und eine Galerie. In Downtown befindet sich auch das kleine viktorianische Palm Cottage aus dem Jahr 1897. Es ist eines der ältesten erhaltenen Bauwerke der Stadt.
Jüngeren Datums ist dagegen der Bayside Marketplace, ein überschaubares Einkaufszentrum am Ufer der Biscayne Bucht. Im Gegensatz zu klassischen Malls bieten sie hier Unterhaltung mit Live-Musik, Restaurants und Bars, Veranstaltungen, und kaufen kann man natürlich auch etwas. Die beliebte Attraktion kennt der eine oder andere vielleicht aus der TV-Serie Miami Vice, die des Öfteren Schauplatz von Außendrehs war. Vom Skyviews_Riesenrad gewinnt man aus bis zu 60 Metern Höhe einen wunderbaren Überblick über die Innenstadt und die angrenzende Bucht.