Los Angeles ist eine ganz eigene Welt. Um diese Stadt im sonnigen Süden Kaliforniens zu erkunden, muss man Zeit mitbringen. Zum einen, weil es viel zu entdecken gibt, und zum anderen, weil man garantiert mehr oder weniger lange im Stau stecken wird. Denn obwohl die Metropole und ihr Umland von einem dichten Netzwerk an mehrspurigen Freeways durchzogen ist, herrscht gefühlt permanent Rush Hour.
Zwar wird beständig daran gearbeitet, das Nahverkehrssystem auszubauen. Doch die Stadt ist so weitläufig, dass man um ein Auto nicht umhinkommt und sich zwangsläufig früher oder später im Schritttempo Meile um Meile vorankämpft. Da hilft nur, die Sache positiv anzugehen und den alltäglichen Stau als eine der Attraktionen der Stadt zu sehen. Immerhin verschafft dies einem die Gelegenheit, die kunstvollen Verzweigungen, die sich über mehrere Etagen erstrecken, zu bewundern. Derartige Verkehrsführungen gibt es zwar überall in den USA, aber nirgends sind sie so häufig, aufwendig und erstaunlich wie in Los Angeles.
Damit vertraut machen kann man sich, wenn man sich zum Beispiel über U.S. Highway 101 Hollywood nähert. Der dank seiner Filmindustrie wohl berühmteste Stadtteil ist eine der meistbesuchten Gegenden in Los Angeles. Vom Freeway geht es direkt auf den Hollywood Boulevard. Auf dem dortigen Walk of Fame kann man sich beinahe selbst wie ein Star fühlen. Zumindest ist man den Größen aus Film, Musik und Showbiz, die in Form von Sternen im Gehweg links und rechts der Straße verewigt sind, ganz nah.
Noch besser geht das vor dem sagenhaften TCL Chinese Theatre. Dort haben Stars ihre Handabdrücke im Boden hinterlassen, und die meisten der Passanten lassen es sich nicht nehmen, sie zu berühren. Auf dem Hollywood Boulevard befindet sich auch das Dolby Theatre, in dem alljährlich die prestigeträchtigen Academy Awards – besser bekannt als Oscars – vergeben werden.
Blickt man von hier nach Norden, erkennt man an den Bergen in einiger Entfernung das legendäre Hollywood Sign. Der Schriftzug in den Hollywood Hills ist eine der Attraktionen schlechthin. Früher etwas umständlich zu finden, gelangt man heute dank digitaler Hilfe ohne Probleme zu der Ikone der einheimischen Filmindustrie. Auf deren Spuren wandeln lässt sich übrigens hervorragend in den Universal Studios Hollywood. Ausgebaut zu einem gewaltigen Freizeitpark voller spektakulärer Attraktionen und Shows, bieten die Studios ein erstklassiges Erlebnis für die ganze Familie, das allerdings auch das Reisebudget nicht nur marginal schmälert.
Völlig kostenlos – abgesehen von einer stattlichen Parkgebühr – gibt es dagegen den besten Ausblick auf die unendlich weite Stadt mit ihrer imposanten Skyline vom Griffith-Observatorium aus. An der Südflanke des Mount Hollywood gelegen, ist die historische Sternwarte eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten im Griffith Park. Das weite Panorama ist eines der besten Erlebnisse in der Stadt und der ideale Ort, um den Tag bei einem wunderbaren Sonnenuntergang ausklingen zu lassen, während Millionen Lichter die enorme Ausdehnung dieser Mega-City erst richtig begreifbar machen.
Auf dem berühmten Sunset Boulevard, den sie oft Sunset Strip oder einfach nur Strip nennen, lässt sich am nächsten Tag die aufregende Pazifikküste bei Santa Monica ansteuern. Natürlich nicht, ohne einen Stop in Beverly Hills einzulegen. Das vornehme Beverly Hills mit der berühmten Pracht- und Einkaufsmeile Rodeo Drive erschlägt einen förmlich, denn der hier ansässige unermessliche Reichtum ist auf Schritt und Tritt spürbar.
Da fällt fast schon nicht mehr auf, dass Beverly Hills eigentlich eine rechtlich selbständige Ortschaft ist. Und es ist auch nicht wirklich von Interesse, wenn man sich einer der angebotenen Führungen anschließt, um auf den Spuren der Reichen und Schönen zu wandeln und vielleicht einen Blick auf eines der vornehmen Anwesen zu erhaschen, die sich hinter hohen Mauern und dichten Hecken verbergen. Bevor es weiter geht, darf man gern noch etwas Zeit schinden in der Hoffnung, einem Star zu begegnen oder vielleicht gar selbst entdeckt zu werden.
Am Strand von Santa Monica kommt man an dem bekannten Pier nicht vorbei. An seinem Beginn endet die legendäre Route 66, was diesen Ort schon allein deshalb zu etwas Besonderem macht. Die betagte Konstruktion trägt zudem einen Vergnügungspark, während unter einem die Wellen des Pazifiks mal sanft und mal bedrohlich an den Strand rollen. Einen Katzensprung weiter südlich verspricht der sagenhafte Venice Beach Begegnungen mit mitunter skurrilen Zeitgenossen. Frei nach dem Motto „Sehen und gesehen werden“ setzt sich hier so mancher in Szene, vielleicht in der Absicht, ein Date zu ergattern oder gleich für Hollywood entdeckt zu werden.
Jenseits der Filmbranche, für die Los Angeles so berühmt ist, ist die Stadt der Engel auch im Allgemeinen ein ausgewiesener Schauplatz von Kunst und Kultur. So ist die architektonisch einzigartige Walt Disney Concert Hall in Downtown ist die Heimat des Los Angeles Philharmonic Orchestra. Die Konzerthalle bildet den Mittelpunkt des prestigeträchtigen Music Center, in dem unter anderem auch die Los Angeles Opera ansässig ist. Das im innerstädtischen Unterhaltungskomplex L.A. Live untergebrachte Grammy Museum widmet sich der Geschichte und den Preisträgern der Grammy Awards, die ebenfalls in Los Angeles vergeben werden.
Eines der berühmtesten Museen ist das Getty Center in den Bergen des Stadtteils Brentwood, das einen Teil des Jean Paul Getty Museums beherbergt und für seine Architektur, Gärten und die Aussicht bekannt ist. Nicht nur für Kunstliebhaber findet sich hier die ideale Gelegenheit, einen Besuch in Los Angeles würdig abzurunden.