Lexington

Lexington in Kentucky steht in dem Ruf, die Welthauptstadt der Pferde zu sein. Gelegen im Herzen der Region im Nordosten des Bundesstaates, die landläufig als Horse Country bekannt ist, dreht sich in Lexington buchstäblich alles um die edlen Vierbeiner. Wer sich für Pferde interessiert, kommt an Lexington nicht vorbei. Allerdings sei auch erwähnt, dass die mit mehr als 320.000 Einwohnern zweitgrößte Stadt Kentuckys auch noch jede Menge andere Highlights zu bieten hat.

Der Kentucky Horse Park ist eine der Hauptattraktionen in Lexington. Eine Mischung aus Gestüt, Turnieranlage und Freizeitpark, verspricht der Park am nördlichen Stadtrand ein erlebnisreiches Abenteuer für die ganze Familie. Im Sommerhalbjahr finden täglich Shows und Vorführungen rund ums Pferd statt. Besucher können sogar selbst aufsitzen und einen gut halbstündigen Ausritt wagen oder sich doch lieber im International Museum of the Horse über die Geschichte des Pferdes und seine Bedeutung für die Entwicklung der menschlichen Zivilisation kundig machen. Fast schon überflüssig ist es zu erwähnen, dass es sich um das weltgrößte und umfassendste Museum seiner Art handelt.

Dagegen verblassen die anderen Museen des Parks förmlich. Das American Saddlebred Museum widmet sich der gleichnamigen Rasse, deren Züchtung maßgeblich mit Kentucky verbunden ist. Die Arabian Horse Galleries befassen sich in interaktiver Form mit der Geschichte der Araber von den Anfängen in der orientalischen Wüste über die Verbreitung in Europa bis hin zu ihrer Verbreitung in Amerika. Das Wheeler Museum mit einem enormen Fundus an Erinnerungsstücken rund ums Pferd rundet das Ausstellungsangebot ab.

Der Park ist zudem Austragungsort bedeutender Pferdesportveranstaltungen wie des Kentucky Three-Day Event. Das mittlerweile viertägige Turnier im Vielseitigkeitsreiten ist das einzige in der USA, das der Weltreitverband zur höchsten Kategorie zählt. Ein weiterer spektakulärer Höhepunkt ist die National Horse Show. Der älteste Pferdesportwettbewerb des Landes, erstmals ausgetragen im Jahr 1883 in New York City, findet seit 2011 hier statt.

Im Umland von Lexington gibt es unzählige Zuchtställe, Reiterhöfe, Turnierplätze und Rennstrecken. Dazwischen liegen in der hügeligen Gegend Farmen mit Weiden und Koppeln, die traditionell mit Holzzäunen eingefriedet sind. Es lohnt sich sogar, einfach mal ziellos auf den schmalen und kaum frequentierten Landstraßen zu cruisen und das ländliche Idyll wie aus dem Bilderbuch auf sich wirken zu lassen. Wer Pferde liebt, für den sind Lexington und seine Umgebung ein wahr gewordener Traum.

Zurück in der Stadt, bieten sich – je nach Interesse – viele unterschiedliche Gelegenheiten zum Spazieren, Entdecken und Genießen. Kulturerlebnisse verspricht mit dem Pam Miller Downtown Arts Center einer der führenden Veranstaltungsorte in der Innenstadt. Das Zentrum beherbergt unter anderem das Box Theatre. Noch intensiveren Kulturgenuss bietet das Lexington Opera House ein paar Blocks weiter. Es ist eines der kleinsten Theaterhäuser der USA, das vor 1900 entstand und immer noch Vorführungen anbietet, darunter sogar Broadway-Shows. Mit seiner ursprünglichen Atmosphäre ist eine Vorstellung hier ein besonderes Erlebnis. Mit mehr als 80.000 Gästen im Jahr ist es einer der kulturellen Höhepunkt in der Innenstadt.

Für Freunde der bildenden Kunst empfiehlt sich das University of Kentucky Art Museum auf dem Universitätscampus an der Rose Street. Es beherbergt mit über 4.000 Gegenständen die umfassendste Kunstsammlung der Stadt. Das Spektrum der ausgestellten Werke reicht von alten europäischen Meistern bis zu zeitgenössischer amerikanischer Kunst. In dem Gebäudekomplex tritt auch das Philharmonische Orchester von Lexington auf.

Doch all das ist nichts gegen das Nachtleben der Stadt, das natürlich vom südlichen Lebensgefühl bestimmt wird, das mit dem berühmten Bluegrass-Sound einhergeht. Irgendwo klingt immer Livemusik in den Straßen Lexingtons, was im Festival of the Bluegrass im Kentucky Horse Park und im Railbird Music Festival auf der Red Mile auf spektakuläre Weise kulminiert. Die beiden Musikfestivals finden im Juni statt und sind zwei der bedeutendsten Events im prall gefüllten Veranstaltungskalender der Stadt. Das historische Viertel Gratz Park rings um den gleichnamigen Stadtpark ist bekannt für seine ausschweifenden Feierlichkeiten rund um den 4. Juli.

In den vielen Lokalen, Brauereien und Destillerien von Lexington – die Stadt ist schließlich auch berühmt für den Kentucky Bourbon – wird dagegen jeden Abend gefeiert. Überzeugen davon kann man sich am besten im so genannten Distillery District. Rings um das historische Pepper Rickhouse, einem früheren Lagerhaus mit Platz für 100.000 Whiskyfässer, und die Manchester Music Hall, die man ebenfalls in einem Lager für Fässer eingerichtet hat, ist aus einem lange dem Verfall preisgegebenen Gewerbeviertel eine der angesagtesten Gegenden der Stadt entstanden. Neben zwei Destillerien und einer Craft-Beer-Brauerei findet sich mit Restaurants, Cafés, Bars und Läden eine Mischung, um den Lokalkolorit intensiv zu spüren.

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