Jacksonville ist für so manche Überraschung gut. Im Nordosten von Florida gelegen, ist sie mit rund einer Million Einwohnern nicht nur die mit Abstand größte Stadt des Bundesstaates und sogar eine der bevölkerungsreichsten der Vereinigten Staaten. Die Metropole empfiehlt sich auch als ausgewachsenes Reiseziel, denn hier sind die Übergänge zwischen urbanem Flair und unbeschwertem Strandleben fließend.
Obwohl industriell geprägt, was nicht zuletzt dem bedeutenden Hafen zu verdanken ist, präsentiert sich Jacksonville überraschend grün und naturnah. Allein 320 Quadratkilometer der Stadt sind Parks, was immerhin der Fläche der gesamten Stadt Bremen entspricht. Darunter sind einige State Parks und sogar nationale Schutzgebiete, die die Stadt gemeinsam mit den zuständigen Behörden verwaltet. Vor allem im Nordosten der Stadt erstrecken sich Naturparadiese bis hin zu den breiten Stränden, die sich die gesamte Atlantikküste vor den Toren Jacksonvilles entlangziehen.
Die Gegend mit Gewässern, Feuchtgebieten und reicher Vegetation lädt ein zum Beobachten der vielfältigen Tierwelt der Region. Bei einer geführten Tour auf einem Airboat oder mit einem gemieteten Boot kommt man der Natur ganz nah, und das mitten in der Stadt! Auf Fort George Island befindet sich auch eines der geschichtlich interessantesten Ziele der Stadt, die Kingsley Plantation. Das Herrenhaus der Plantage ist das älteste seiner Art, das in Florida heute noch steht, während die Unterkünfte der Sklaven zu den besterhaltenen im ganzen Land zählen.
Obwohl ein gutes Stück von der Küste entfernt, herrscht auch in Downtown Jacksonville maritimes Flair, was dem St. Johns River zu verdanken ist. Floridas längster Fluss durchquert auf breiter Front die Stadt, und während man auf dem Southbank Riverwalk bummelt, präsentiert sich auf der anderen Seite die imposante Skyline. Im Schatten der Hochhäuser verbirgt sich eine Kulturlandschaft, die vielen Außenstehenden weniger bekannt ist, für die Jacksonville jedoch immer wieder von verschiedenen Seiten gefeiert wird.
Beachtung verdient zum Beispiel das Theatre Jacksonville im Stadtteil San Marco. 1919 gegründet, ist es eines der ältesten ununterbrochen tätigen Laientheater der Vereinigten Staaten. Ein Stück weiter außerhalb, im Südosten der Stadt, liegt das Alhambra Theatre & Dining, ein Restaurant, das gleichzeitig Theaterstücke darbietet. Es ist das älteste durchgängig betriebene Dinner-Theater der USA.
Das alljährliche Jacksonville Jazz Festival ist das zweitgrößte Jazz-Festival der Vereinigten Staaten. Ihm hat man im Jahr 1990 mit dem Springing the Blues im Vorort Jacksonville Beach ein weiteres Musikfestival zur Seite gestellt, das mittlerweile eines der größten seiner Art ist. Ebenfalls ein beliebtes Event ist der Straßenlauf Gate River Run. Auf einer Distanz von 15 Kilometern treten professionelle und Freizeitläufer zu Tausenden an und machen den Frühlingslauf zum größten Mitmach-Event der Stadt und der gesamten Region.
Wer lieber shoppen geht, sollte sich vielleicht den Riverside Arts Market vormerken. Jeden Samstag verkaufen Sie im Schutze der Fuller Warren Bridge Kunst, Trödel und Dinge zum Essen und Genießen. Mit der Regency Square Mall und der Avenues Mall gibt es auch zwei große Shopping-Malls innerhalb der Stadt, die kaum Wünsche offen lassen.
Benannt nach dem siebten Präsidenten der USA Andrew Jackson, verspricht die Stadt somit eine überaus interessante Alternative zu den touristischen Zentren von Miami und Orlando. Vor ihren Toren liegt auf der Grenze zwischen Florida und Georgia mit dem Okefenokee National Wildlife Refuge ein einzigartiges Naturschutzgebiet. Es gilt als eines der größten intakten Feuchtgebiete der Welt und ist mit einem unvergleichlichen Reichtum an Tierarten ein Muss für Naturliebhaber.