Gardiner

Gardiner ist eine Ortschaft, die den rustikalen Charme des ländlichen Amerikas mit traumhafter Natur verbindet. Besucher aus allen Teilen der Erde wissen diesen Ort ganz im Süden Montanas zu schätzen, der heute ganz im Zeichen des Tourismus steht. Schließlich grenzt die Kleinstadt unmittelbar an den sagenhaften Yellowstone National Park an und ist nichts weniger als das bedeutendste Tor zum ersten Nationalpark der Welt.

Das mit dem Tor ist übrigens weit mehr als nur eine Metapher. Denn die nördliche und einzige das ganze Jahr über für Autoverkehr geöffnete Zufahrt zum Park führt durch einen monumentalen Torbogen, der zu Ehren des US-Präsidenten Theodore Roosevelt den Namen Roosevelt Arch trägt. Der 1903 aus Basaltblöcken errichtete Steinbogen, für den der als sehr naturverbunden bekannte Präsident sogar höchstpersönlich den Grundstein legte, ist seither das Wahrzeichen von Gardiner und ein begehrtes Fotomotiv. Bevor Besucher von hier aus in den traumhaften Nationalpark entschwinden (oder nachdem sie nach einer Erkundungstour hier eintreffen), lohnt sich ein Stopp in Gardiner.

Die um die 800 Einwohner zählende Stadt ist neben West Yellowstone die bedeutendste Ortschaft am millionenfach besuchten Yellowstone National Park und somit auf zahllose Gäste eingestellt, und zwar das ganze Jahr über. Denn der nördliche Teil des Nationalparks ist der einzige Bereich, der ganzjährig für Autos erreichbar ist. Überdies gilt diese Region (und hierbei vor allem das unweit von Gardiner befindliche Lamar Valley) als einer der besten Orte der Welt, um Großwild in freier Natur zu beobachten, weshalb die Gegend auch als „Amerikanische Serengeti“ bekannt ist. Allein das beschert Gardiner nochmals beachtlichen Zulauf.

Und so verwundert es nicht, dass es eine ganze Reihe von Unterkünften und Lokalen gibt. Bei dem breiten Angebot kann selbst manch größere Stadt kaum mithalten. Auch an Geschäften mangelt es nicht, in denen man sich mit Utensilien und allem, was man für den Nationalpark braucht, eindecken oder im Anschluss geschwundene Bestände wieder auffüllen kann. Dass die Geschäfte und Lokale inhabergeführt sind und die normalerweise omnipräsenten Franchise-Ketten durch Abwesenheit glänzen, ist der charmanten Atmosphäre sehr zuträglich. Die Ladenzeile an der Park Street in Sichtweite des Roosevelt Arches mit ihren wettergegerbten Holzfassaden wirkt sogar fast, als sei man im Wilden Westen zu Gast.

Mitten im Ort befindet sich das Yellowstone Heritage and Research Center, das ein riesiges Magazin mit gesammelten natürlichen Gegenständen und kulturellen Artefakten aus dem Yellowstone National Park beherbergt, darunter etwa ein Herbarium mit mehr als 17.000 Pflanzen und eine umfangreiche Bibliothek. Die Sammlung – eine der größten überhaupt im Besitz des National Park Service – steht der Öffentlichkeit zur Fortbildung und für wissenschaftliche Zwecke zur Verfügung. Obwohl in erster Linie Forschern vorbehalten, sind auch ganz normale Besucher gern gesehen, für die es einige Ausstellungen gibt. Nach vorheriger Anmeldung sind sogar geführte Touren möglich.

Wenn es noch ein bisschen abenteuerlich werden soll, findet sich in und um Gardiner natürlich ebenfalls Gelegenheit. Der Yellowstone River, der mitten durch das Städtchen fließt, ist wie geschaffen für eine Wildwasserfahrt. Gleich mehrere Anbieter haben sich auf entsprechende Touren spezialisiert. Eingerahmt von den Bergketten der Absaroka-Beartooth und der Gallatin Mountains, gibt es in der Umgebung von Gardiner schöne Wandermöglichkeiten und Gelegenheiten zum Backpacking und Campen – und zwar in aller Abgeschiedenheit und ganz ohne jeglichen Besucherauflauf.

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