Direkt an der Grenze zu Mexiko gelegen, ist die texanische Großstadt El Paso weit mehr als einer der bedeutendsten Grenzübergänge zwischen den Vereinigten Staaten und ihrem südlichen Nachbarland. Die Metropole am Rio Grande bildet das Zentrum der dünn besiedelten Region an der Nahtstelle zwischen Texas und New Mexico. Möchte man einige der abgeschiedeneren Naturschätze der USA entdecken, eignet sich El Paso gut als Basislager. Die Stadt liegt in Reichweite mehrerer bedeutender Nationalparks.
Bevor man zu den spektakulären Naturhighlights aufbricht, lohnt es sich allerdings, die Stadt selbst etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Geprägt von Ureinwohnern, kolonialen Eroberern und Amerikanern, verspricht El Paso eine bunte kulturelle Mischung. Dem reichen Kulturerbe widmen sich das Tigua Indian Cultural Center und das El Paso Museum of History.
Förmlich der Atem der reichen Vergangenheit spüren lässt sich in der Ysleta Mission, die als älteste Missionskirche in ganz Texas gilt. Noch mehr Geschichte aus der Umgebung gibt es im Archäologiemuseum und dem angrenzenden Border Patrol Museum zu erleben. Letzteres zeigt die Entwicklung der Grenzschutzbehörde seit ihren Anfängen im Jahr 1924.
Eines der bekanntesten Gebäude der Stadt ist das Plaza Theatre aus dem Jahr 1930. Nicht nur das Bauwerk selbst steht unter Denkmalschutz und ist eine Sehenswürdigkeit, die sie einem ans Herz legen. Es beherbergt auch zwei Theatersäle, in denen regelmäßig Konzerte und Broadway-Produktionen dargeboten werden. Nir ein paar Schritte weiter verspricht das El Paso Symphony Orchestra ebenfalls seit den 1930-er Jahren Konzertgenuss pur. Es ist das älteste Symphonieorchester in ganz Texas.
Ein weiterer beliebter Ort ist das McKelligon Canyon Amphitheatre. Die Freilichtbühne in den Franklin Mountains ist auf drei Seiten von Bergen eingerahmt und bekannt für ihre außergewöhnliche Akustik. Konzerte und Veranstaltungen wie das Outdoor-Musical Viva! El Paso locken Besucher in Scharen an.
Doch auch so sind die Franklin Mountains ein überaus populäres Ziel der Einheimischen und ihrer Gäste. Mit 125 Meilen Wanderwegen und vielen Kletterrouten bietet der State Park viele Möglichkeiten. Von den Bergspitzen aus genießt man beeindruckende Panoramablicke über El Paso und seine mexikanische Nachbarstadt Ciudad Juárez bis weit nach Mexiko hinein.
Die Franklin Mountains wie auch El Paso selbst sind ein ganzjährig lohnenswertes Ziel. Die Region ist mit weit mehr als 300 Sonnentagen wie gemacht, um die Zeit im Freien zu genießen. Kein Wunder, dass das El Paso ganze Jahr hindurch draußen zu feiern scheint. Der Veranstaltungskalender hält in jedem Monat Höhepunkte bereit. Einige Highlights sind das das El Paso Balloonfest am Memorial Day, das Downtown Street Festival Ende Juni oder die Fiesta de las Flores am Labor Day. Letztere ist eine der ältesten hispanischen Feierlichkeiten im gesamten Südwesten der USA. Und das ist sozusagen nur die Spitze des Eisbergs, denn El Paso bietet weit mehr Events als man einer eher weniger bekannten Stadt zutrauen würde.
Doch zurück zu der Bedeutung El Pasos als Ausgangspunkt oder Zwischenstation für Entdeckungstouren in die Weiten des Wilden Westens. Vor den Toren der Stadt befindet sich mit dem Hueco Tanks State Park einer der bedeutendsten State Parks in Texas. Geprägt von Löchern, in denen sich Niederschlagswasser sammelt, denen der Park seinen Namen verdankt, befinden sich hier über 3.000 prähistorische Felsenmalereien. Die Hueco Tanks laden damit zu einem Abstecher auf dem Weg zum Guadalupe Mountains National Park und dem Carlsbad Caverns National Park ein. Bis zu den Guadalupe Mountains sind es ein.eineinhalb Autostunden.
Ebenfalls anderthalb Autostunden entfernt, liegt mit dem White Sands National Park ein weiteres Naturwunder der USA in Reichweite. Schon wesentlich größer ist mit mehr als 300 Meilen die Distanz zu einem der Juwelen unter den Nationalparks des Landes, dem Big Bend National Park. Trotzdem ist El Paso die nächstgelegene Großstadt und gilt als Sprungbrett zu dem besuchenswerten Naturschutzgebiet.