Columbia verbindet Tradition und studentisches Leben zu einer interessanten Mischung im Herzen von Missouri. Ungefähr auf halbem Weg zwischen den beiden größten Städten Kansas City und St. Louis und nicht weit von der Hauptstadt Jefferson City gelegen, empfiehlt sich die Großstadt als Programmpunkt eines Trips durch den Mittleren Westen der USA.
Der Universität ist nicht nur eine Fülle kultureller Orte und Veranstaltungen zu verdanken, sondern auch ein pulsierendes Leben auf den Straßen der Innenstadt. Der Broadway und die Eighth Street sind zwei der zentralen Lebensadern voller Läden, Bars und Restaurants. Eine beliebte Option ist zum Beispiel die Broadway Brewery. Gleich um die Ecke findet sich bei Bluestem Missouri Crafts eine erlesene Auswahl handgearbeiteter Kunst- und Gebrauchsgegenstände sowie an Schmuckstücke. Ganz und gar eine Institution ist das historische Booches. Was im Jahr 1884 als Billard-Saloon begann, ist heute eines der traditionsreichsten Lokale der Stadt. Ein besserer Ort für einen Hamburger ist kaum vorstellbar.
Zu den beliebtesten Veranstaltungsorten zählt das Blue Note. Seit 1980 bietet es Newcomern eine Plattform, während das renommierte Missouri Theatre aus dem Jahr 1928 historische Eleganz verströmt, während man einem Konzert lauscht. Dafür, dass höchste Ansprüche erfüllt werden, verbürgt sich das ansässige Missouri Symphony Orchestra. Populär ist nicht zuletzt das unabhängige Ragtag Cinema. Es ist der Schauplatz des alljährlichen True/False Film Festivals, bei dem Dokumentarfilme im Mittelpunkt stehen. Rustikal geht es in der Rose Music Hall zu. Hier treten zumeist weniger bekannte Bands auf.
Die Musikhalle ist quasi der Mittelpunkt des North Village Arts Districts im Norden von Downtown. Dass sich hier alles um Kunst dreht, wird bereits an zahllosen Wandbildern und Skulpturen deutlich. Der Arts District ist eines der beliebtesten Viertel der Stadt zum Ausgehen. Vor allem lohnt sich das an jedem ersten Freitag im Monat zum First Friday, wenn die teilnehmenden Künstler ihre Ateliers und Studios öffnen und das Viertel zu einer großen Kunstmeile mit Musik und Unterhaltung machen.
Im Sommer und Herbst ist die Stadt Schauplatz zahlreicher Musik- und anderer Festivals. Es gibt kaum ein Wochenende, an dem nichts los wäre. Wer an einem Sonnabend in der Stadt ist, sollte sich den Farmer’s Market nicht entgehen lassen. Der Wochenmarkt, auf dem ausschließlich Händler und Anbieter von selbst erzeugten Produkten zugelassen sind, gilt als einer der besten der USA.
Der Campus der University of Missouri unmittelbar südlich des Stadtzentrums quillt förmlich über vor Sehenswürdigkeiten. Das Herzstück der Universität ist der Francis Quadrangle mit der Jesse Hall. Mit seiner imposanten Kuppel ist es das markanteste Bauwerk der Hochschule und eines der Wahrzeichen Columbias. Ebenfalls eine Landmarke sind die sechs freistehenden Säulen auf dem gepflegten Rasen vor der Jesse Hall. Sie erinnern an die Academic Hall, die in einer kalten Januarnacht im Jahr 1892 einem verheerenden Feuer zum Opfer fiel. Die Säulen mit der dahinter befindlichen Jesse Hall sind eines der beliebtesten Fotomotive der Stadt.
Einer der kulturellen Leckerbissen auf dem Campus ist das Museum of Art and Archaeology. Es zeigt in fünf ständigen Ausstellungen mehr als 14.000 Objekte. Der Eintritt ist frei. Das Center for Missouri Studies präsentiert neben einer Kunstsammlung einen wertvollen Fundus historischer Fotografien, Landkarten, Zeitungen und Manuskripte.
Wer gern draußen verweilt, findet in vielen Grünanlagen wie dem Peace Park jede Menge Gelegenheit. Oder man mietet ich ein Fahrrad und begibt sich auf den MKT Trail. Der kombinierte Wander- und Radweg ist ideal, um sich sportlich zu betätigen. Er verbindet die Innenstadt mit dem überregionalen Katy Trail, der über mehrere hundert Kilometer dem Streckenverlauf der früheren Missouri-Kansas-Texas Railroad folgt.
Weil bestimmte Vokabeln der Columbians für Auswärtige zunächst etwas verwirrend sein können, sei auf zwei Dinge hingewiesen, die es an jeder Ecke zu hören gibt. Ihre Stadt bezeichnen sie gewöhnlich nur als CoMo (kurz für Columbia, Missouri). Und die omnipräsente Universität nennt niemand bei ihrem tatsächlichen Namen. Wenn es um die University of Missouri geht, ist stets – fast schon liebevoll – von Mizzou die Rede.