Columbia ist als Hauptstadt von South Carolina das politische Zentrum des Staates, steht aber als zweitgrößte Stadt durchaus im Schatten der mondänen und touristisch bedeutenden Hafenmetropole Charleston. Das gereicht Columbia aber nicht zwangsläufig zum Nachteil, denn abseits der üblichen Besucherströme lässt sich so manche Sehenswürdigkeit in aller Ruhe bestaunen.
Anfangen sollte man vielleicht mit dem Zoo. Obschon Tierparks heutzutage umstritten sind, erlebt man im Riverbanks Zoo & Garden, wie viel Aufmerksamkeit man darauf verwendet hat, den 2.000 Tieren einen möglichst naturnahen Lebensraum zu schaffen. Auch deshalb gilt der Zoo als einer der schönsten in den Vereinigten Staaten, was sich denn auch in Zahlen widerspiegelt. Immerhin rund eine Million Besucher zieht es jedes Jahr an den Wildlife Parkway, was den Zoo zu einer der meistbesuchten Attraktionen im gesamten Südosten der USA macht.
Gleich am anderen Ufer des Saluda River umfasst der zugehörige Botanische Garten auf 28 Hektar Fläche eine Sammlung von rund 6.000 Pflanzenarten in verschiedenen thematischen Gärten.
In nur wenigen Autominuten ist man von hier in der Innenstadt von Columbia angelangt. Das markante South Carolina State House erhebt sich imposant im Herzen der Stadt. Nördlich des Kapitols erstreckt sich zu beiden Seiten der Main Street das moderne Geschäftszentrum mit Hochhäusern, die der Stadt angesichts ihrer nur 140.000 Einwohner eine recht beachtliche Skyline bescheren. Das hiesige Columbia Museum of Art unterstreicht den Anspruch, sich auf internationalem Niveau zu bewegen. So zeigt das Kunstmuseum unter anderem Werke berühmter Meister wie Claude Monet oder Andy Warhol.
Vor den Türen des Museums in der Main Street präsentiert sich Columbia mit dem Soda City Market bodenständig. Jeden Samstagvormittag bieten hier bis zu 150 Markthändler frische Produkte und allerlei Kunsthandwerk. Auch einige schmackhafte Snacks für Zwischendurch lassen sich hier problemlos finden. Mit einer entsprechenden Stärkung auf der Hand spaziert man durch den nahegelegenen Finlay Park zum historischen Gouvernor’s Mansion im angrenzenden Viertel Arsenal Hill.
Richtig einkehren kann man anschließend in einem der zahlreichen Restaurants, die sich an der Main Street aneinanderreihen. Ungleich größer ist die gastronomische Vielfalt in dem historischen Viertel Congaree Vista. Es erstreckt sich westlich vom Kapitol zu beiden Seiten der Gervais Street, einer der Hauptschlagadern der Stadt, und ist ein Beispiel für die gelungene Wiederbelebung eines ganzen Stadtteils. Neben Restaurants aller coleur und Bars findet man hier Kunstgalerien und Läden.
Das benachbarte Kroger Center for the Arts ist die Heimat des South Carolina Philharmonic Orchestra, des Columbia City Ballet und Spielort des Columbia Classical Ballet. Es ist einer der Orte, an dem man sich wiederum davon überzeugen kann, dass Columbia in kultureller Hinsicht mit anderen Städten durchaus mithält.
Zum Congaree River hin verspricht das South Carolina State Museum einen interessanten weiteren Höhepunkt. Das vierstöckige Columbia Mills Building beherbergt ständige und wechselnde Ausstellungen zur Geschichte South Carolinas und ein Planetarium. In dem historischen Fabrikgebäude ist zugleich das South Carolina Confederate Relic Room & Military Museum untergebracht. Gewidmet der Militärgeschichte des Staates, ist es das älteste Museum der Stadt und das drittälteste in ganz South Carolina. In direkter Nachbarschaft verspricht dann noch das EdVenture Children’s Museum interaktive Erlebnisse für die ganze Familie. Allein in diesem Museumskomplex kann man Stunden zubringen.
Zwischen den drei Museen und dem Congaree River liegt mit dem Riverfront Park ein Park, der dem Flusslauf folgt und zum Verweilen einlädt. Überhaupt sind zu beiden Seiten der Flüsse im Stadtgebiet ausgedehnte Parkanlagen und der Three Rivers Greenway entstanden, die die Einheimischen gern zum Relaxen, Spazieren und Joggen nutzen. Oder man treibt es auf die Spitze und paddelt auf dem Congaree River.
Ungleich spannender ist dagegen eine Tour auf dem Fluss zum einige Meilen flussabwärts gelegenen Congaree National Park. Wer genügend Zeit und Abenteuerlust mitbringt, sollte sich das Erlebnis nicht entgehen lassen. Für alle anderen ist der Nationalpark ebenfalls eine Empfehlung. Quasi vor den Toren der Hauptstadt gelegen, erreicht man den Nationalpark in einer halben Stunde mit dem Auto. Das kostbare Überschwemmungsgebiet des Congaree River beeindruckt mit dem letzten erhaltenen Hartholz-Auwald Nordamerikas und einer artenreichen Fauna.