Charleston (West Virginia)

Charleston ist als Hauptstadt von West Virginia mit seinen rund 50.000 Einwohnern nicht sonderlich groß. Dennoch die bevölkerungsreichste Stadt des Mountain State, wartet die Kapitale mit einigen Sehenswürdigkeiten und Erlebnissen auf, die den einen oder anderen näheren Blick lohnen.

Zu den Attraktionen gehört zweifellos das Clay Center for the Arts and Sciences. Es ist beinahe einzigartig in den USA, denn es vereinigt Wissenschaft, darstellende und bildende Kunst unter einem Dach. Das Avampato Discovery Museum erstreckt sich über zwei Etagen und umfasst neben interaktiven Ausstellungen zu verschiedenen wissenschaftlichen Gebieten ein Planetarium und eine Kunstsammlung. Das Juliet Art Museum neben einem eigenen Fundus an Kunstgegenständen ständig wechselnde Sonderschauen. Das Clay Center mit seiner Maier Performance Hall ist außerdem die Heimat des West Virginia Symphony Orchestra. In der Konzerthalle stehen auch Oper, Ballett und Theater auf dem Programm.

Architektonisch hat Charleston ebenfalls einiges zu bieten. Eines der bemerkenswertesten Bauwerke ist zweifellos das Kapitol. Es befindet sich südöstlich der Innenstadt und scheint, vom Campus der Universität am anderen Ufer des Kanawha River aus betrachtet, aus dem Wald emporzuwachsen. Vor allem zur Zeit der herbstlichen Laubfärbung ist der Anblick umwerfend. Die vergoldete Kuppel übertrifft mit einer Höhe von 89 Metern den Dom des United State Capitols in Washington sogar um einen Meter.

Zum denkmalgeschützten Komplex rings um das West Virginia State Capitol gehört mit dem West Virginia Executive Mansion eines der vielleicht schönsten Bauwerke in Charleston. Der traditionelle Gouverneurssitz gilt als Musterbeispiel für den neokolonialen Baustil und nimmt Anleihen beim Weißen Haus in Washington auf. Nach vorheriger Anmeldung sind kostenlose Besichtigungen möglich.

Das angrenzende West Virginia State Museum, nach mehreren Umzügen seit dem Jahr 1976 in einem dem damaligen Zeitgeschmack entsprechenden Betonklotz untergebracht, ist architektonisch zwar nicht besonders reizvoll. Es beherbergt aber eine umfassende Sammlung zur Geschichte, Kultur und Kunst des Bundesstaates. Damit genießt es den Ruf als eines der bedeutendsten Museen West Virginias. Bereits im Jahr 1890 gegründet, zählt es zugleich zu den ältesten Museen der Vereinigten Staaten.

Up-to-date sind dagegen die Events, mit denen Charleston das ganze Jahr hindurch Einheimische wie Besucher verwöhnt. Zweimal jährlich veranstalten sie das West Virginia International Film Festival. Am Wochenende des Memorial Day wird rings um das Kapitol das Vandalia Gathering gefeiert, eine Art Landesfest mit für West Virginia typischen Traditionen, Tänzen und Genüssen. Seit 1982 steht das erste Wochenende im Juni mit dem Symphony Sunday ganz im Zeichen von Musik und Unterhaltung für jedermann.

Rund um den West Virginia Day, am 20. Juni bietet das mehrtägige Kunstfestival FestivALL Künstlern der Region eine Plattform, sich und ihr Schaffen einem großen Publikum zu zeigen. Dann ist förmlich die ganze Stadt auf den Beinen. Und weil Feiern Spaß macht, geht das Event im Oktober unter dem Titel FestivFALL in die Verlängerung.

Womit Charleston auch noch punkten kann, ist seine herrliche Umgebung. Die Stadt duckt sich entlang des Kanawha River, während gleich dahinter zu beiden Seiten die Berge mit reichlich Natur beginnen. Und mit dem New River Gorge National Park liegt eines der besten Ausflugsziele West Virginias nur eine gute Autostunde entfernt. Der Nationalpark bietet herrliche Aussichtspunkte und Wandermöglichkeiten.

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