Camden

Unter den zahlreichen reizvollen Ortschaften, die Neuenglands Atlantikküste säumen, nimmt Camden eine ganz besondere Position ein. Die Kleinstadt an der Penobscot Bay in Maine ist für ihr pittoreskes Ambiente bekannt und in der Sommerzeit seit langer Zeit ein bevorzugter Rückzugsort für wohlhabende Einwohner der Metropolregionen um Boston, New York City, Philadelphia und Washington. Doch auch ganz normale Besucher werden mit offenen Armen begrüßt, sogar dann, wenn sie das normalerweise beschauliche Städtchen vor allem an den Wochenenden förmlich aus allen Nähten platzen lassen.

Der Charme dieses gerade einmal 5.000 Einwohner zählenden Ortes ist aber auch zu verlockend. Camden bietet typisch neuenglisches Flair vom Feinsten. Da ist das traditionelle Village Green im Herzen des Ortes mit der angrenzenden Chestnut Street Baptist Church und ihrem charakteristischen weißen Kirchturm. Im Hafen wenige Meter weiter liegen Boote und Yachten malerisch da, während sich bewaldete Berge rings um die Stadt erheben. Die oftmals weiß gestrichenen Häuser sind auch noch schön anzusehen. Manches beherbergt sogar noch das eine oder andere Kleinod von Laden oder Restaurant. Ganz zu schweigen von Pensionen und Hotels wie dem Whitehall, dem Camden Maine Stay Inn und anderen, die historischen Charme und moderne Annehmlichkeiten vorzüglich kombinieren.

Aus den 1770-er Jahren stammt das Conway House auf der Grenze zum benachbarten Rockport. Die Holzrahmenkonstruktion ist eines der ältesten Häuser, vielleicht sogar das älteste in der Region, die zu dieser Zeit von weißen Siedlern für sich entdeckt wurde. Das schlichte Gebäude gehört zum Conway Homestead & Cramer Museum, einem Heimatmuseum, das die Historie Camdens und seiner Bewohner erzählt. Die Stadt erhielt im Jahr 1791 Stadtrechte und wurde nach dem Ersten Earl Camden benannt, einem britischen Parlamentarier und Verfechter bürgerlicher Freiheiten.

An der Mündung des Megunticook River gelegen, entwickelte sich Camden rasch zu einem beachtlichen Wirtschaftsstandort. Nachdem sich die Kunde von der landschaftlichen Schönheit Maines herumgesprochen hatte,entdeckten reiche Städter Camden für sich, um hier die Sommerfrische zu genießen. Die Sommerhäuser, die man hier errichten ließ und als Cottages bezeichnete, obwohl es sich eher um prachtvolle Villen handelt, bereichern Camdens Stadtbild heute ebenso wie Hotels, die im Zuge des touristischen Bedeutungszuwachses entstanden.

Dem Bedürfnis der wohlhabenden Bewohner auf Zeit trug man mit dem Bau des Camden Opera House Rechnung. Das dreistöckige Backsteingebäude ist heute eines der auffälligsten Bauwerke der Stadt. Noch immer ist es Schauplatz von Veranstaltungen wie dem Camden International Film Festival.

Für ein Naturerlebnis lohnt sich der Camden Hills State Park, der die Stadt nördlich umschließt. Nicht verpassen darf man dabei den Mount Battie, den man mit dem Auto erreicht, aber auch zu Fuß erklimmen kann. Von der Bergspitze bietet sich der vermutlich schönste Blick auf ganz Camden, die Penobscot Bay und ihre Inseln.

Nach oben scrollen