Bangor

Das beschauliche Bangor ist ein stolzer Ort. Mit seinen gut 30.000 Einwohnern immerhin die drittgrößte Stadt in ganz Maine, ist es der touristische Dreh- und Angelpunkt im äußersten Nordosten der USA. Vor allem für Besucher des Acadia National Parks ist Bangor als Basis ideal, ebenso als Sprungbrett für Ausflüge in die nahegelegene kanadische Provinz New Brunswick. Doch auch innerhalb der Stadtgrenzen und der unmittelbaren Umgebung gibt es einiges zu entdecken.

Die historische Innenstadt glänzt mit ihren aufwendig restaurierten Gebäuden. Auch wenn Bausünden aus dem 20. Jahrhundert, als man Juwelen wie das historische Rathaus oder den Bahnhof der urbanen Erneuerung opferte, schmerzliche Lücken hinterlassen haben, konnte sich Bangor seinen liebenswürdigen Charme bewahren. Hinter restaurierten Fassaden finden sich heute wieder Antiquitäten- und Buchläden, Restaurants und Cafés.

Kunstliebhaber werden überrascht sein, in einer überschaubaren Stadt wie Bangor auf ein renommiertes Kunstmuseum zu stoßen. Das Zillman Art Museum ist das größte und bedeutendste Kunstmuseum in ganz Maine und eines der kulturellen Highlights in Bangors Innenstadt. Es umfasst in seiner ständigen Ausstellung mehr als 3.500 Werke vornehmlich amerikanischer Künstler des 20. Jahrhunderts. Darunter sind Größen wie Andy Warhol oder Roy Lichtenstein, aber auch Pablo Picasso. Das Zillman Art Museum ist Teil des Maine Art Museum Trail, einem Zusammenschluss von neun Kunstmuseen im Nordosten des Landes.

Kinder wird es dagegen eher ins Maine Discovery Museum ein paar Straßen weiter ziehen. Die auf junge Besucher zugeschnittenen Ausstellungen mit interaktiven Exponaten erlauben einen praxisnahen Ausflug in die Welt von Kunst und Wissenschaft, der vielleicht auch dem einen oder anderen Erwachsenen einen Erkenntnisgewinn beschert.

Am südlichen Stadtrand lädt das Cole Land Transportation Museum im Sommerhalbjahr zu einem Streifzug durch die Transportgeschichte Maines. Dutzende historische Fahrzeuge von Eisenbahnwagen über Automobile, Feuerwehrwagen oder Schneepflüge bis hin zu Traktoren und anderen landwirtschaftlichen Gegenständen bekommt man einen umfassenden Einblick in das Thema. Dazu passt das etwas außerhalb gelegene Maine Forest and Logging Museum, das sich der Waldbewirtschaftung der Region verschrieben hat. Sein Herzstück ist ein funktionierendes Sägewerk aus dem 18. Jahrhundert, das einzige seiner Art, das heute noch in Maine existiert.

Weniger rustikal geht es auf den Bühnen der Stadt und ihrer Umgebung zu. Das historische Bangor Opera House ist Heimat der renommierten Penobscot Theatre Company. Auf dem Spielplan steht ein jährlich wechselndes Programm. Wer statt Schauspiel eher Musik bevorzugt, kommt beim Bangor Symphony Orchestra auf seine Kosten. Das 1896 gegründete Volksorchester gehört zu den ältesten der Vereinigten Staaten. Noch mehr Auswahl verheißt der Campus der Universität von Maine im benachbarten Orono. Dort bürgt das Collins Center for the Arts für weitere kulturelle Genussmomente.

Wie wäre es mit einem Konzert unter freiem Himmel? Im Sommer ist dann das Maine Savings Amphitheater (auch bekannt als Darling’s Waterfront Pavilion) genau der richtige Ort. Überhaupt lädt Bangor dazu ein, Zeit im Freien zu verbringen. So ist bereits die innerstädtische Waterfront entlang des Penobscot River für einen Spaziergang wie geschaffen. Der Mount Hope Cemetery verbindet Historie und Natur. Er ist nach dem Mount Auburn Cemetery in Boston der älteste Parkfriedhof der USA.

Die Einheimischen gehen auch gern im City Forest wandern oder besuchen den angrenzenden Orono Bog Boardwalk. Der eine Meile lange Rundweg in Form eines hölzernen Steges führt durch eine wertvolle Moorlandschaft. Der Boardwalk ist von Mai bis November geöffnet. Ganzjährig ein populäres Ziel ist der Acadia National Park in weniger als einer Stunde Entfernung. Die bedeutendste Stadt der Region gilt daher als Tor zu dem Nationalpark.

Der Bass Park (Cross Insurance Center) ist Schauplatz der Bangor State Fair. Der Jahrmarkt findet alljährlich Ende Juli bzw. Anfang August statt und gehört zu den ältesten Events seiner Art der USA. Die Tradition wurde bereits im Jahr 1849 mit einer Pflanzenausstellung begründet.

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