Willkommen in Augusta, der Hauptstadt von Maine. Nach Montpelier in Vermont und Pierre in South Dakota ist Augusta die drittkleinste Kapitale der USA. Auch hier geht es eher beschaulich zu, und würde sich nicht die Kuppel des Maine State House südlich von Downtown aus den Baumwipfeln recken, könnte man Augustas wichtige Rolle als politisches Zentrum des östlichsten Bundesstaates glatt übersehen.
Dabei sind es ausgerechnet die Regierungsgebäude, die zu den wichtigsten Attraktionen der 20.000 Einwohner zählenden Stadt inmitten des Kennebec Valley im Herzen Maines gehören. Angeführt wird die Liste der Attraktionen selbstverständlich vom Maine State House, das bereits seit seiner Fertigstellung im Jahr 1832 hoch über dem Kennebec River thront. Seine Gestaltung ist stark vom Kapitol von Massachusetts inspiriert. Kostenlose Führungen werden an Werktagen vormittags angeboten.
Ebenfalls einen Besuch wert ist das Blaine House, zweifellos eines der schönsten Bauwerke Augustas. 1833 errichtet, ist es die Residenz des Gouverneurs und seiner Familie und steht der Öffentlichkeit im Rahmen geführter Touren zur Verfügung.
Dazu passt eine Stippvisite direkt nebenan im First Amendment Museum, das im historischen Gannett House untergebracht ist. Das Museum widmet sich dem ersten Verfassungszusatz, der mit den fünf grundlegenden Rechten (Redefreiheit, Religionsfreiheit, Pressefreiheit, Versammlungsfreiheit und Petitionsrecht) ein Eckpfeiler der amerikanischen Demokratie ist. Das Gannett House selbst ist ein historisches Schmuckstück. 1911 errichtet, war seine umfangreiche Ausstattung der damaligen Zeit weit voraus. So gab es im ganzen Haus elektrisches Licht, ein zentrales Staubsaugersystem und einen Lastenaufzug.
Falls das Lust geweckt haben sollte, mehr über die Geschichte Maines zu erfahren, sind es nur ein paar Schritte zurück bis zum Maine State Museum. Neben der Historie des Staates widmen sich die Ausstellungen Aspekten der Natur, Kultur, Wirtschaft und Wissenschaft.
Nur ein paar hundert Meter weiter nördlich erstreckt sich die Innenstadt mit der Water Street als der zentralen Lebensader. Viktorianische Häuser säumen die Straße, die dank des Engagements der Einheimischen nach einem zwischenzeitlichen Niedergang heute wieder in altem Glanz strahlt und auf Bewohner der Stadt wie Besucher wie ein Magnet wirkt. Dazu tragen nicht zuletzt angesiedelte Restaurants wie The Whiskey Kitchen, Cushnoc Brewing Co. oder Otto’s on the River mit innovativen Ideen und Kreationen bei.
Direkt auf der anderen Seite des Kennebec River, der von hier aus bis zum Atlantik schiffbar war, befindet sich das historische Fort Western. Der einstige britische Außenposten entstand im Jahr 1754. Von der ursprünglichen Befestigungsanlage ist lediglich das Hauptgebäude erhalten. Es ist ein authentisches Beispiel eines Handelspostens aus dem 18. Jahrhundert und zugleich die älteste noch existierende Anlage ihrer Art in ganz Neuengland. Während der Sommermonate ist das Fort für die Öffentlichkeit geöffnet.
Pflanzenfreunde sollten sich das Viles Arboretum vormerken. Der Botanische Garten erstreckt sich über mehr als 90 Hektar und beinhaltet verschiedene Gärten und Gehölzsammlungen. Acht Kilometer Trails laden zu Spazieren zwischen den mehr als 300 Arten und Gattungen umfassenden Gewächsen ein. Der Besuch ist übrigens kostenlos.