Alton

Das charmante Alton verbindet Kleinstadt-Atmosphäre mit der ländlichen Idylle Illinois‘. Unweit der Einmündung des Missouri am Ufer des mächtigen Mississippi River gelegen, weht hier sogar der Hauch der großen weiten Welt. Es ist eine einladende Mischung, die Besucher hier erwartet und gern zurückkehren lässt. Denn Alton und sein Umland haben wahrlich viel zu bieten.

Am besten nähert man sich der Stadt von Missouri aus, indem man auf der imposanten Clark Bridge den Mississippi überquert. Bei der Überfahrt erhascht man die beste Sicht auf die Innenstadt, die die Vorfreunde auf einen Bummel wachsen lässt. Wer das Panorama in aller Ruhe genießen möchte, kann dies von der Lincoln Shields Recreation Area am südlichen Flussufer tun. Dabei fällt der Blick auf die Clark Bridge, die mit ihrem schlanken, eleganten Design eine der schönsten Flussquerungen weit und breit ist und Alton gut zu Gesicht steht.

Bei dem schönen Anblick kann man auf dem Weg in die Innenstadt, der anfangs nicht gerade einladend erscheint, ein Auge zudrücken, um sich sogleich in Downtown an entzückenden Straßenzügen zu erfreuen. In der Third Street grüßt eine Statue des Trompeters Miles Davis, dem wohl berühmtesten Sohn der Stadt. Die restaurierten Häuser in der Umgebung künden davon, dass Alton seit jeher eine gewisse Bedeutung hatte.

In den Geschichtsbüchern ist der Name der Stadt mit der Abolition verknüpft. Lyman Trumbull, Bürger der Stadt und Mitglied des Senats der USA, war Mitverfasser des 13. Zusatzartikels der Verfassung, der die Sklaverei endgültig abschaffte. Sein Wohnhaus in der Henry Street stammt aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts und steht unter Denkmalschutz. Zwar ist es nicht öffentlich zugänglich, doch schön von außen anzusehen ist es allemal. Weitere markante Bauwerke sind das Beall Mansion im gleichen Viertel, das heute eine Pension beherbergt, und die römisch-katholische Kirche St. Peter and Paul in Downtown.

In Sichtweite des Flusses gilt das einstige Mineral Springs Hotel ebenfalls als Attraktion. Nicht etwa, weil das Bauwerk so schön wäre, sondern weil die Legende umgeht, es würde hier spuken wie kaum sonst irgendwo. Damit lockt es Geisterjäger aus allen Ecken der USA nach Alton. Wer damit weniger anfangen kann, findet bei einem Spaziergang den Broadway entlang zahlreiche Optionen, sich kulinarisch verwöhnen zu lassen. Vom Sandwichladen, über rustikale amerikanische Küche bis zum Germania Brew Haus ist die Auswahl reichlich. Wer bei Letzterem übrigens an eine Brauerei denkt – weit gefehlt. Es ist ein Kaffeehaus. Statt mit Kaffeeduft lockt das Jacoby Arts Center gleich nebenan mit Kunstausstellungen.

Auf keinen Fall verpassen darf man das National Great Rivers Museum im Süden der Stadt. Es widmet sich vornehmlich der Bedeutung des Mississippi als Lebensraum, Ort von Kultur und Geschichte und Transportweg. Letzteres wird hier besonders plastisch erlebbar, gehört das Museum doch zu der imposanten Stau- und Schleusenanlage Melvin Price Locks and Dam. Besonders beeindruckend ist der Blick aus der Perspektive eines Schleusenwärters in luftiger Höhe auf den mächtigen Strom. Dabei kann man sogar häufig Weißkopfseeadler bei ihrer Suche nach Beute beobachten. Der Besuch des Museums ist kostenlos, ebenso die 45-minütigen Führungen durch das Stau- und Schleusenbauwerk.

Das Argosy Casino ist genau richtig, um sich zur Abwechslung mal im Glücksspiel zu versuchen. Davor oder danach heißt es Beine vertreten im Riverfront Park, der sich zwischen der Innenstadt und dem Ufer des Mississippi erstreckt. Das hiesige Amphitheater ist ein populärer Veranstaltungsort. Events wie das Mississippi Earthtones Festival oder das Stadtfest Alton Expo locken die Massen an.

Verlässt man Alton nach Norden auf der Great River Road, lohnt sich eine Stippvisite beim Piasa Bird. In den Kalksteinklippen ist eine große Abbildung einer Vogelfigur aus der indianischen Mythologie aufgemalt. Zwar handelt es sich nicht um das prähistorische Original, das im 19. Jahrhundert einem Steinbruch zum Opfer fiel. Doch imposant anzuschauen ist die kunstvoll gestaltete Nachbildung allemal.

Die Fahrt weiter aus der Stadt hinaus führt über einen der schönsten Abschnitte der Great River Road. Auf etlichen Meilen folgt die Straße unmittelbar dem Ufer des Flusses, während auf der Ostseite steile Klippen emporragen.

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