Mit dem San Juan Skyway kann sich Colorado einer Tourismusroute rühmen, die zu den schönsten Strecken der USA gehört. Die All-American Road verläuft durch die dramatische Kulisse der Rocky Mountains im Südwesten des Staates. Überragt von schneebedeckten Gipfeln, verbindet sie historische Orte, beeindruckende Landschaften und verspricht unterwegs so manches abenteuerliche Erlebnis.
Verschiedene Straßen wurden zu einem knapp 400 Kilometer langen Rundkurs zusammengefasst. Er verläuft in großer Höhe und verspricht Panoramablicke auf die mehr als 4.000 Meter hohen Gipfel der San Juan Mountains. Da ist man sogar im Wortsinn dem Himmel recht nah, so dass die Bezeichnung der Tourismus-Route als Skyway absolut berechtigt ist.
Der San Juan Skyway beginnt und endet in Durango, der bedeutendsten Stadt entlang des Loops. Von dort verläuft die Route auf dem U.S. Highway 550 nach Norden. Die Fernstraße ist auch als Million Dollar Highway bekannt. Erster Stopp ist das malerische Bergbaustädtchen Silverton, benannt nach seinen reichen Silbervorkommen. Das Edelmetall bescherte der Stadt einigen Reichtum, was man noch heute an den Bauwerken erkennen kann.
Der Bergbau war es auch, der Silverton einen Anschluss an das Eisenbahnnetz brachte. Auf der traditionsreichen Schmalspurstrecke der Durango and Silverton Narrow Gauge Railroad fahren schon lange keine Güterzüge mehr. Dafür sind das ganze Jahr über dampfbespannte Traditionszüge zwischen Durango und Silverton unterwegs, die bei Besuchern aus aller Welt hoch im Kurs stehen. Nicht nur für Eisenbahnenthusiasten ist ein Ausflug mit der historischen Bahn, die vollständig unter Denkmalschutz steht, ein Erlebnis und die ideale Ergänzung zu einem Road Trip auf dem San Juan Skyway.
Die Straße verläuft auf dem weiteren Weg von Silverton nach Ouray durch die Red Mountains. Im Gestein enthaltene Mineralien verleihen den Bergen tatsächlich eine intensive rötliche Farbe. Im Bereich des Red Mountains Passes verlangt der Highway volle Konzentration. Enge Kurven, steile Abhänge und regelmäßig herabstürzendes Gestein begleiten die Straße auf mehreren Kilometern. Der Highway führt kurz vor Ouray sogar in recht halsbrecherischer Manier an einer tiefen Schlucht entlang.
Eingebettet zwischen imposant aufragenden Bergen, ist Ouray gewissermaßen das nördliche Gegenstück zu Silverton. Beide Städte teilen das gleiche historische Erbe, auch Ouray verdankt seine Existenz dem Bergbau. Vielleicht ist es hier sogar noch eine Idee schöner. Nicht ohne Grund verlieh man der Gegend rings um das Städtchen den Beinamen Switzerland of America. Die alpin wirkende Landschaft bereichern heiße Quellen, die zu einer entspannenden Pause von einem der abwechslungsreichsten Road Trips in Colorado einladen.
Im Winter verspricht der Ouray Ice Park dramatische Anblicke wie Erlebnisse. Die gefrorenen Wasserfälle des Parks sind ein einzigartiges Mekka für Eiskletterer. Ein weiteres Traumziel für die kalte Jahreszeit am San Juan Skyway ist das berühmte Telluride. Die einstige Bergbaustadt ist international als Wintersportort geachtet, aber natürlich auch im Sommer einen Abstecher wert. Schon allein der mehr als 100 Meter hohen Bridal Veil Falls wegen, eines der vielen hübschen Kleinode am San Juan Skyway.
Dramatisch sind in erster Linie die Bergpanoramen, die die Fahrt auf dem San Juan Skyway stets begleiten. Einen der besten Blicke auf die San Juan Mountains verheißt der Pass über die Dallas Divide auf dem Weg von Ouray nach Telluride. Im weiteren Verlauf nach Süden verspricht der Lizard Head Pass einen epischen Ausblick auf die Gipfel des Lizard Head, des Mount Wilson und des Wilson Peak.
Schließlich berührt der Scenic Byway auch eines der bedeutendsten archäologischen Fundgebiete der USA, die Canyons of the Ancients ganz im Südwesten Colorados. Im Visitor Center in Dolores sind einige Funde ausgestellt, während man in den Weiten des Nationalmonuments auf den Spuren der Ahnen wandeln kann. Noch imposanter und eines der touristisch bedeutendsten Highlights am San Juan Skyway ist der Mesa Verde National Park bei Cortez. Die hiesigen Felsenbehausungen sind sehr gut erhalten und Teil des Weltkulturerbes der Menschheit.
Das letzte Stück der Rundreise zurück nach Durango ist schnell absolviert; sie dauert nicht einmal eine dreiviertel Stunde. Insgesamt beträgt die Fahrzeit für den vollständigen Loop etwa fünf Stunden. Für die vielen Highlights unterwegs sollte man aber drei bis vier Tage einkalkulieren.