Route 66

Die historische Route 66 ist die wohl berühmteste Straße der USA. Die traditionsreiche Fernstraße führte von Chicago bis nach Los Angeles. Heute zwar nicht mehr durchgehend auf ihrer ursprünglichen Streckenführung befahrbar, steht die Main Street of America nach wie vor für Freiheit, Aufbruch und Abenteuerlust und lockt Besucher zu Tausenden. Zu sehen gibt es zahlreiche historische Relikte und zu erleben das Gefühl des American Dream, weshalb die Route 66 eine der beliebtesten Destinationen für einen Road Trip ist.

Folgt man der sagenhaften Mother Road auf ihrer fast 4.000 Kilometer langen Strecke, durchquert man acht Bundesstaaten, einige der bekanntesten Städte und Landschaften der USA. Zu den Highlights gehören neben Chicago und Los Angeles als Ausgangs- und Endpunkt die Metropole Saint Louis mit ihrem berühmten Gateway Arch und das über eine alternative Streckenführung angebundene Santa Fe, eine der ältesten Städte Nordamerikas.

Im Nordosten von Oklahoma kann man auf einem kurzen Teilstück buchstäblich erfahren, wie die Route 66 ursprünglich beschaffen war. Zwischen den Ortschaften Miami und Afton ist die historische Straße einspurig, von bündigen Borden eingefasst und an den Rändern jeweils geschottert. Während dieser denkmalgeschützte Abschnitt nur kurz ist, kann sich Arizona des mit rund 160 Kilometern längsten Teils der ursprünglichen Streckenführung rühmen.

In unzähligen Städten und Dörfern unterwegs mit klangvollen Namen wie Joplin, Amarillo, Flagstaff oder Kingman erinnern ebenso unzählige Relikte an die Glanzzeit der Route 66. Seien es liebevoll restaurierte Tankstellen wie die Standard Oil Company in Odell, an Skurrilität kaum zu übertreffende Orte wie die Cadillac Ranch bei Amarillo, das Wigwam Motel in Holbrook oder zahllose Museen und Ausstellungen – im Verlauf der Tausende Kilometer langen Strecke gibt es jede Menge zu entdecken.

Überall haben sich Anwohner zusammengetan, um das Erbe zu bewahren, Altes zu restaurieren und die traditionsreiche Straße nicht zuletzt touristisch zu vermarkten. Mit durchschlagendem Erfolg, denn nachdem mit der Fertigstellung moderner Interstate-Highways spätestens in den 1980-er Jahren das endgültige Aus der Route 66 besiegelt schien, erfreut sie sich heute einer Renaissance ohnegleichen. Dass die historische Straße in zahlreichen Songs, Filmen und Büchern verewigt wurde, dürfte dem Nimbus zudem nicht abträglich gewesen sein.

Dabei verdient längst nicht alles, was sie unterwegs mitunter als Museum oder Attraktion anpreisen, Aufmerksamkeit. Manche dieser Ausstellungen macht den Eindruck, als habe man irgendwelche Funde vom Schrotthandel wahllos zusammengetragen, und die zugehörigen Souvenirs sind im besten Fall kitschig. Doch das gehört eben irgendwie auch dazu. Genau wie einst florierende Örtlichkeiten, die dem Vergessen preisgegeben wurden und eine seltsame Magie ausüben. Von diesen Lost Places gibt es ebenfalls etliche, darunter alte Brücken, Tankstationen oder ein ganzer Zoo am Canyon Diablo in Arizona.

Dramatische Landschaften wie der nahegelegene Grand Canyon, dem die historische Route 66 schließlich so manchen Besucher bescherte, sind nur einen Steinwurf entfernt und unverzichtbarer Bestandteil jedes Road Trips auf der legendären Straße. Für eine Reise von den Großen Seen bis zur Pazifikküste sollte man mindestens zwei bis drei Wochen einplanen.

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