Pacific Coast Highway

Der Pacific Coast Highway zählt zu den Traumstraßen der USA und gilt manchen gar als eine der schönsten Straßen weltweit. Fast schon ein Sinnbild für diese Spitzenposition ist die offizielle Bezeichnung der mehr als tausend Kilometer langen Route, die beinahe durchweg der Küstenlinie folgt: California State Route 1. In ihrem Verlauf nördlich von San Francisco bis südlich von Los Angeles gibt es unzählige Attraktionen zu entdecken. Insbesondere der Abschnitt zwischen den beiden Metropolen ist fester Bestandteil vieler Rundreisen durch den Südwesten der Vereinigten Staaten.

Allein die dramatische Landschaft der zerklüfteten Pazifikküste ist mehr als Grund genug, dieses Meisterwerk der Ingenieurskunst zu befahren. Der in den 1930-er Jahren gebaute Pacific Coast Highway überwindet imposante Brücken, er schmiegt sich an Abhänge und Steilklippen. Doch weil die Erde hier stets in Bewegung ist, kann es durchaus sein, dass eines oder gleich mehrere Teilstücke für Bauarbeiten gesperrt sind. Abzuschrecken vermag das kaum, zu verlockend sind die einzigartigen Ausblicke über die Küstenlinie, an der die kraftvollen Wellen des Pazifiks branden.

Idealer Ausgangspunkt für die Tour auf dem Pacific Coast Highway ist San Francisco. Die Stadt ist nicht nur selbst eine architektonische und kulturelle Perle. Mit der hiesigen Golden Gate Bridge ist eines der berühmtesten Ingenieursbauwerke der Welt Bestandteil der Küstenstraße. Ein Abstecher nach Norden empfiehlt sich nicht nur für Weinliebhaber in das weltbekannte Napa Valley. Das Muir Woods National Monument beherbergt einen der letzten erhalten gebliebenen Wälder der ebenso imposanten wie wertvollen Küstenmammutbäume.

Südlich von San Francisco wartet mit dem Devil’s Slide Trail, angelegt auf einem ehemaligen Abschnitt des Küsten-Highways, eine Aussicht auf die zerklüftete Küstenlinie, die manche für die schönste entlang des ganzen Pacific Coast Highway halten. Doch Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters, und atemberaubende Panoramen, an denen man sich nicht sattsehen mag, gibt es im weiteren Verlauf noch zuhauf. Ebenso wie Strände sowie pittoreske Städte und Dörfer.

So lockt der freundliche Küstenort Santa Cruz mit feinen Sandstränden und einem historischen Vergnügungspark namens Boardwalk. Die 1924 aus Holz erbaute Achterbahn ist nur eine der spannenden Attraktionen des Parks für die ganze Familie. Wenige Meilen weiter südlich bieten Monterey und die berühmte Ortschaft Carmel-by-the-Sea die wohl perfekte Mischung aus urbanem Flair und Strandleben. Hier lohnt sich der Umweg über den weltbekannten 17 Mile Drive mit vielen Aussichtspunkten.

Weiter südwärts durchquert der Pacific Coast Highway auf dem Weg nach San Luis Obispo die Region Big Sur, wo sich die Santa Lucia Mountains steil aus dem Meer erheben. Dieser Abschnitt gilt als der dramatischste und ist eine der bedeutendsten Tourismus-Destinationen Kaliforniens. Auf Dutzenden Kilometern zeigt sich die Küste hier wild und unverfälscht, während Küstenmammutbäume landeinwärts fast schon majestätisch emporwachsen. Der Staat Kalifornien stellt mit einer restriktiven Gesetzgebung sicher, dass sich an dem ursprünglichen Charakter auch in Zukunft nichts ändert.

Die Ortschaft Big Sur ist die einzige Ansiedlung weit und breit. Versteckt zwischen reichlich Vegetation, könnte man die paar Unterkünfte und Gasthäuser fast übersehen. Bis zu den nächsten nennenswerten Orten San Simeon, Cambria und Morro Bay begleitet die wunderbare Landschaft den Pacific Coast Highway. Wer nur jeden der unzähligen Overlooks und Vista Points unterwegs mit einem Stopp beehren möchte, was absolut verständlich wäre, wird für die rund 90 Meilen bzw. 150 Kilometer zwischen Big Sur und Morro Bay mehrere Stunden bis einen ganzen Tag brauchen.

Etwas näher sollte man auch San Luis Obispo zuwenden. Die landeinwärts gelegene Stadt quillt förmlich über vor historischen Bauwerken, ist umgeben von Weinbergen und ein bei Touristen sehr beliebtes Ziel. Gleiches gilt für das weiter südlich befindliche Santa Ynez Valley, für das man wiederum ein wenig mehr Zeit einplanen sollte. Das für seinen Weinanbau bekannte Tal hält so manche Überraschung bereit. Zum Beispiel das beschauliche Solvang. Der von dänischen Einwanderern gegründete Ort wirkt wie eine Puppenstube. An die Herkunft erinnern unter anderem das Hans Christian Andersen Museum und ein Brunnen mit einer Nachbildung der Kopenhagener „Kleinen Meerjungfrau“.

In Orten wie Santa Ynez oder Los Olivos ist dagegen die spanische Prägung der Region unverkennbar. Noch markanter ersichtlich ist dies in einer der schönsten Städte Kaliforniens, Santa Barbara. Die Straßen sind gesäumt von weißgetünchten Häusern mit roten Ziegeldächern. Die berühmte 1786 gegründete Mission ist so etwas wie die Seele der Stadt und ihre Hauptattraktion, und ohne einen Besuch hier war man nicht wirklich in Santa Barbara. Mindestens ein Stadtbummel sollte dann auch noch drin sein. Oder man bleibt gleich über Nacht hier und gewinnt zusätzliche Zeit, um die Höhepunkte dieses unvergleichlichen Ortes zu erleben.

Die Weiterreise nach Los Angeles ist dann – im Vergleich zu den bisherigen Erlebnissen auf dem Pacific Coast Highway – unspektakulär und lässt sich schnell absolvieren. Unterwegs lohnt sich auf jeden Fall ein Aufenthalt in Ventura, das für seinen beschaulichen Charme, seine Strände und den ältesten Pier Kaliforniens bekannt ist. Hier starten auch Bootstouren zum Channel Islands National Park. Anschließend kann man in der exklusiven Ortschaft Malibu Ausschau nach den vermeintlich Schönen dieser Welt Ausschau halten, bevor sich der Pacific Coast Highway der Stadt der Engel von Santa Monica mit ihrem sagenhaften Santa Monica Pier aus nähert.

In Los Angeles kann man dann nochmals richtig Gas geben – im übertragenen Sinn wohlgemerkt. Denn auf den gigantischen Freeways kommt man meist nicht allzu schnell voran. Das berühmte Hollywood Sign, die Universal Studios, der Griffith Park mit der besten Aussicht über die Millionenmetropole oder das Disneyland Resort in Anaheim sind nur einige der Attraktionen, die man hier nicht verpassen darf.

Viele lassen ihren Road Trip auf dem Pacific Coast Highway in Los Angeles enden. Dabei lohnt es sich durchaus, die zwei Autostunden südlich gelegene Metropole San Diego noch anzusteuern. Die zweitgrößte Stadt Kaliforniens verspricht nicht nur ganzjährig schönes Wetter, sondern mit dem historischen Gaslamp Quarter oder dem weltberühmten San Diego Zoo eine Menge Sehenswürdigkeiten, mit denen sich die Tour auf einer der schönsten Straßen der USA würdig abschließen lässt.

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