Der Creole Nature Trail ist ein Zusammenschluss von Straßen im Südwesten Louisianas, die durch einige der wertvollsten Naturräume des Staates führen. Die entlegene Region ist auch bekannt als „Louisiana Outback“ und verheißt Naturerlebnisse am laufenden Band, garniert mit Spuren der kreolischen Kultur. Die einzigartige Strecke ist eine der All-American Roads.
Auf insgesamt rund 180 Meilen (290 km) verläuft der Creole Nature Trail durch eine der großartigen Naturlandschaften der USA mit Prärie, Marschland, Sümpfen und der Küste des Golfs von Mexiko. So facettenreich wie die oftmals unberührte Wildnis zeigt sich auch die einheimische Tierwelt mit Dutzenden Säugetierarten und Reptilien, Hunderten Vogelarten und Tausenden Gattungen von Insekten. Zu den allgegenwärtigen Protagonisten zählen Alligatoren ebenso wie die auffälligen Rosalöffler, die sie hier gern als „Louisiana’s Flamingo“ bezeichnen.
Ausgangspunkte für eine Reise auf den verzweigten Routen des Creole Nature Trails sind die verkehrsgünstig an der Interstate 10 gelegenen Städte Sulphur und Lake Charles. In Sulphur befindet sich mit dem Creole Nature Trail Adventure Point ein Besucherzentrum, das sich als Auftakt für das Abenteuer auf dem Creole Nature Trail anbietet. Die Hauptroute der All-American Road bildet fast einen Kreis und verläuft von Sulphur nach Holly Beach, von dort in östlicher Richtung nach Oak Grove und anschließend weiter nach Norden bis nach Lake Charles.
Von dem Scenic Byway zweigen drei Nebenstrecken ab, von Holly Beach nach Westen zur Grenze nach Texas, von Oak Grove nach Osten in das Rockefeller Wildlife Refuge und von Holmwood in das Lacassine National Wildlife Refuge. Entlang des Creole Nature Trails gibt es insgesamt vier dieser Wildschutzgebiete.
Im Sabine National Wildlife Refuge sollte man sich den Blue Goose Trail ebenso wenig entgehen lassen wie den Wetland Walkway. Der 1,5 Meilen (2,4 km) lange Boardwalk führt mitten durch das Marschland, und die Sichtung von Alligatoren ist hier so gut wie garantiert. Derweil machen sich entlang der Straße immer wieder Leute an den begleitenden Kanälen zu schaffen. Sie erweisen sich bei genauerem Hinsehen meist als Krabbenfänger, die auf der Jagd nach den einheimischen Blaukrabben sind. Die Krabbe sind eine Delikatesse, die natürlich auch in den Restaurants der Region serviert wird.
Der Abschnitt von Holly Beach zur texanischen Grenze verläuft auf State Route 82 und bietet einen herrlichen Blick auf das Meer. An Stränden wie Little Florida Beach oder Mae’s Beach sollte man nicht die Gelegenheit verpassen, die Füße in den Golf von Mexiko zu tauchen oder im Peveto Woods Sanctuary nach Vögeln Ausschau halten. Das älteste Vogelschutzgebiet Louisianas wird alljährlich von Millionen Zugvögeln frequentiert.
Auf dem Weg nach Osten überquert man den Calcasieu-Kanal mit einer Fähre und erreicht die Ortschaft Cameron, wo man sich stärken sollte, bevor es unweit der Küste weitergeht. Strände wie Cameron Beach oder Rutherford Beach sind wiederum einen Abstecher wert. Das Rockefeller Wildlife Refuge ist bekannt für seine hohe Alligatorenpopulation. Auf der Price Lake Road kommt man den urzeitlichen Reptilien ganz nah, ebenso Kranichen, Pelikanen und unzähligen anderen Wildtieren.
Auf dem letzten Stück des Weges in Richtung Lake Charles sollte man den Pintail Wildlife Drive nicht auslassen, bevor sich dann noch ein Abstecher zum Lacassine Pool im gleichnamigen Wildschutzgebiet lohnt, falls man noch immer nicht genug von der heimischen Tierwelt zu Gesicht bekommen hat. Der See beherbergt eine der wenigen Nistkolonien des Rosalöfflers in Louisiana und hat sich zu einem Hotspot zum Angeln entwickelt, was aber nur im Sommerhalbjahr erlaubt ist.
Lake Charles bietet am Ende der Tour als fünftgrößte Stadt Louisianas den vollen Kontrast zu all der Natur, die den Creole Nature Trail begleitet und ausmacht. Mit seinen Kasinos, Einkaufsmöglichkeiten am Lake Charles Boardwalk und zahllosen Restaurants gibt es hier jede Menge Optionen, einen unvergesslichen Roadtrip abzurunden. Bühnen, Museen und Galerien laden dazu ein, einfach noch einen Tag länger zu bleiben.