Wyoming

Wer endlose Weite sucht, ist in Wyoming genau richtig. Es ist der am dünnsten besiedelte Bundesstaat der USA und einer der Orte, an denen Himmel und Land eins zu werden scheinen. Statt großer Städte wartet Wyoming mit einem einzigartigen Naturreichtum auf. Damit ist der selbsternannte Cowboy State das perfekte Ziel für jeden, der Abstand vom Alltag finden möchte.

Am besten geht das bei einem Roadtrip. Denn zwischen den verstreuten Highlights Wyomings ziehen sich nicht enden wollende Highways durch die hügelige Prärie östlich der Rocky Mountains. Die Top-Attraktionen und meistbesuchten Orte sind der Grand Teton National Park und der benachbarte Yellowstone National Park. Die beiden Nationalparks und ganzer Stolz des Staates versprechen einzigartige Erlebnisse.

Der Grand Teton National Park verzückt mit einer alpinen Berglandschaft wie aus dem Bilderbuch. Die spitzen zerklüfteten Gipfel spiegeln sich in kristallklaren Seen und machen Lust zum Wandern. Kein Wunder, dass der Park sehr populär ist. Und man gelangt auch noch recht einfach hin. Der Flughafen des Städtchens Jackson befindet sich ganz und gar auf dem Territorium des Nationalparks und ist übrigens der meistfrequentierte Airport in Wyoming. Damit wird dann auch die Anreise zum Yellowstone National Park zu einem Kinderspiel, wenngleich die meisten Besucher beide Parks im Rahmen eines Roadtrips entdecken.

Verbunden mit dem Grand Teton durch den Rockefeller Parkway, ist der Yellowstone für seine unvergesslichen Höhepunkte und Erlebnisse berühmt. Zahllose Geysire und heiße Quellen, saftige Wiesen und dichte Wälder mit einer facettenreichen Tier- und Pflanzenwelt laden zum Staunen und Entdecken ein.

Dabei muss man sich nur ein Stück von den üblichen Touristenpfaden entfernen, um selbst in diesen stark besuchten Parks ungestört Natur vom Feinsten zu erleben. Bekanntschaften mit einheimischen Bewohnern wie Bisons oder Bären sind dann nicht ausgeschlossen. Um den wohl berühmtesten Geysir der Welt Old Faithful scharen sich dagegen regelmäßig die Massen. Mit spannenden anderen Features wie der bunt schillernden Grand Prismatic Spring, dem Wasserfall des Yellowstone River oder den Sinterterrassen der Mammoth Hot Springs steht der Yellowstone National Park zurecht in dem Ruf, einer der schönsten Nationalparks der USA zu sein. Er ist überdies der älteste Nationalpark der Vereinigten Staaten und sogar weltweit.

Eine halbe Tagesreise vom legendären Yellowstone National Park entfernt, beherbergt Wyoming mit dem Devils Tower zugleich das älteste Nationalmonument der USA. Der einzigartige Härtling ist ebenso markant wie schön anzusehen und ein spannendes Reiseziel. Für die amerikanischen Ureinwohner ist Devils Tower seit jeher ein Heiligtum. Noch heute pilgern sie regelmäßig zu dieser Kultstätte. Von der Verdrängung der Eingeborenen und der Expansion Amerikas nach Westen zeugt mit dem historischen Fort Laramie die größte und bekannteste Militäranlage in den Great Plains. Vertreiben ließen sich die angestammten Einwohner indes nicht. In Wyoming leben heute vornehmlich Angehörige der Arapaho und der Cheyenne.

Nach letzteren ist übrigens die Hauptstadt und größte Metropole Wyomings, falls man Cheyenne denn so nennen darf, benannt, die es aber selbst nur auf rund 65.000 Einwohner bringt. Überragt von dem markanten State Capitol, findet sich hier durchaus urbanes Flair. Das Markenzeichen der Stadt sind Cowboystiefel, die in riesigen Dimensionen überall im Stadtgebiet aufgestellt sind. Sie künden davon, dass Cheyenne bis heute ein Zentrum der Viehzucht ist und das Cowboytum zum Selbstverständnis seiner Einwohner gehört. Ähnlich sieht es in der zweitgrößten Stadt Casper aus, die Stadtleben und Landschaftserlebnisse gekonnt verbindet.

Mit seiner weiten Prärielandschaft und endlosem Grasland war und ist Wyoming natürlich prädestiniert für die Rinderzucht. Nicht ohne Grund ist einer seiner Beinamen daher Cowboy State. Das Landleben hautnah fühlen und sich selbst als Cowboy betätigen kann man übrigens auf einer der vielen Guest Ranches, die man quer über den Staat verteilt findet. Ein Stück rurales Amerika zum aktiven Erholen oder Abschalten, ganz nach Lust und Laune. So wundert es auch nicht, dass die Dude Ranchers‘ Association, der landesweite Verband der Gäste-Ranches, ihren Hauptsitz in Cody hat.

Vielleicht einer der besten Orte für eine Erholungspause ist der Hot Springs State Park in Thermopolis im Herzen des Staates. Hier findet sich nichts weniger als die größte Mineralthermalquelle der Welt. Die zahlreichen Pools mit dem heißen und wohltuenden Wasser locken unzählige Besucher in das beschauliche Westernstädtchen.

Erholsam ist nicht zuletzt das entspannte Cruisen auf den endlosen Highways, die das weite Land durchziehen. Möchte man weitere Höhepunkte besuchen, auf die sie hier nicht ohne Stolz verweisen, kommt man an einer langen Fahrt ohnehin nicht vorbei. Doch selbst das ist, abgesehen von den Stunden, die dabei ins Land gehen, schon allein dank der abwechslungsreichen Topografie Wyomings ein Erlebnis.

Auf diese Weise gelangt man früher oder später an die Grenze zu Utah, wo die Flaming Gorge National Recreation Area mit einer wiederum unglaublichen Canyonlandschaft lockt. Der aufgestaute Green River bietet vielfältige Freizeitmöglichkeiten, während die Umgebung zum Wandern einlädt. Nicht weit davon entfernt ist das Fossil Butte National Monument, ein sensationeller Fundort von Fossilien. Die versteinerten urzeitlichen Wesen sind sehr gut erhalten und in einer Auswahl in einem Besucherzentrum ausgestellt.

Auf der anderen Seite des Staates wiederum, an und auf der Grenze zu Montana, befindet sich mit der Bighorn Canyon National Recreation Area ein weiteres landschaftliches Juwel, das sich mit dramatischen Schluchten und als Heimat von Wildpferden als weitere Station bei einem Roadtrip empfiehlt. Möchte man von hier aus, um den Kreis zu schließen, zum Yellowstone National Park zurückkehren, geht das auf fast kürzestem Weg über den Beartooth Highway, der sich entlang der Grenze zwischen Wyoming und Montana auf spektakuläre Weise über Bergkämme windet. Nicht ohne Grund ist die Route, die im Winter allerdings gesperrt ist, eine All-American Road.

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