Die Navajo Nation ist das mit Abstand größte Reservat der Vereinigten Staaten. Es erstreckt sich über rund 71.000 Quadratkilometer und umfasst den gesamten Nordosten des Bundesstaates Arizona. Außerdem reicht es bis nach New Mexico, Utah und Colorado hinein. Obwohl weite Teile des Reservats aus kargem Wüstenland bestehen, befinden sich innerhalb der Grenzen der Navajo Nation einige der spektakulärsten Landschaften der USA.
Mit weltberühmten Attraktionen wie dem sagenhaften Monument Valley oder dem atemberaubenden Antelope Canyon und anderen Orten, die auf klassischen Reiserouten durch den Südwesten der USA unverzichtbar sind, ist die Navajo Nation eine der touristischen Top-Destinationen der Vereinigten Staaten.
Während Orte wie eben das Monument Valley oder der Antelope Canyon oder auch das berühmte Four Corners Monument von den Navajo selbst verwaltet und in Form von Tribal Parks der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, betreibt der unter Regie des Bundesinnenministeriums stehende National Park Service Attraktionen wie den Chaco Culture National Historical Park und das Aztec Ruins National Monument, die beide zum Weltkulturerbe gehören, das Navajo National Monument oder das Canyon de Chelly National Monument.
Wann immer einen der Weg durch die Navajo Nation und zu ihren Sehenswürdigkeiten führt, gilt es besondere Regeln zu beachten. Denn trotz der Zugehörigkeit zu den jeweiligen Bundesstaaten ist das Reservat autonom und hat eine eigene Gesetzgebung, Verwaltung und Rechtsprechung. Die Hauptstadt der Navajo Nation ist die Ortschaft Window Rock im Osten Arizonas. Mit insgesamt rund 170.000 Bewohnern ist es das bevölkerungsreichste Reservat der USA.
Für Touristen relevant sind die Regeln, die auf dem Territorium des Reservat strikter gehandhabt werden als im Rest des Landes. So erwarten die Einheimischen, dass ihre Traditionen respektiert werden. Dazu gehört vor allem, nicht ungefragt fotografiert zu werden und Örtlichkeiten wie etwa den markanten Shiprock, den Navajo Mountain oder die Mesas im Monument Valley, die ihnen als Heiligtümer gelten, zu respektieren.
Die meisten Orte abseits öffentlicher Straßen sind für Fremde gänzlich tabu, andere dürfen nur in Begleitung eines Einheimischen oder mit einem Permit der Reservatsverwaltung betreten werden. Wanderziele, die man auf eigene Faust erkunden kann und die sich noch dazu lohnen, sind der Wildcat Trail im Monument Valley Tribal Park, der Whitehouse Trail im Canyon de Chelly und der surreal anmutende Coal Mine Canyon in der Nähe von Tuba City. Für letzteren benötigt man allerdings eine Genehmigung und muss zudem Acht geben, nicht unerlaubt das dortige Gebiet der Hopi Reservation zu betreten, die von der Navajo Nation umschlossen wird.
In der Navajo Nation finden sich unzählige Möglichkeiten, die Traditionen der Navajo, die sich selbst als Diné bezeichnen, hautnah zu erleben und zu verstehen. Das geht besonders gut bei Events wie öffentlichen Powwow-Zeremonien oder der Navajo Nation Fair und natürlich in Museen, die dem reichen Kulturerbe der Region gewidmet sind. Die besten Anlaufstellen sind das Navajo Nation Museum in Window Rock, dem zugleich ein Besucherzentrum angeschlossen ist, und das Navajo Interactive Museum in Tuba City.
Ein authentisches Erlebnis verheißt die historische Hubbell Trading Post, die seit Anbeginn den kulturellen Austausch fördert und bis heute eine ausgezeichnete Adresse ist, um Erzeugnisse der Navajo zu kaufen. Souvenirjäger sollten aber auch Ausschau halten nach Verkaufsständen an anderen öffentlichen Orten oder am Rand der Highways. Hier bieten die Navajo selbst hergestellten Schmuck und traditionelles Kunsthandwerk an.