Montana

Montana ist einer dieser klangvollen Namen, die so unverwechselbar für weites Land und grenzenlose Freiheit stehen und den ungezähmten Westen der USA versinnbildlichen. Sein selbstgewählter Beiname als Big Sky Country sagt eigentlich schon alles und macht Lust, den großen Staat an der Grenze zu Kanada zu entdecken.

Entlang der Grenzlinie erstreckt sich auch gleich einer der landschaftlichen wie touristischen Höhepunkte des Bundesstaates. Der Glacier National Park beherbergt Gletscher und kristallklare Seen, dunkle Wälder und Wiesen voller Wildblumen. Eine unbeschreibliche Landschaft wie aus dem Bilderbuch, die das Herz jedes Naturliebhabers höher schlagen lässt.

Den Kontrast zu diesem friedlichen Idyll liefert Mutter Natur auf der anderen Seite des Staates. Im Süden, an der Grenze zu Wyoming und Idaho, brodelt und zischt es im Yellowstone National Park. Der älteste Nationalpark der Welt schützt die Landschaft über einem riesigen Supervulkan, dessen Aktivität in Form von Geysiren, Schlammtöpfen, heißen Quellen und Fumarolen ersichtlich ist. Auch wenn sich der Großteil des Nationalparks in Wyoming befindet, kann sich Montana mit West Yellowstone und Gardiner der beiden bedeutendsten Zufahrten zum Park rühmen. In diesen Ortschaften finden sich auch viele der insgesamt spärlich vorhandenen Übernachtungsmöglichkeiten für Parkbesucher.

Zwischen den beiden Parks befindet sich das weite Land, das nach Osten hin von ebener Prärie geprägt ist, während sich durch den Westteil die Bergketten der Rocky Mountains ziehen. Dieser abwechslungsreichen Landschaft verdankt der Staat letztlich seinen Namen. Montana ist dem Spanischen entlehnt und bedeutet in etwa Bergwelt. Hier finden sich zahlreiche State Parks mit unendlichen Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung.

Auch an geschichtlichen Zeugnissen ist Montana reich. Seit jeher von Ureinwohnern besiedelt, sind die ältesten Spuren naturgemäß recht rar. Gut dokumentiert sind dagegen Ereignisse der jüngeren Vergangenheit wie die Eroberung des Westens durch die Einwanderer und die damit verbundenen Konflikte mit den einheimischen Stämmen. Dem Schauplatz der Schlacht vom Little Big Horn, einem der letzten Versuche der angestammten Indianer, ihren Lebensraum gegen die weißen Eindringlinge zu verteidigen, ist heute das Little Bighorn National Monument gewidmet.

Nicht weit davon befindet sich mit Pompeys Pillar ein weiterer Eckstein der Geschichte Montanas und des ganzen Landes. In einem prominenten Sandsteinfelsen am Yellowstone River verewigte sich der Entdecker William Clark im Jahre 1806 auf dem Rückweg von seiner berühmten Lewis and Clark Expedition. Sie gilt als eines der Schlüsselereignisse für die planmäßige Erschließung und Besiedlung des Westens der USA.

Ebenfalls den Hauch der Geschichte verspüren kann man im Bannack State Park, der die gleichnamige Geisterstadt bewahrt. 1862 als Goldgräberstadt gegründet, war der Ort zwischenzeitlich für kurze Zeit die Hauptstadt des Montana Territory. Viele Häuser sind überraschend gut erhalten, was wohl der Einrichtung des State Parks im Jahr 1954 zu verdanken ist. Einige können sogar von innen besichtigt werden. Bannack steht seit 1961 als National Historic Landmark unter Denkmalschutz und gilt als eine der besterhaltenen Geisterstädte der USA.

Ein paar bewohnte Städte gibt es in Montana dann auch. Doch die fallen in dem mit insgesamt gut einer Million Einwohnern spärlich besiedelten Staat eher klein aus. So bringt es die Hauptstadt Helena auf gerade einmal 30.000 Einwohner. Fast doppelt so groß ist Bozeman. Und Billings – mit seinen mehr als 100.000 Bewohnern die einzige Großstadt Montanas – darf sich fast schon als Metropole bezeichnen, die zugleich das wirtschaftliche Zentrum des Staates ist.

Sehr verkehrsgünstig gelegen, bietet sich Billings als Ausgangspunkt für eine Reise durch Montana an. Von hier gelangt man in den Sommermonaten über den malerischen Beartooth Highway, eine der schönsten Straßen der Vereinigten Staaten, in den nördlichen Teil des Yellowstone National Parks. Zwischen den Orten Red Lodge und Cooke City ist diese Route sogar eine All-American Road, also eine der erlebenswertesten Strecken der USA. In der Gegend ebenfalls ein herrliches Ziel ist der Bighorn Canyon auf der Grenze zu Wyoming.

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