Maine verbindet dramatische Küsten und dicht bewaldete Berge und ist das perfekte Ziel für alle, die eine ursprüngliche Naturlandschaft entdecken möchten. Pittoreske kleine Städte, deren Kirchtürme sich strahlend weiß aus den Hügeln emporheben, bieten nicht nur ein malerisches Bild, sondern laden zum Schlendern und Einkehren ein.
Das Beste von alldem findet sich im Acadia National Park, der Hauptattraktion des nordöstlichsten Staates der USA. Der Park ist der einzige Nationalpark in ganz Neuengland und bei Einheimischen wie Touristen ein äußerst beliebtes Ziel. Er schützt die zerklüftete Atlantikküste entlang Mount Desert Island, die eine dramatische Mischung von Felsen, Meer und Ausblicken bietet. Der Cadillac Mountain, der höchste Berg der Insel, gilt als der Ort der USA, an dem man morgens zuerst die Sonne aufgehen sieht. Falls nicht gerade Nebelschwaden die Sicht verschleiern.
Auf einer Panoramastraße, der Acadia All-American Road, kann man zahlreiche andere erlebenswerte Orte ansteuern oder sich auf einer der extra angelegten historischen Kutschenrouten mit zwei Pferdestärken zu den schönsten Orten des Parks chauffieren lassen. Das Bass Harbor Headlight gilt als einer der malerischsten Leuchttürme weit und breit und exzellentes Fotomotiv. Dementsprechend viele Besucher drängen sich regelmäßig zwischen den Felsen im Meer zu Füßen des Turms.
Die gemütliche Kleinstadt Bar Harbor auf der Ostseite der Insel wird in der Hauptsaison zum touristischen Hotspot. Gut gelaunte Gäste aus allen Ecken der Erde bevölkern die Lokale entlang der Küstenpromenade. Hier rühmt man sich nicht nur, fangfrischen Fisch zu servieren, sondern den besten Hummer Maines oder gleich der Welt, den sie natürlich Lobster nennen.
Überhaupt feiert sich der Staat, der Europa nicht nur geografisch am nächsten liegt, als Welthauptstadt des Lobsters. Es gibt kaum einen Ort, an dem dieses stattliche Meerestier nicht in der einen oder anderen Art und Weise angeboten wird. Ganz oder auf einem Hummerbrötchen oder in Form einer Suppe. Wem das Krustentier angesichts der martialischen Art seiner Zubereitung nicht zusagt, findet natürlich unzählige andere Delikatessen, bei denen die Auswahl garantiert schwerfällt.
Jenseits der Küstenregionen besticht Maine mit einer traumhaften waldreichen Landschaft. Vor allem im Herbst zur Laubfärbung verzückt die hiesige Natur mit atemberaubenden Kontrasten. Der Baxter State Park beherbergt mit dem Mount Katahdin den höchsten Berg Maines inmitten einer unverfälschten Wildnis. Die angrenzenden Wälder und Wasserwege haben sich seit der Ankunft der europäischen Siedler ebenfalls kaum verändert. Die Gegend steht heute als Katahdin Woods and Waters National Monument unter Schutz. Da eine touristische Infrastruktur fast vollständig fehlt, erwartet einen hier Natur pur und die ideale Gelegenheit, einmal vollständig abzuschalten.
Ein Stück landeinwärts verspricht Height of Lands den vielleicht schönsten Sonnenuntergang in Maine. Der Aussichtspunkt befindet sich an der State Route 17 südlich der Gemeinde Rangeley und unweit der Grenze zu New Hampshire. Der Blick über den Mooselookmeguntic Lake ist eine wahre Augenweide, vor allem wiederum im Herbst.
Obwohl Maine ländlich geprägt ist, erwartet einen natürlich auch städtisches Treiben, wenngleich auch eine Nummer kleiner als anderswo. Die mit Abstand größte Stadt Portland bringt es auf gerade einmal 70.000 Einwohner. Die nächstgrößten Städte Lewiston und Bangor zählen nur noch 35.000 Bewohner. Zahlreiche kleinere Ortschaften wie eben Bar Harbor, Ogunquit oder Camden versprechen ihren Besuchern typisch neuenglischen Charme vom Feinsten.
In seiner vielleicht schönsten Form erlebt man Maines urbane Facette, wenn man im Hafenviertel von Portland durch die alten mit Kopfstein gepflasterten Gassen schlendert oder an einem der historischen Anleger wieder einmal Köstlichkeiten aus dem Meer schlemmt. Spätestens dann wird einem bewusst, welche Prägung Maine durch das Meer erfahren hat. Nicht weit von der größten Stadt des Staates erwartet Besucher mit dem Portland Head Light einer der am meisten fotografierten Orte im Nordosten. Der Leuchtturm, der sich standhaft oberhalb der vom tosenden Atlantik gezeichneten Felsenküste in den Himmel reckt, ist ein spektakuläres Motiv.
Deutlich ruhiger geht es dagegen im beschaulichen Augusta zu. Die etwas landeinwärts gelegene Hauptstadt von Maine zählt gerade einmal 20.000 Einwohner. Augustas Hauptattraktion ist das Kapitol, das sich fast schon Ehrfurcht gebietend über der Stadt erhebt. Mit verschiedenen weiteren Sehenswürdigkeiten ist die Stadt auf jeden Fall eine Stippvisite wert.
Ein paar triviale Fakten über Maine: Es ist der nordöstlichste Staat der kontinentalen USA und der einzige, der nur einen Bundesstaat als Nachbarn hat, nämlich New Hampshire. Auch ist Maine der einzige Staat, dessen Name nur aus einer Silbe besteht. Da gerade einmal 37 Prozent der Bevölkerung in Städten leben, ist Maine der ländlichste Bundesstaat der USA und außerdem die am dünnsten besiedelte Region östlich des Mississippi.