Idaho ist nicht gerade der erste Name, wenn man jemanden nach Reisezielen in den USA fragt. Auch nicht der dritte oder der fünfte. Dabei hat der Bundesstaat im Nordwesten des Landes der unbegrenzten Möglichkeiten so viel zu bieten, dass er durchaus ein höheres Ranking verdient. Und erst recht eine Stippvisite, wobei sich hier ohne Weiteres auch ein ganzer Urlaub voller Erlebnisse verbringen lässt.
Zunächst ist es wieder einmal dramatische Naturlandschaft, mit der auch der Staat Idaho die Herzen seiner Besucher im Sturm zu erobern versteht. Da ist der Yellowstone National Park, dessen größter Teil sich zwar im benachbarten Wyoming befindet, der aber bis nach Idaho hineinreicht. Grund genug, diesen einzigartigen Nationalpark als eine der Top-Attraktionen Idahos nach oben auf einer Wunschliste zu schieben. Dazu passt wunderbar der direkt südlich angrenzende Grand Teton National Park. Zwar ist der vollständig auf dem Territorium Wyomings gelegen, doch sieht man von Ortschaften wie Clawson oder Driggs am östlichen Rand Idahos immerhin die malerische Rückseite der imposanten Bergkette.
Einen Platz ganz vorn verdient auch der Snake River, dessen von ihm geformte Landschaft den Westen des Staates bestimmt. Er durchfließt das Hagerman Fossil Beds National Monument, das ein riesiges Vorkommen von Fossilien bewahrt. Seine Shoshone Falls ein kurzes Stück flussaufwärts werden gern als Niagara-Fälle des Westens bezeichnet, was angesichts einer Fallhöhe von 65 Metern gar nicht mal so abwegig ist, obwohl die echten Niagara Falls ohne jede Frage nicht zu toppen sind. So oder so sind die Wasserfälle ein sehr beliebtes Ausflugsziel und ebenso begehrtes Fotomotiv.
Wen es zum Wasser zieht, findet vielleicht auch im Bear Lake eine ideale Destination. Der See, der sich im Südosten Idahos bis nach Utah hinein erstreckt, verspricht kristallklare Fluten. Im Sommer, wenn auch weit im Norden der USA die Temperaturen hoch sind, ist der Bear Lake der perfekte Ort zum Baden.
Wer dagegen eher das Abenteuer auf dem Wasser bevorzugt, kann sich beim Whitewater Rafting den perfekten Adrenalinkick holen. Mit wilden Flüssen wie dem Payette River oder dem Salmon River verfügt Idaho über einige der besten Raftingmöglichkeiten des gesamten Landes. Hinzu kommt wiederum der Snake River mit hochkarätigen Stromschnellen im Hells Canyon an der Grenzlinie zu Oregon und Washington. Wenngleich die Schlucht aufgrund ihrer schieren Breite weniger spektakulär wirkt als der berühmte Grand Canyon, ist sie der tiefste von einem Fluss geschaffene Canyon Nordamerikas.
Staubtrocken, aber nicht minder spektakulär geht es im Craters of the Moon National Monument zu. Die vulkanisch geprägte Region im Süden des Staates erinnert tatsächlich an eine Mondlandschaft mit Kratern und Schlackenkegeln. Spektakulär sind die von fließender Lava geformten Höhlen und Tunnel. Rings um das Monument mit angeschlossenem Schutzgebiet vom Status einer Preserve befindet sich die Ebene des Snake River.
Dieses flache Land im Süden Idahos ist das wirtschaftliche Zentrum des Staates. Hier befindet sich auch die Mehrzahl der wenigen größeren Städte. Dazu zählen neben der Hauptstadt Boise Meridian, Nampa und Idaho Falls. Boise ist übrigens eine die mit Abstand bevölkerungsreichste Stadt im Umkreis von hunderten Kilometern und darf somit getrost als kleine Metropole bezeichnet werden. An Sehenswürdigkeiten herrscht jedenfalls kein Mangel. Der Rest des Staatsgebiets nach Norden hin ist bergig, recht dicht bewaldet und kaum bevölkert.
In vielen Gegenden des dünn besiedelten Staates im Nordwesten der USA kann man hervorragend den Nachthimmel beobachten und dabei aufgrund der geringen Lichtverschmutzung deutlich mehr Sterne erkennen als anderswo.