The Wave

Einer der faszinierendsten Orte in den USA sind die Coyote Buttes North im Vermilion Cliffs National Monument im Norden Arizonas. Wegen der geschwungenen Gestalt ihrer zentralen Formation zumeist als The Wave bezeichnet, gehört die an Pracht und Filigranheit nicht zu übertreffende Wüstengegend aus rötlichem Sandstein zum Schönsten, was die Kräfte der Natur zaubern konnten. Lange Zeit fast unbekannt, ist sie im 21. Jahrhundert zu einem der Sehnsuchtsziele avanciert, das man unbedingt gesehen und erlebt haben sollte.

Um diese einzigartige Kostbarkeit vor übermäßiger Beanspruchung zu schützen, unterliegt der Zugang strengen Beschränkungen. Lediglich 64 Besucher dürfen die Coyote Buttes North und somit auch The Wave betreten. Damit jeder die gleiche Chance hat, werden die kostenpflichtigen Permits im Rahmen einer Lotterie ausgespielt. Aufgrund des enormen Interesses ist die Wahrscheinlichkeit, bei der Verlosung zum Zug zu kommen, denkbar gering. Doch die Aussicht auf einen der schönsten Orte Nordamerikas lohnt den Versuch.

Wem das Glück hold war, darf sich auf ein unvergessliches Erlebnis in der Grenzregion von Arizona und Utah freuen. Während die Wanderung vom Territorium Utahs beginnt, befinden sich die Coyote Buttes North unmittelbar südlich der Staatsgrenze. Steht man nach der knapp fünf Kilometer langen Wanderung durch die unverfälschte Wüstenlandschaft unvermittelt vor der Wave, raubt einem der Anblick buchstäblich den Atem. Dies ist ohne Übertreibung ein Ort, an dem Mutter Natur ihr künstlerisches Talent zur Vollendung gebracht hat.

Angesichts der Schönheit der Wave verblassen die anderen Formationen, die die Coyote Buttes North ausmachen, fast ein wenig. Doch es lohnt sich, nachdem die einzigartige Pracht gebührend bewundert ist, sich von der Wave zu lösen und den weiteren Attraktionen der Umgebung zuzuwenden. Derer gibt es reichlich. Nur wenige Schritte von der Wave entfernt, zeigt sich der rötliche bis gelbe Sandstein abermals in schwungvoller Wellenform, weshalb man diese Formation mit der treffenden Bezeichnung Second Wave bedachte.

Ein Stück weiter östlich erstreckt sich ein Gebiet namens Boneyard mit bizarr geformten Steinblöcken, die den Anschein erwecken, nicht von dieser Welt zu sein, während sich in südlicher Richtung versteinerte Sanddünen ausbreiten. Das ganze Areal der Coyote Buttes North ist übersät mit farbengewaltigen Formationen.

Ein spektakulärer Höhepunkt ist im wahrsten Sinne des Wortes die Wanderung auf den südöstlich verlaufenden Höhenzug. Hoch oben kommt man dem von der Wave aus sichtbaren Top Rock Arch ebenso nah, wie dem prächtig geformten Melody Arch, der sich auf der abgewandten Seite des Bergrückens befindet. Schließlich belohnt der kräftezehrende Aufstieg mit einem Verschlag namens Alcove, vor dem sich eine imposante Sanddüne aufgeschichtet hat. Obendrein genießt man aus luftiger Höhe ein umwerfendes Panorama einschließlich der Wave, die einem zu Füßen liegt.

Die Wanderung zur Wave führt in ein entlegenes Wüstengebiet. Fernab der Zivilisation hat die Natur das Sagen, die nicht nur Dramatisches geschaffen hat, sondern auch mit Gefahren auflauern kann. Die Tour sollte man daher nicht ohne entsprechende Vorbereitung und Ausrüstung unternehmen. Wer sich das Abenteuer allein nicht zutraut, kann sich eines einheimischen Tourguides bedienen. Auf diese Weise ist sicher, dass man keines der besten Highlights der Coyote Buttes North auslässt.

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