Wie eine trutzige Burg erheben sich traditionelle, ineinander geschachtelte Adobehäuser zu einem der beeindruckendsten Orte in New Mexico – Taos Pueblo. Zu Füßen der Sangre de Cristo Mountains unweit der gleichnamigen Kleinstadt Taos im Norden des Staates gelegen, gilt das Dorf als eine der ältesten durchgehend bewohnten Siedlungen Nordamerikas. Es ist ein Ort voller lebendiger Geschichte.
Die Authentizität war der Unesco im Jahr 1992 sogar die Aufnahme des Taos Pueblo in das Weltkulturerbe wert. Viele der Lehmhäuser sind mehr als eintausend Jahre alt. Archäologische Funde belegen, dass die Bauwerke in der Zeit zwischen dem elften und dem 15. Jahrhundert entstanden. Die dicken Mauern von bis zu einem Meter Tiefe boten Schutz vor Feinden wie vor Kälte und Hitze.
Und das wissen ihre Bewohner, Angehörige des Stammes der Puebloans, auch heute noch zu schätzen. Mehr als einhundert Menschen leben und arbeiten hier. Tief verwurzelt in den Traditionen ihrer Vorfahren, zeigen sie Besuchern nicht ohne Stolz ihren Heimatort. Es gehört zur Tradition des Stammes, Fremde nicht abzuweisen. Lediglich zu bestimmten Anlässen wie an Allerseelen oder während religiöser Zeremonien bleiben die Einheimischen strikt unter sich und Taos Pueblo für die Allgemeinheit eine abgeschlossene Festung.
Zum Glück kommt das selten genug vor, so dass die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dieses Kleinod mit eigenen Augen bewundern zu dürfen, wenn man in der bergigen Landschaft im Norden New Mexicos weilt. Taos Pueblo befindet sich nur 1,5 Autostunden nördlich von New Mexicos Hauptstadt Santa Fe und eignet sich somit für einen Tagesausflug. Gern kann – und sollte – man allerdings mehr Zeit in der landschaftlich schönen Region verbringen.
Besucher erwartet in Taos Pueblo eine unbekannte, geheimnisvolle Welt. Verborgen hinter den mächtigen Mauern entstehen in althergebrachter Handarbeit Kunst- und Gebrauchsgegenstände. Die Bewohner sind bekannt für ihr hohes handwerkliches Können. Schilder an den Gebäuden laden ein, hinter die Kulissen zu schauen.