Martin Luther King Jr. National Historical Park

Der Martin Luther King Jr. National Historical Park in Atlanta umfasst verschiedene Orte, die im Leben des berühmten amerikanischen Bürgerrechtlers eine Rolle spielten und an das wohl bekannteste Gesicht der Bürgerrechtsbewegung erinnern. Diese Örtlichkeiten einschließlich eines Museums und Besucherzentrums, die vom National Park Service betreut werden, vermitteln einen authentischen Einblick in das Leben der Persönlichkeit, die den Weg zur Gleichberechtigung Schwarzer maßgeblich bereitete, gewaltlosen Widerstand gegen Diskriminierung leistete und hierfür im Jahr 1964 sogar mit dem Friedensnobelpreis geehrt wurde.

Zu dem Park östlich der Innenstadt, der im Jahr 1980 als National Historic Site gegründet und 2018 erweitert und zu einem National Historical Park aufgewertet wurde, gehören als zwei der wichtigsten Schauplätze das Haus, in dem der in Atlanta geborene King Jr. seine Kindheit und Jugend verbrachte, und die Ebenezer Baptist Church. In der Kirche erhielt King Jr. die Taufe und war später als Pastor tätig. Es gibt kaum bessere Orte, um auf den Spuren des großen Amerikaners zu wandeln, der seinen Einsatz für die Gleichberechtigung mit seinem Leben bezahlte. Ein besonderes Ziel für rassistisch motivierten Hass, wurde King Jr. 1968 im Alter von gerade einmal 39 Jahren in Memphis erschossen.

Das Geburtshaus ist ein hübsches kleines, gelb angestrichenes Häuschen in der Auburn Avenue, in dem King Jr. am 15. Januar 1929 das Licht der Welt erblickte. Ranger führen Besucher in Kleingruppen durch das viktorianische Bauwerk. Bei den halbstündigen Touren erfährt man viel aus dem Leben seines berühmten Bewohners, der seine ersten zwölf Lebensjahre hier verbrachte. Schräg gegenüber befindet sich eine denkmalgeschützte Häuserzeile, bestehend so genannten Shotgun Houses. Dieser einfache Haustyp war bei weniger Betuchten die bevorzugte Wohnform. Die Ebenezer Baptist Church befindet sich einen Straßenblock weiter westlich. Sie ist bis heute eine aktive Baptistenkirche.

Dazwischen liegt das King Center mit der Freedom Hall, dem Coretta Scott King Peace and Meditation Garden und einer ewigen Flamme. Das Grab, in dem King Jr. und seine Ehefrau Coretta Scott King inmitten eines Reflexionspools ihre letzte Ruhe fanden, erweist sich als regelrechte Pilgerstätte. Eine Ehrerbietung ist natürlich beim Besuch des Martin Luther King Jr. National Historical Parks unabdingbar.

Unmittelbar nördlich davon befindet sich als Herzstück des Parks das Besucherzentrum mit multimedialen Ausstellungen wie jener, die unter dem Titel Courage To Lead aufzeigt, wie sich die Wege Kings Jr. und der Bürgerrechtsbewegung kreuzten. Von hier aus lässt sich – vorbei an einer Statue zu Ehren des indischen Pazifisten Mahatma Gandhi – auf dem 2004 angelegten Walk of Fame (International Civil Rights Walk of Fame) spazieren. Die Promenade würdigt Persönlichkeiten, die sich um die Bürgerrechte verdient gemacht haben und nicht selten persönliche Opfer gebracht haben, um Gleichheit für alle Realität werden zu lassen.

Diesem Ideal verschreibt sich auf künstlerische Weise der World Peace Rose Garden an der Peace Plaza vor dem Besucherzentrum. Die Anlage mit Dutzenden duftenden Rosenbüschen – die Rose ist übrigens die Nationalblume der Vereinigten Staaten – ist der berühmten Rede „I have a Dream“ gewidmet.

Seit dem Jahr 2018 gehört auch die Prince Hall zum Martin Luther King Jr. National Historical Park. Der Freimaurertempel war seit 1957 Sitz der Southern Christian Leadership Conference. Die Bürgerrechtsorganisation wurde nach dem berühmten Busboykott von Montgomery gegründet; King Jr. war einer der Initiatoren der Vereinigung und ihr erster Präsident. In der historischen Feuerwache 6 (Historic Fire Station 6), die bis 1991 in Betrieb war und den Park abrundet, erzählt eine Ausstellung die Geschichte der Rassentrennung bei der städtischen Feuerwehr.

Der Martin Luther King Jr. National Historical Park ist eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Atlantas. Wer sich für das Thema interessiert, sollte den Park unbedingt mit einem Besuch im National Center for Civil and Human Rights am Centennial Olympic Park verbinden, das einen umfassenden Einblick in die Entwicklung der Bürger- und Menschenrechte gibt. Zudem lohnt sich ein Abstecher zum Jimmy Carter Library and Museum. Das Anwesen ist mit dem Martin Luther King Jr. National Historical Park über den Freedom Park Trail verbunden, der sich für eine Radtour anbietet.

Nach oben scrollen