Das Lincoln Memorial ist eine der imposantesten Sehenswürdigkeiten der Bundeshauptstadt Washington. Das monumentale Denkmal zu Ehren des 16. Präsidenten der USA Abraham Lincoln wurde von 1914 bis 1922 erbaut und bildet den westlichen Abschluss der Prachtmeile National Mall. Es zählt zu den meistbesuchten Attraktionen der Stadt und bleibt ohne Frage in denkwürdiger Erinnerung.
Dafür sorgt schon allein das monumentale Erscheinungsbild. Das Lincoln Memorial ist vollständig von mächtigen dorischen Marmorsäulen umschlossen und wirkt wie ein griechischer Tempel. Bereits aus einiger Entfernung ist es unverwechselbar, doch wenn man erst vor den Stufen zu dem gewaltigen Eingangsportal steht, übermannt den einen oder anderen sicherlich ein Gefühl der Ehrfurcht.
Den Innenraum dominiert eine überlebensgroße sitzende Statue Abraham Lincolns. Entworfen wurde sie von dem Bildhauer Daniel Chester French in demAnsinnen, den Präsidenten, der das Land nach dem Bürgerkrieg einte, staatstragend und würdevoll dazustellen. Das ist durchaus gelungen. So blickt die Marmorstatue nachdenklich über die National Mall hinweg bis zum United States Capitol, als wollte sie mahnen, sich stets der Bedeutung von Freiheit und Demokratie bewusst zu sein. Welch eine Symbolkraft!
Auch sonst ist der Innenraum des Lincoln Memorials reich an Symbolik. So geben große Wandgemälde Prinzipien wie Freiheit, Moral, Nächstenliebe oder Recht wieder, von denen sich Lincoln leiten ließ. Bemerkenswert sind die in den Wänden verewigten Abschriften von Lincolns berühmter Gettysburg Address und der Rede zum Antritt seiner zweiten Präsidentschaft. Es sind zwei seiner wichtigsten Reden, die nichts an Wert oder Aktualität eingebüßt haben.
Vielen dienten und dienen Lincolns Worte und Werte als Inspiration, und so war und ist das Lincoln Memorial immer wieder Schauplatz von Versammlungen und Ansprachen. Vor allem für die Bürgerrechtsbewegung war dieser Ort von entscheidender Bedeutung. Unvergessen ist etwa die berühmte Rede “I Have a Dream“, die der Bürgerrechtler Martin Luther King Junior am 28. August 1963 vor Hunderttausenden von den Stufen des Denkmals aus gab.
Für die Millionen Besucher, die das Denkmal alljährlich in seinen Bann zieht, sind die Stufen freilich aus einem ganz anderen Grund von höchstem Interesse. Der Blick von dort über die National Mall mit dem markanten Obelisken des Washington Monuments, der sich malerisch in dem Reflecting Pool zu Füßen des Lincoln Memorials spiegelt, zählt zu den ikonischsten Motiven, die die Hauptstadt der USA zu bieten hat.
Das Lincoln Memorial, das als National Memorial einzeln wie auch als integraler Bestandteil der National Mall vom National Park Service betreut wird, ist ganzjährig rund um die Uhr zugänglich. Es gehört zu den bekanntesten Denkmälern der USA und ist auch aus dem Alltag kaum wegzudenken. Es ist nicht nur in Publikationen, Filmen und im Fernsehen immer wieder zu sehen, sondern findet sich auch auf Geldscheinen und Münzen wieder.