Der Hoover Dam ist nicht einfach nur eine Staumauer, sondern nichts weniger als eines der imposantesten Ingenieursbauwerke der Vereinigten Staaten. Gewissermaßen das Herzstück der Lake Mead National Recreation Area, ist der Staudamm eine der populärsten Attraktionen im Südwesten des Landes. Direkt auf der Grenze gelegen, die Arizona und Nevada miteinander teilen, bewundern mehr als eine Million Besucher das Bauwerk, das manchmal sogar als Weltwunder verehrt wird.
Allein die schieren Zahlen sind beeindruckend. Mit 220 Metern Höhe, einer Breite von 201 Metern an der Basis und 14 Metern an der Krone sowie 379 Metern Länge ist der Hoover Dam einer der größten Staudämme der Welt. In dem Bauwerk, das im Jahr 1935 nach vierjähriger Bauzeit in Betrieb ging, stecken 2,6 Millionen Kubikmeter Beton und 43.500 Tonnen Stahl.
Ein Erlebnis ist ein Spaziergang über die Dammkrone, bei dem man die Dimensionen dieses gewaltigen Bauwerks erst so richtig erlebt. Überwältigend ist nicht nur der Blick entlang der geschwungenen Mauer in die Tiefe und weiter in den Black Canyon. Wer genau hinschaut, erkennt so manches interessante Detail wie die beiden Uhren an den Einlaufbauwerken. Da sich Nevada und Arizona in verschiedenen Zeitzonen befinden, zeigen sie unterschiedliche Zeiten an, jedenfalls im Winter (da es in Arizona keine Sommerzeit gibt, stimmen die Zeitmesser im Sommerhalbjahr überein).
Technikinteressierte sollten sich das Besucherzentrum nicht entgehen lassen oder am besten gleich eine Führung durch das Innenleben des Hoover Dams vormerken. Es umfasst ein gewaltiges Wasserkraftwerk, dessen Strom nach Las Vegas und bis in den Süden Kaliforniens fließt, um den dortigen Energiehunger stillen zu helfen. Die Touren durch lange und schmale Gänge sind aber nicht unbedingt geeignet für Besucher mit Angst vor engen Räumen.
Wie wäre es alternativ mit einer atemberaubenden Aussicht auf den Hoover Dam? Dazu braucht es nicht unbedingt einen Rundflug, obwohl auch das ein unvergessliches Erlebnis ist. Möglich macht es die Mike O’Callaghan–Pat Tillman Memorial Bridge. Sie lässt nicht nur den Fernverkehr, der sich früher über die schmale Krone der Staumauer quälte, zügig vorbeirauschen. Bei ihrem Bau wurde eigens ein breiter Fußweg eingerichtet, der einen spektakulären Blick auf das ikonische Bauwerk erlaubt und von Besuchern oftmals dicht belagert wird. Höhenangst sollte man hier – 270 Meter über dem Colorado River – allerdings nicht haben.