Das berühmte French Quarter ist nicht nur die Keimzelle des heutigen New Orleans, sondern seine bedeutendste Attraktion. Mit der für New Orleans typischen Architektur, einem bunten kulturellen Mix, der mit Mardis Gras jedes Jahr seinen Höhepunkt findet, unzähligen Möglichkeiten zum Ausgehen und Feiern und Museen ist es der pulsierende Mittelpunkt der lebensfrohen Metropole und ihr bedeutendstes touristisches Zugpferd.
Im Herzen des weltberühmten Viertels befindet sich der Jackson Square. Ursprünglich als Exerzierplatz angelegt, flanieren heute Touristen über den quadratischen Platz mit seinen Rasenflächen in der Mitte und alten Bäumen ringsum. Über das Geschehen wacht eine Reiterstatue zu Ehren Andrew Jacksons, nach dem der Platz benannt wurde. An seiner Stirnseite thront die altehrwürdige St. Louis Cathedral, eine der bedeutendsten Kirchen der Stadt.
Die weltbekannte Bourbon Street ist nicht nur Schauplatz ausschweifender Prozessionen anlässlich der alljährlichen Karnevalsfeierlichkeiten. Sie ist bekannt für die zahlreichen Bars, in denen Alkohol in größeren Strömen fließt als anderswo in den USA. Das French Quarter ist einer der wenigen Orte im Land, in dem man Hochprozentigem liberal gegenüber eingestellt ist. Undenkbar in den meisten anderen Gegenden, darf Alkohol hier ohne Weiteres in der Öffentlichkeit getrunken werden. Zwar nicht in der Bourbon Street, aber alteingesessen ist die Bar Pat O’Brien’s, die berühmt für ihren Cocktail „Hurricane“ ist.
Wer sich gern in Museen wiederfindet, kommt im French Quarter voll auf seine Kosten. Die Louisiana State Museums betreiben allein am Jackson Square drei Museen, nämlich das Cabildo und das Presbytère zu beiden Seiten der Kathedrale sowie das 1850 House, das das Leben und den Zeitgeist des New Orleans im 19. Jahrhundert authentisch widerspiegelt. Weitere Eindrucke aus dieser Zeit vermittelt das Hermann-Grima House. Spannende Museen sind darüber hinaus The Historic New Orleans Collection, das Mardi Gras Museum of Costumes & Culture oder das New Orleans Pharmacy Museum. Skurril bis ungewöhnlich sind die Ausstellungen im New Orleans Historic Voodoo Museum und im Museum of Death.
Wenn man sich für die musikalische Seite der Stadt interessiert, führt am New Orleans Jazz Museum kein Weg vorbei. Untergebracht in der historischen Münzprägeanstalt am Rande des French Quarters, beherbergt es die größte Sammlung von Jazzinstrumenten der Welt, darunter Louis Armstrongs erste Kornett oder eine Schallplatte aus dem Jahr 1917, die die erste jemals erfolgte Jazzaufnahme enthält. Die mitreißenden Klänge erlebt man im French Quarter übrigens buchstäblich an jeder Ecke. Musiker an andere Straßenkünstler gehören zu dem beschwingten Lebensgefühl des Viertels ebenso dazu wie Orte wie das Toulouse Theatre, Hier erlebt man Livemusik vom Feinsten.
Regelmäßig ist das ohnehin schon ausgelassene Viertel schließlich Schauplatz von Feierlichkeiten aller Art. Höhepunkte sind selbstredend die Umzüge und Feiern aus Anlass von Mardi Gras, aber auch die traditionelle Osterprozession, das populäre French Quarter Fest im April und das Satchmo Summerfest am 4. August, dem Geburtstag des legendären Louis Armstrong. Fast täglich ist in dem Viertel zwischen Rampart Street, Esplanade Avenue, Canal Street und dem Ufer des Mississippi Rivers etwas los.
Nicht zuletzt in kulinarischer Hinsicht darf man sich im French Quarter fühlen wie Gott in Frankreich. Zu den Institutionen zählt das alteingesessene Antoine’s, das bereits seit dem Jahr 1840 seine Gäste bedient und zu den ältesten Restaurants der USA gehört. Ein Klassiker und bei Touristen wie Einheimischen gleichermaßen beliebt ist das Café de Monde, das berühmt für seinen Café au Lait und die Krapfen ist, die hier selbstverständlich als Beignets bezeichnet werden. Eine Stippvisite lässt sich hervorragend mit einem Bummel über den historischen French Market verbinden.
Dazwischen gibt es alle erdenklichen Gaumenfreuden, von typisch kreolischer Küche über Spezialitäten aus dem Meer bis hin zu italienischen Gerichten, die in New Orleans ebenfalls in aller Munde sind. Die Auswahl in dem Viertel, das nicht ohne Grund in dem Ruf steht, das Kronjuwel der Stadt zu sein und von den Einheimischen oft auch Vieux Carré genannt wird, ist so groß, dass es schwerfällt, eine Auswahl zu treffen.
Wenn ein langer Tag oder wahrscheinlich eher eine lange Nacht endet, finden sich im French Quarter wundervolle Gelegenheiten, neuen Erlebnissen entgegenzuschlummern. Zu den namhaften Häusern im Herzen des Viertels gehören das Hotel Monteleone, das Bourbon Orleans Hotel, das St. Marie oder das Royal Sonesta. Das Angebot ist sehr groß, allerdings schlägt sich die attraktive Lage im Übernachtungspreis nieder. Günstiger weg kommt man normalerweise schon einige Blocks entfernt.