Fans des legendären Wilden Westens kommen am Fort Laramie nicht vorbei. Als wesentlicher Ort der Eroberung des amerikanischen Westens und des damit einhergehenden Widerstandes der eingeborenen Bewohner findet sich hier inmitten der Prärie im Osten von Wyoming buchstäblich Geschichte zum Anfassen. Die Anlage steht daher als Fort Laramie National Historic Site unter Denkmalschutz und ist gleichermaßen ein gefragtes Ausflugsziel.
Die Geschichte des Fort Laramie ist bemerkenswert wie wechselvoll. Im Jahr 1834 als Handelsstation für Felle eingerichtet, avancierte das spätere Fort zu einem der bedeutendsten Umschlagplätze für Pelze. Während der Trecks nach Utah, Kalifornien und Oregon in den 1840-er Jahren diente es den durchreisenden Siedlern dann als willkommener Rastplatz. Die Route ging als Oregon Trail in die Annalen ein und wird bis heute als einer der Meilensteine bei der Erschließung des Westens verehrt. Nachdem die Regierung der USA ab 1849 den Ort zum heutigen Fort Laramie ausbaute, fanden die Reisenden hier auch Schutz vor Übergriffen der Eingeborenen, die mit der sich abzeichnenden Entwicklung alles andere als zufrieden waren.
In der Folge schloss die US-Regierung mit den Ureinwohnern auf Fort Laramie mehrere bedeutende Abkommen, darunter das Horse Creek Treaty von 1851 und das Treaty of Fort Laramie im Jahr 1968. Sie versprachen den Einheimischen den Fortbestand ihrer angestammten Territorien im Gegenzug für die freie Nutzung der Ländereien für Straßen und Militärposten. Hielt man sich anfangs mehr oder weniger an die geschlossenen Verträge, führte spätestens die Entdeckung von Gold in den Black Hills zum Bruch. Im Eindruck des Goldrausches machten die herbeiströmenden Weißen den Einheimischen ihr Land streitig, was im Krieg in den Black Hills von 1876 gipfelte. Dabei diente das Fort Laramie als wichtiges Basislager der US-Armee.
Derweil verlor das Fort seine zivile Bedeutung mit dem Bau der vorbeiführenden Eisenbahn. Seit ihrer Fertigstellung im Jahr 1869 nutzten kaum noch Siedler den beschwerlichen Oregon Trail. So mancher ließ sich stattdessen in der Umgebung nieder, was zur Gründung der gleichnamigen Stadt in den 1880-er Jahren führte. Die Neusiedler erwarben schließlich das im Jahr 1890 von der US-Regierung aufgegebene Fort und seine Ländereien.
Nachdem sich in der 1930-er Jahren der Staat Wyoming entschloss, das Areal aufgrund seiner historischen Bedeutung zurückzukaufen, stellte man es 1938 unter den Schutz des Bundes. Seither wurden wichtige Ruinen gesichert, Gebäude rekonstruiert und entsprechend ihrem ursprünglichen Zustand ausgestattet und eingerichtet. Heute umfasst Fort Laramie insgesamt 13 Gebäude, elf Ruinen und verschiedene erhalten gebliebene Grundmauern.
Das Areal kann auf eigene Faust erkundet werden. Das 1884 erbaute Post Commissary Building beherbergt ein Besucherzentrum. Im Sommer bietet der National Park Service, der das Anwesen betreut, auch Führungen und Ranger-Programme an. Zweifellos ein besonderes Erlebnis sind nachgestellte historische Szenen, die das Gefühl vermitteln, Teil der längst vergangenen Epoche zu sein.
Auf dem Confluence River der zur Mündung des Laramie in den North Platte River führt, erlebt man die Prärielandschaft, die ihr Aussehen seit der aktiven Zeit von Fort Laramie kaum verändert hat. Der Weg ist als National Recreation Trail ausgezeichnet.