Heute zwar nur noch ein Schatten seiner selbst, aber historisch durchaus interessant ist Fort Bowie in den Bergen im Südosten von Arizona. Die Ruinen des Militärlagers befinden sich am entlegenen Apache Pass. Sie stehen als Fort Bowie National Historic Site unter Schutz und schlagen eine Brücke in die turbulenten Zeiten des späten 19. Jahrhunderts, die Hochzeit des legendären Wilden Westens.
Kaum etwas erinnert in der friedlichen, fast schon idyllisch anmutenden Wüstenlandschaft an die heftigen Auseinandersetzungen, die sich zwischen den einheimischen Apachen und dem Militär der Vereinigten Staaten zu jener Zeit zutrugen. Fort Bowie wurde im Anschluss an die Schlacht vom Apache Pass im Jahr 1862 errichtet. Sein Standort war strategisch günstig wie bedeutsam, denn auf diese Weise ließ sich der Apache Pass ebenso kontrollieren wie die Apache Spring, ein lebenswichtiges Wasservorkommen. Zunächst nur ein provisorisches Camp, das mehr an eine Zeltstadt erinnerte, entstand einige Jahre darauf einen halben Kilometer weiter östlich eine massive Befestigungsanlage, deren Reste noch heute zu sehen sind.
Mehr als ein Vierteljahrhundert lang war Fort Bowie der Mittelpunkt militärischer Aktionen gegen die Ureinwohner, die in der Kapitulation des Apachenführers Geronimo im Jahr 1886 und der Verbannung des Apachenstamms der Chiricahua gipfelten. 1894 gab man das Fort schließlich auf. Im Jahr 1960 unter Denkmalschutz gestellt und zwölf Jahre darauf als Fort Bowie National Historic Site eingerichtet, stehen die Reste heute der Öffentlichkeit als historisches Zeugnis und Ort zum Erinnern zur Verfügung.
Vom Besucherparkplatz an der unbefestigten Apache Pass Road, die bei schlechtem Wetter allerdings unbefahrbar ist, führt ein 1,5 Meilen langer Wanderweg zum Fort Bowie, das in der Ferne erkennbar ist. Der Trail verläuft vorbei am Ort der einstigen Station der Butterfield-Postkutschenroute, dem Fort Bowie Cemetery und an der Apache Spring. Bei einem Spaziergang zwischen den Ruinen des Forts erfährt man anhand von Schautafeln Fakten und Informationen über die jeweiligen Bauwerke und die historische Bedeutung des Apache Passes im Allgemeinen.
Vertiefen lässt sich der historische Exkurs natürlich in dem kleinen Besucherzentrum, das in der Rangerstation am Rand des einstigen Forts eingerichtet ist. Es zeigt unter anderem eine Ausstellung von Relikten, die bei der archäologischen Dokumentation von Fort Bowie entdeckt und geborgen wurden. Von hier aus starten gelegentlich auch Führungen durch das Gelände des insgesamt vier Quadratkilometer großen Parks.
Für mobilitätseingeschränkte Besucher, die den obligatorischen Fußmarsch zum Fort Bowie nicht bewältigen können, besteht eine Zufahrtsmöglichkeit über die Bear Springs Road und Old Fort Bowie Road. Sie endet auf einem kleinen Parkplatz unweit des Besucherzentrums. Nach vorheriger Absprache dürfen Rollstuhlfahrer bis direkt zum Visitor Center vorfahren.