Coronado National Memorial

Im äußersten Süden des Wüstenstaates Arizona gelegen, braucht es schon einigen Enthusiasmus, um das Coronado National Memorial zu besuchen. Wer sich auf den Weg zu dieser Gedenkstätte abseits der üblichen Pfade und unmittelbar an der Grenze zu Mexiko macht, darf sich auf ein ursprüngliches Stück Wüstenland am Südhang der Huachuca Mountains freuen.

Das Coronado National Memorial erinnert an den spanischen Entdecker Francisco Vásquez de Coronado, der im Jahr 1540 die erste planmäßige Expedition in den Südwesten der heutigen USA anführte. Die beschwerliche Entdeckungsreise verlief von Mexiko aus durch die karge und bergige Wüste und überquerte unweit der heutigen Grenzlinie zwischen beiden Ländern den Montezuma Pass. Im Gegensatz zu vielen anderen National Memorials wie man sie zum Beispiel in Washington findet, handelt es sich beim Coronado National Memorial um ein weitläufiges Naturschutzgebiet.

Insgesamt stehen in im Coronado National Memorial rund 13 Kilometer Wanderwege zur Verfügung, um das wildromantische Bergland zu erkunden. Zweifellos ein Erlebnis ist eine Wanderung über den Joe’s Canyon Trail und den Yaqui Ridge Trail zur Grenze, die das auffällige Border Monument 102 markiert. Hier befindet sich zugleich der südliche Endpunkt des Arizona National Scenic Trail. Vom Coronado Overlook am Ende des Coronado Peak Trail erlebt man ein starkes Panorama.

Am besten startet man vom Montezuma Pass Overlook an der Montezuma Canyon Road, die sich vom Besucherzentrum durch den gleichnamigen Canyon in die Höhe windet. Überwiegend eine Dirt Road, lässt sich die Straße gut befahren. In der touristischen Hauptsaison, die in der Wüste auf die Zeit zwischen Dezember und Mai fällt, bringt donnerstags bis sonntags ein morgendlicher Shuttle interessierte Wanderer vom Besucherzentrum zum Montezuma Pass. Auf diese Weise spart man bei einer Wanderung einige Kilometer an Wegstrecke ein.

Eine weitere Sehenswürdigkeit, die man nicht verpassen sollte, ist die Coronado Cave, zu der man auf dem Coronado Cave Trail gelangt. Sie ist eine der wenigen Höhlen in Arizona, die sich auf eigene Faust und in aller Ruhe erkunden lässt. Der Wanderweg ist zwar nur 800 Meter lang, aber recht steil und daher vor allem im Sommer mit Vorsicht zu genießen. Auch der Abstieg in die Höhle über große Felsen erfordert Obacht und Konzentration.

Im Inneren ist es nicht nur angenehm kühl, sondern naturgemäß dunkel. Um sich zu orientieren und die Schönheit der Coronado Cave bewundern zu können, ist eine Lichtquelle unerlässlich. Am besten bewährt sich eine Stirnlampe. Im Winter bietet der National Park Service, der das Areal verwaltet, von Rangern geführte Touren durch die Höhle an.

Während in der Kalksteinhöhle Fledermäuse heimisch sind, ist das Coronado National Memorial bekannt als Lebensraum vieler Vogelarten. Angefangen von winzigen Kolibris über Spechte bis hin zu Falken, ist das Schutzgebiet ein Paradies für Hobbyornithologen. Überhaupt trifft man auf eine facettenreiche Flora und Fauna. Den vergleichsweise moderaten Besucherzahlen in dem entlegenen Winkel Arizonas ist es zu verdanken, dass die Chancen auf eine Begegnung mit einem der wilden Bewohner recht gut stehen.

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