Eine imposante Erosionslandschaft verbirgt sich mit den Bisti Badlands in den Weiten der Wüste im nordwestlichen New Mexico. Für Liebhaber bizarrer Formationen ist dieser recht entlegene Ort in der Nähe des Chaco Canyons ein absolutes Muss. Die Bisti/De-Na-Zin Wilderness, wie das streng geschützte Areal offiziell bezeichnet wird, ist ein Paradies zum Wandern und Fotografieren.
Das 180 Quadratkilometer umfassende Schutzgebiet wirkt, als stamme es aus einer anderen Welt. Die Mondlandschaft präsentiert sich in verschiedenen Farben und vielfältigen Formen, die einen ein ums andere Mal staunen lassen, wie die steinernen Gebilde der Schwerkraft widerstehen. Fast scheint es, als habe die Natur Freude daran, die von ihren eigenen Gesetzen gesetzten Grenzen zu überschreiten.
Wer mit offenen Augen durch die Bisti Badlands geht, entdeckt die ungewöhnlichsten Formen, von denen manche so merkwürdig sind, dass man sie kaum in Worte kleiden mag. Manche wirken wie Hoodoos aus dem Bryce Canyon oder die Pilzen ähnlichen Toadstools, wie man sie vor allem aus dem Grand Staircase-Escalante National Monument kennt.
Extra angelegte Trails gibt es nicht; das wilde Gelände gibt vor, wo man laufen kann und wo nicht. Falsch machen kann man in den Bisti Badlands eigentlich nichts, außer keinen ausreichenden Vorrat an Wasser mitzunehmen. Vor allem im Sommer heizt sich die Umgebung auf und wirkt wie ein Glutofen.
Wohl auch deshalb braucht man sich trotz des außergewöhnlichen Facettenreichtums vor einem touristischen Ansturm nicht zu fürchten. Vor allem dürfte es jedoch die Lage der Bisti Badlands im Nirgendwo in der Wüste sein, die die Massen fernhält. Der Westteil des Schutzgebietes, die Bisti Area, befindet sich rund 40 Meilen südlich von Farmington. Bis zur De-Na-Zin Area sind es nochmals zehn Meilen mehr, wobei das letzte Stück jeweils auf unbefestigten Pisten zurückgelegt wird. Enthusiasten vermag das nicht abzuschrecken, so dass man durchaus auf den einen oder anderen Gleichgesinnten trifft.
Die Bezeichnungen Bisti und De-Na-Zin sind der Sprache des Volkes der Navajo entnommen. Während Bisti soviel wie „großes Gebiet mit Schieferhügeln“ bedeutet, steht das Wort De-Na-Zin in etwa für „Kraniche“, was möglicherweise auf die Ähnlichkeit der ausladenden Steinplatten mit den Schwingen der majestätischen Vögel hinweist. Wenngleich vor Ort Wert auf die korrekte Namensgebung des Gebietes gelegt wird, ist auch der Name Bisti Badlands üblich.