Weit im Süden New Mexicos und abseits der klassischen Tourismusrouten verbirgt sich mit dem White Sands National Park ein Juwel, das man unbedingt gesehen und erlebt haben muss. Die schneeweiß leuchtenden Dünen aus feinem Gipssand erstrecken sich über mehrere hundert Quadratkilometer und sind das größte Dünenfeld dieser Art auf der Welt. Es ist einer dieser Orte in den Vereinigten Staaten, die einen faszinieren und ungläubig staunen lassen.
Nicht ohne Grund ist White Sands trotz der enormen Entfernung von anderen touristischen Höhepunkten der meistbesuchte Nationalpark New Mexicos. Eine unbefestigte, aber gut befahrbare Straße führt direkt in die weiße Pracht, die sich erstreckt soweit das Auge reicht und immer wieder die Illusion erweckt, als befinde man sich in einer Winterlandschaft. Wenn da nicht die Sonne wäre, die von fast immer strahlend blauen Himmel brennt und für hohe Temperaturen sorgt. Ausreichend trinken und guter Sonnenschutz sind daher unabdingbar.
Gut vorbereitet und geschützt, darf man sich dann in die Dünen stürzen, hinabrodeln, sich einfach nur fallen lassen oder die Leute beobachten, wie sie eine gute Zeit haben. Entfernt man sich von dem Trubel in das Meer aus weißen Dünen, werden die Geräusche rasch leiser, bis sie nach kurzer Zeit vollends verstummen. Selbst ein solcher Moment absoluter Stille kann ein unvergessliches Erlebnis sein. Allerdings sollte man gut orientiert sein, um sich in dem Labyrinth aus Bergen und Tälern nicht zu verirren.
Es gibt aber auch ein paar mit Markierungen versehene Wanderwege wie den Alkali Flat Trail, auf denen man vergleichsweise auf Nummer sicher in der weißen Sandwüste unterwegs ist. Gar nichts verkehrt machen kann man auf dem Interdunes Boardwalk. Auf dem kurzen Bohlenweg bekommt man nicht einmal Sand in die Schuhe, kann aber trotzdem hervorragend in die Natur eintauchen und dabei eine überraschend große Vielzahl an einheimischen Bewohnern entdecken.
Einziger Wermutstropfen: Das Paradies grenzt an die White Sands Missile Range, ein militärisches Gelände für Raketentests, und wird bei anstehenden Tests aus Sicherheitsgründen gelegentlich abgeriegelt. Die Sperrungen erfolgen zwei bis dreimal pro Monat, dauern mehrere Stunden an und betreffen auch den U.S. Highway 70, der den Nationalpark anbindet. Vor einem Besuch ist man daher gut beraten, sich über die anstehenden Termine zu informieren, um auf Nummer sicher zu gehen.