Benannt nach den seltenen Josua-Palmlilien, ist der Joshua Tree National Park im Süden Kaliforniens eine Kostbarkeit, in welcher die Natur all ihre Reize bis zur Perfektion ausspielt. An der Nahtstelle zwischen Colorado- und Mojave-Wüste trifft man auf einen überraschenden Artenreichtum. Mit großen Weiten und bizarren Gesteinsformationen ist der Nationalpark ein Mekka zum Wandern und Klettern.
Der größte Teil des 3.000 Quadratkilometer großen Parks ist als Wilderness Area besonders streng geschützt. Kaum touristisch erschlossen, verspricht der Joshua Tree National Park somit ein ausgesprochenes Naturerlebnis. Gerade einmal zwei Straßen führen durch den Park – der Park Boulevard zwischen dem West- mit dem Nordeingang und die Pinto Basin Road, die vom Park Boulevard durch die Weiten des Nationalparks bis zu dessen südlichem Eingang führt. Von dort zweigen lediglich einige staubige Pisten ins Hinterland ab, wo einen dann ursprüngliches Wüstenland erwartet.
Den Durchschnittstouristen erwarten entlang der beiden Hauptstraßen jedoch ohne übermäßigen Aufwand Höhepunkte, denen man ruhig etwas mehr Zeit widmen sollte. Da sind zunächst die Joshua Trees. Vor allem am Park Boulevard trifft man auf die Protagonisten des Parks. Die Palmlilien, die 150 Jahre alt werden können, scheinen sich in den höheren Lagen der Mojave-Wüste sehr wohl zu fühlen, während die tiefer gelegenen Weiten der Colorado-Wüste nach Süden hin mit endlos scheinenden Hainen aus Cholla-Kakteen bewachsen sind.
Auf kurzen Wanderwegen wie dem Arch Rock Loop, dem Hidden Valley Loop oder dem Barker Dam Loop taucht man in die Natur ein. Vor allem letzterer ist zu empfehlen. Er führt zu einem historischen Wasserreservoir, das man lange vor der Errichtung des Nationalparks anlegte, um Weidevieh tränken zu können. Heute versorgen sich die wilden Bewohner der Region mit dem lebenswichtigen Nass, so dass man hier fast schon sicher sein kann, dass eine geplante Wildbeobachtung von Erfolg gekrönt ist.
Im wahrsten Sinne des Wortes ein weiterer Höhepunkt ist der Aussichtspunkt Keys View, die höchste Erhebung des Nationalparks. Über eine kurze Stichstraße vom Park Boulevard aus erreichbar, verspricht der Overlook einen enormen Panoramablick über die San-Andreas-Verwerfung mit Gebirgszügen, dem Coachella Valley und der Stadt Palm Springs. Leider beeinträchtigt oftmals Dunst, der von den Großstädten Los Angeles und San Diego herüberweht, die Sicht.
Schließlich ist der von unzähligen Felsen durchzogene Joshua Tree National Park ein ausgesprochen populäres Mekka für Kletterer. Mit Hunderten Routen zum Klettern und Bouldern ist aus dem ursprünglichen Geheimtipp für die Wintermonate ein ganzjährig beliebtes Ziel geworden. Zum Schutz der Natur und ihrer Bewohner sind allerdings strenge Regeln zu beachten. In verschiedenen Gegenden ist das Freizeitvergnügen aus guten Gründen sogar ganz verboten. Über Beschränkungen und Auflagen kann man sich ausführlich in den Besucherzentren des Parks informieren.