Glen Canyon

Die Glen Canyon National Recreation Area ist einer der touristischen Höhepunkte im Südwesten der Vereinigten Staaten. Der Nationalpark breitet sich über mehr als 5.000 Quadratkilometer wilder Wüste im Norden Arizonas und dem Süden von Utah aus. In seinem Mittelpunkt steht der namensgebende Glen Canyon. Die vom Colorado River geschaffene Schlucht erstreckt sich von der Einmündung des Dirty Devil River bis zur Mündung des Paria River und ist über weite Teile mit dem Lake Powell befüllt. Besucher erwartet eine unbeschreibliche Vielfalt an Möglichkeiten, unvergessliche Abenteuer zu erleben.

Die meisten denken dabei natürlich – nicht ganz zu Unrecht – an all die Aktivitäten, die der Lake Powell als zweitgrößter von Menschenhand geschaffener See der USA inmitten der dramatischen Wüstenlandschaft ermöglicht. Die meisten der rund drei Millionen Besucher des Parks zieht es an, in oder auf das Wasser, das in einem atemberaubenden Kontrast zu der allgegenwärtigen Kulisse aus roten Sandsteinfelsen steht.

An insgesamt fünf Häfen gibt es Zugang zu dem See. Während die Marina von Hite am nördlichen Ende aufgrund dramatisch gesunkener Wasserstände praktisch keine Rolle mehr spielt, sind der nördlichen Mitte an der Fähre im Zuge des Utah Highway 276 die Bullfrog Marina und die Halls Crossing Marina angesiedelt. Die beiden größten und bedeutendsten befinden sich mit den Marinas Wahweap und Antelope Point in der Nähe des Städtchens Page im Süden. Vor allem Wahweap hat sich mit einer Vielzahl touristischer Angebote und Einrichtungen zu einem richtigen kleinen Badeort entwickelt.

Von dort aus lässt sich mit dem eigenen oder einem gemieteten Boot der See mit seinen unzähligen malerischen Buchten erkunden. Vor allem im Sommer, wenn die Umgebung förmlich zu glühen scheint, verheißen die Fluten Spaß und Erfrischung. Wahweap und der Strand am Lone Rock sind die einzigen Möglichkeiten, vom Land aus baden zu gehen. Ansonsten wird der Lake Powell zumeist von den steilen Wänden des Glen Canyon und seiner Nebenschluchten eingerahmt.

Gut zugänglich ist die flussabwärts gelegene einstige Fährstation Lees Ferry im äußersten Süden des Glen Canyon. Hier, wo das Erholungs- und Schutzgebiet unmittelbar in den Grand Canyon National Park übergeht, ist nicht nur eine der wenigen Stellen entlang des Colorado River, an denen man ohne größeren Aufwand bis hinunter zum Fluss fahren und somit die Perspektive wechseln kann. Neben historisch bedeutsamen Gebäuden befinden sich mit dem Spencer Trail und dem Cathedral Wash beeindruckende Wandermöglichkeiten. Ein absolutes Muss und eine Attraktion für sich selbst ist überdies der Horseshoe Bend, der vielleicht imposanteste Mäander im gesamten Verlauf des Colorado River.

Richtig eintauchen in all die Dramatik der Glen Canyon National Recreation Area kann man abseits der touristisch erschlossenen Gegenden. Bestimmte Gebiete in den Weiten der Recreation Area sind ganz und gar für Offroadtouren freigegeben. Auf einigen wenigen offiziellen Straßen, allerdings unbefestigt und teilweise in kaum befahrbarem Zustand, gelangt man auch mit einem herkömmlichen Fahrzeug zu interessanten Orten wie dem Alstrom Point, dem Hole in the Rock oder dem Muley Point im äußersten Osten.

Das wohl ultimative Abenteuer verspricht indes das unerschlossene Hinterland, von dem es angesichts der schieren Größe des Parks mehr als vorstellbar gibt. Fernab jeglicher Zivilisation lassen sich bei einer mehrtägigen Rucksacktour zerklüftete Canyons durchstreifen und erlebt Wildnis pur. Eine bessere Möglichkeit, Abstand vom modernen Alltag zu gewinnen, gibt es kaum. Auf diese Weise gelangt man zu entlegenen Attraktionen wie beispielsweise dem Reflection Canyon, einer pittoresken Seitenschlucht des Glen Canyon. Auch die entlegene Rainbow Bridge ist ein lohnendes Ziel einer solchen Tour.

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