Ein einzigartiges Naturparadies schützt der Everglades National Park im Süden Floridas. Als Lebensraum für unzählige bedrohte Tier- und Pflanzenarten ist der Park, der zum Weltnaturerbe gehört, einer der besten Orte der USA, um seine Bewohner in freier Wildbahn zu beobachten. Zudem sind die Everglades der einzige Ort auf der Erde, an dem im gleichen Lebensraum Alligatoren und Krokodile heimisch sind.
Von den mehr als 6.200 Quadratkilometern, mit denen die Everglades der drittgrößte Nationalpark der kontinentalen USA sind, ist der weitaus größte Teil unberührte Wildnis. Um in die Weiten der Sümpfe und Mangrovenwälder, die allmählich in den Atlantik übergehen, vorzustoßen, sind neben einem Boot Kenntnisse im Navigieren unabdingbar.
Doch auch zu Lande erhält man einen guten Eindruck von den Everglades. Für Besucher erschlossen sind die von Floridas wohl bekanntester Metropole Miami leicht erreichbaren Gebiete entlang des Ingraham Highway nach Flamingo, das Shark Valley sowie die Gegend von Everglades City.
Zu erleben gibt es in diesen Gegenden im River of Grass, wie der Nationalpark auch genannt wird, jede Menge. Im Shark Valley sollte man sich eine Rundfahrt mit einem Bus gönnen, die zu einem Aussichtsturm inmitten der Wildnis führt. Von oben verschafft man sich einen Überblick über die endlos scheinende Weite des tropischen Paradieses. Mit einem Mietfahrrad oder auf Schusters Rappen lässt sich die Tour ebenfalls bewerkstelligen. Begegnungen mit Alligatoren, Schildkröten und den verschiedensten Vögeln sind so gut wie garantiert.
Überhaupt gilt die Gegend entlang des Tamiami Trails, der die Everglades mit der nördlich gelegenen Big Cypress National Preserve verbindet, gilt als einer der besten Orte für Wildbeobachtung. An der Straße sind viele Möglichkeiten zum Anhalten eingerichtet, und auf eigens angelegten Stegen lässt sich das ökologisch wertvolle Gebiet erkunden.
Mit einem für die Region typischen Airboat kann man auch weiter in das Paradies eindringen. Die propellerbetriebenen Wasserfahrzeuge sind so konstruiert, dass sie die wertvolle Landschaft kaum beeinträchtigen. Am Tamiami Trail haben sich verschiedene Anbieter auf diese Art der Exkursion spezialisiert. Von dem kleinen Hafen in Everglades City kann man in See stechen und die Chokoloskee Bay sowie die vorgelagerten Ten Thousand Islands entdecken.
Im Süden der Everglades ist der Highway 9336 die einzige Straße, die die Wildnis durchdringt. Auf ihr gelangt man vom Ernest F. Coe Visitor Center nach Flamingo. Entlang der Route laden längere Wanderwege wie der Long Pine Key Nature Trail oder kurze Trails wie der Pineland Loop ein, die typische Vegetation zu durchstreifen. Oder man legt sich auf dem Pa-Hay-Okee Lookout Tower auf die Lauer und hält Ausschau nach Vögeln. Der Westlake Trail führt in Form eines Steges durch die einzigartigen Mangrovenwälder der Everglades.
Die Everglades lassen sich übrigens gut mit dem Biscayne National Park verbinden, der sich nur wenige Meilen entfernt an und vor der südöstliche Küste Floridas erstreckt. Die flachen Gewässer beherbergen unter anderem ein ökologisch besonders kostbares Korallenriff.