Der Crater Lake National Park umfasst den Crater Lake, den mit unvorstellbaren 600 Metern tiefsten See der USA. Bekannt für sein stets azurblau scheinendes Wasser, ist der Kratersee die Hauptattraktion des einzigen Nationalparks in Oregon. Seine Existenz ist einem Vulkanausbruch vor 7.700 Jahren zu verdanken, dessen Caldera sich allmählich mit Wasser füllte und heute diesen einmaligen See bildet.
Dem 53 Quadratkilometer großen Gewässer kann man sich aus allen Richtungen nähern, denn eine Panoramastraße führt einmal rings herum. Zumindest eine Fahrt auf dem Rim Drive, der dem Verlauf der Uferkanten mehr oder weniger dicht folgt, ist absolute Pflicht bei einem Besuch. Dabei fällt der Blick immer wieder auf eine kleine bezaubernde Insel, die sich im Westen des Sees aus den blauen Fluten erhebt.
Wizard Island ist wie eine Ikone des Nationalparks. Es gibt kaum ein Bild vom Crater Lake, das ohne Wizard Island auskommt. Den vermutlich schönsten Blick auf die kleine Insel erhält man vom Watchman Peak direkt westlich, der sich im Rahmen einer kurzen Wanderung besteigen lässt. Im Sommer kann man das Eiland sogar besuchen, allerdings nur per Boot. Von einem kleinen Hafen am Nordufer des Crater Lake starten Rundfahrten, bei denen man sich an dem Inselchen absetzen und bei einer späteren Tour wieder mitnehmen lassen kann.
Die Bucht mit dem Hafen nennt sich Cleetwood Cove und ist der einzige Bereich, an dem man zum Ufer des Sees gelangt. Die anderen Böschungen dürfen nicht betreten werden, um die durchschnittlich 300 Meter hohen Abhänge vor Erosion zu schützen. Der Wasserspiegel bleibt übrigens weitgehend konstant. Das verdunstende und wegsickernde Wasser wird von der Schneeschmelze ausgeglichen, die äußerst üppig ausfällt. Die Region gilt mit bis zum zehn Metern Schnee im Winter als eine der schneereichsten Nordamerikas. Da es keine natürlichen Zuflüsse gibt, über die belastetes Wasser in den Crater Lake gelangen könnte, ist der See einer der reinsten im ganzen Land.
Jenseits des Crater Lake lohnt sich ein Blick in das Hinterland des Nationalparks. So verbergen sich im Süden des Parks bis zu 90 Meter hohe Felsnadeln, die den Kräften der Erosion standhalten. Diese Pinnacles sind vom östlichen Rim Drive über eine Stichstraße erreichbar. Allerdings nur im Sommer. Wie die meisten Straßen im Nationalpark, ist die Zufahrt vom ersten Schneefall bis zur Schneeschmelze gesperrt. Ganzjährig gelangt man von Süden her bis zum Besucherzentrum, von wo man eine Wanderung durch den Schnee unternehmen kann und feststellen wird, dass der Crater Lake auch im Winter ein reizvolles Ziel ist.
Der Nationalpark markiert den nördlichen Endpunkt des Volcanic Legacy Scenic Byway, die durch die vulkanisch geprägte Landschaft der Region verläuft und bedeutende Sehenswürdigkeiten im Süden Oregons und dem Norden Kaliforniens miteinander verbindet.