Der Bryce Canyon ist einer der kleinsten Nationalparks der USA, aber zugleich einer der faszinierendsten. Mit unzähligen steinernen Figuren, die sich aus den Hängen natürlicher Amphitheater erheben, verspricht der Park im Süden Utahs einige der schönsten Motive, die man sich nur vorstellen kann. Die unbeschreibliche Landschaft muss man einfach mit eigenen Augen gesehen haben.
Am bequemsten geht das auf dem Scenic Drive, der den langgestreckten Nationalpark von Norden nach Süden durchquert. An der Route befinden sich Aussichtspunkte, von denen sich einzigartige Perspektiven auf die versteinerten Wälder aus intensiv gefärbtem Kalkstein bieten. Die Zinnen, Türme und Stelen, die sie hier als Hoodoos bezeichnen, leuchten in allen erdenklichen rötlichen Tönen und erfreuen das Auge ebenso wie sie die Phantasie anregen. Viele dieser bizarren Gebilde sind geformt, als seien zu Stein gewordene Personen.
Besonders dramatisch ist der Ausblick von den Overlooks am Main Amphitheater. Sunrise Point, Sunset Point, Inspiration Point und Bryce Point sind die Aussichtspunkte, die die weitaus meisten Besucher des Parks ansteuern. Der Rim Trail folgt der Abbruchkante und verbindet die vier Aussichtspunkte. In diesem Bereich beginnen auch einige Wanderwege, die recht steil in die Tiefe führen und sich durch die unvergleichliche Märchenlandschaft winden. Mindestens auf einem der Trails sollte man in die fabelhafte Wunderwelt des Bryce Canyon eingetaucht sein.
Die beliebtesten Wanderpfade sind der Navajo Loop und der Queens Garden Trail, die sich zudem noch gut miteinander verbinden lassen. Ein noch intensiveres Wanderabenteuer ergibt sich, wenn man diese beiden Trails mit dem Peekaboo Loop Trail kombiniert. Auf der Route in Form einer lanngestreckten Acht, weshalb die Tour auch als Figure 8 Loop bezeichnet wird, erlebt man alle erdenklichen Aspekte des Bryce Canyon National Parks.
Kaum weniger beeindruckend ist der Fairyland Loop im Norden, der sich rasch von den touristischen Hotspots am Main Amphitheater entfernt und daher deutlich weniger Wanderer sieht. Der Riggs Spring Loop Trail ganz im Süden des Parks verläuft vollends durch entlegene Wildnis. Für dieses Naturerlebnis sollte man aber auf jeden Fall mehr Zeit einplanen.
Am Scenic Byway 12, der den Bryce Canyon National Park ganz im Norden durchquert, beginnt mit dem Mossy Cave Trail ein kurzer Wanderweg, der dank seiner Präsenz in den sozialen Medien zu einer gefragten Attraktion avancierte. Der Trail führt zu einem kleinen Wasserfall und einer höhlenartigen Felsnische, in deren Frische selbst in der heißen Sommerzeit hängende Gärten aus Moosen gedeihen.
Die perfekte Ergänzung zum Bryce Canyon ist übrigens der nur wenige Meilen entfernte Red Canyon. Von den meisten Besuchern geflissentlich übersehen, verheißt die nach ihrem kräftig roten Kalkstein benannte Landschaft Erlebnisse, die mit dem berühmten Nationalpark mithalten können. Einige der dortigen Trails dürfen sogar mit Mountainbikes, Pferden, oder Quads erkundet werden.